CONTROLLER Magazin 6/2015 - page 43

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Die Digitalisierungswelle trifft eine Vielzahl von
Branchen und Industrien. Die großen Verlags-
häuser und Handelsunternehmen mit ihren
strategischen Herausforderungen, die sich
heute bereits in schwachen Geschäftszahlen
und Unternehmenskrisen manifestieren, ste-
hen nur pars pro toto. Die Automobilhersteller
oder der Maschinenbau sehen sich ebenfalls
mit diskontinuierlich verändernden Wettbe-
werbsparadigmen, sich verschiebendem Kun-
denverhalten und neuen Wettbewerbern kon-
frontiert. Doch nicht nur die Industrie und das
produzierende Gewerbe sind betroffen.
Vor al-
lem im Dienstleistungsbereich vollziehen
sich massive Veränderungen.
Die Art und
Weise wie beispielsweise die Start-ups Uber
oder Mytaxi binnen kürzester Zeit die seit Jahr-
zehnten zementierten Markstrukturen im Taxi-
gewerbe aufbrechen, zeigt die Radikalität sol-
cher Entwicklungen.
Die Liste plakativer Beispiele ließe sich pro-
blemlos verlängern. Jedoch helfen Anekdoten
in den wenigsten Fällen den Entscheidern, die
richtigen Schlüsse für das eigene Unterneh-
men zu ziehen. Im Sinne eines „Kapierens
statt Kopierens“ gilt es aus einer strategischen
Perspektive die Mechanik hinter diesen Verän-
derungen zu analysieren, um die potenziellen
Risiko- und Chancenpotenziale richtig ein-
schätzen zu können. Dies ist der erste Schritt,
um statt bloßem Abwarten oder panischem
Aktionismus gezielt solche Strategien zu ent-
wickeln, die eine führende Position im Wett-
bewerb sichern oder unter Umständen diese
sogar ausbauen lassen.
Unabhängig von der Qualität der gewählten
Strategie kann die digitale Transformation nur
dann erfolgreich sein, wenn man diese
als
wirkliche Transformation – sprich einen
umfassenden Change Management-Pro-
zess
– versteht. Welche Hemmnisse in Ver-
änderungsprozessen entstehen können und
wie man entsprechende Problemfelder um-
geht, hat der Harvard Professor John P. Kotter
in seinem Harvard Business Review-Artikel
“Leading Change: Why transformation efforts
fail“ pragmatisch erschlossen und wissen-
schaftlich aufgearbeitet. Wir wollen nachfol-
gend seine Überlegungen als konzeptionellen
Rahmen nutzen und die durch ihn identifizier-
ten Problemfelder im Kontext digitaler Trans-
formation diskutieren.
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* Wir danken besonders Dr. Paul de Bijl, der an zwei
anderen Artikeln zu diesem Thema mitgearbeitet hat
und der vielfältige wertvolle Kommentare und Ideen
eingebracht hat, die sich auch in diesem Artikel wie-
derfinden.
Digitale Transformation als
Change Management-Aufgabe
8 Problemfelder und deren Bewältigung
von Leona Wiegmann, Clemens Weis und Peter Kreutter*
CM November / Dezember 2015
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