CONTROLLER Magazin 6/2015 - page 38

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mit Algorithmen lässt sich so
beispielsweise
der Betrieb einer mit Sensoren
ausgestatte-
ten Maschine durch
vorausschauende In-
standhaltung
optimieren.
Die mit Industrie 4.0 zusammenhängenden
Veränderungen werden innerhalb des industri-
ellen Sektors als umfassender Paradigmen-
wechsel bewertet, sodass die Rede ist von
einer vierten industrielle Revolution oder kurz:
Industrie 4.0 (vgl. Kagermann et al. 2013).
Ausgangspunkt der
ersten industriellen Re-
volution
war die Entwicklung der
Dampfma-
schine
und die Mechanisierung von Handar-
beit durch Maschinen. Prägend für
die zweite
industrielle Revolution
war die Nutzung
elektrischer Energie
, welche die Einführung
des Fließbandes ermöglichte. Die
dritte in-
dustrielle Revolution
steht für die
Automati-
sierung
von Produktionsprozessen durch den
zunehmenden Einsatz von Elektronik sowie
Informations- und Kommunikationstechnologi-
en. Kennzeichnend für die anstehende
vierte
industrielle Revolution
wäre demnach die
intelligente Vernetzung auf Basis von Cyber-
Physischen Systemen
(vgl. Abbildung 2).
Cyber-Physische Systeme bezeichnen die Inte-
gration eingebetteter Informationstechnologien
in Gegenstände, Materialien, Geräte, Produkte
und Logistik-, Koordinations- bzw. Manage-
mentprozesse sowie deren Vernetzung unterei-
nander (vgl. Kagermann et al. 2013, S. 18).
Zum Begriff „Industrie 4.0“ selbst existieren
mehr als 100 verschiedene Definitionen (vgl.
Bauer u. a. 2014, S. 18). Für ein einheitliches
Verständnis des Begriffs hat der Lenkungskreis
der Plattform Industrie 4.0 eine Definition zu
„Industrie 4.0“ abgestimmt (vgl. Abbildung 3).
Die Plattform Industrie 4.0 ist ein Gemein-
schaftsprojekt des Bundesverbandes Informati-
onswirtschaft, Telekommunikation und neue
Medien (BITKOM), des Verbandes Deutscher
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und des
Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektro-
nikindustrie (ZVEI). Da die Plattform Industrie
4.0 die bedeutendsten Experten und Institutio-
nen rund um das Thema Industrie 4.0 versam-
melt und ihre Definition deshalb als maßgebend
anzusehen ist, möchten auch wir uns an dieser
Definition orientieren.
Echtzeitsteuerung wird möglich!
Für den Controller
ergibt sich durch Industrie
4.0 eine grundlegende Veränderung:
Echtzeit-
steuerung anstelle von nachträglichen
Steuerungsmaßnahmen!
Im Sinne einer
Echtzeitsteuerung werden Daten in dem Mo-
ment erfasst und verarbeitet, in dem sie anfal-
len (vgl. BITKOM, 2014, S. 22). Datenaufnah-
me, Datenanalyse und Bereitstellung der Verar-
beitungsergebnisse erfolgen demnach ohne
spürbare Zeitverzögerung. Klassische Monats-
berichte können so durch Echzeit-Informatio-
nen ergänzt werden. Dadurch werden
schnel-
lere und flexiblere Reaktionsmöglichkeiten
realisiert
, die für Unternehmen oft einen ent-
scheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten (vgl.
Brynjolfsson/McAfee, 2012, S. 63). Aus Con-
Industrie 4.0 – Controlling im Zeitalter der intelligenten Vernetzung
Abb. 2: Die vier industriellen Revolutionen (in Anlehnung an Kagermann et al., 2013, S. 17)
Abb. 3: Definition von „Industrie 4.0“ nach der Plattform Industrie 4.0 (vgl. Plattform Industrie 4.0, 2013)
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