56
        
        
          
            SPEZIAL
          
        
        
          _PERSONALDIENSTLEISTUNG
        
        
          personalmagazin  12/16
        
        
          Personaldienstleister bewusst. Mit ei-
        
        
          ner Nutzungsrate von 90 Prozent liegt
        
        
          Kununu in der Branche auf dem zwei-
        
        
          ten Platz der Social Networks. Zum Ver-
        
        
          gleich: Gerade einmal die Hälfte der Ge-
        
        
          samtstichprobe nutzt die Chance, hier
        
        
          mit Kandidaten zu interagieren.
        
        
          Auch privatorientierte Netzwerke wie
        
        
          Facebook oder Twitter erfreuen sich gro-
        
        
          ßer Beliebtheit bei Personaldienstleis
        
        
          tern. Allerdings ist es mit einer Präsenz
        
        
          allein nicht getan, sondern es kommt
        
        
          darauf an, die Netzwerke auch aktiv für
        
        
          die Arbeitgeberkommunikation einzu-
        
        
          setzen. Hier fallen Personaldienstleister
        
        
          positiv auf, denn sie posten auf Face-
        
        
          book und Twitter regelmäßig karriere
        
        
          relevante Neuigkeiten. Auf Xing sind sie
        
        
          hingegen meist nur mit einem statischen
        
        
          Arbeitgeberprofil vertreten.
        
        
          Marketing per Online-Stellenanzeige
        
        
          Stellenanzeigen stehen als möglicher
        
        
          erster Kontaktpunkt mit Kandidaten bei
        
        
          Personaldienstleistern besonders im Fo-
        
        
          kus: Die Analyse zweier Ausschreibun-
        
        
          gen pro Arbeitgeber bringt der Branche
        
        
          durchschnittlich 71 Prozent der mögli-
        
        
          chen Punkte, 14 Prozent mehr als dem
        
        
          Gesamtsample. Gerade was die An-
        
        
          sprechbarkeit und die Bewerbungsan-
        
        
          reize betrifft, ist die Branche vorbildlich:
        
        
          Gut vier von fünf nennen etwa eine kon-
        
        
          krete Ansprechperson für Rückfragen
        
        
          und öffnen damit den für Kandidaten
        
        
          wichtigen persönlichen Kommunikati-
        
        
          onskanal (Gesamt: 60 Prozent). Auch
        
        
          auf die Tatsache, dass sich Anforderun-
        
        
          gen an den Kandidaten und gesetzte Be-
        
        
          werbungsanreize im Inserat die Waage
        
        
          halten – oft ein Manko bei Job-Inseraten
        
        
          – wird bei Personaldienstleistern geach-
        
        
          tet (86 Prozent versus 44 Prozent).
        
        
          Zauberwort Wertschätzung
        
        
          Eine aktuelle Studie zeigt, dass jeder
        
        
          fünfte Bewerber schon einmal eine
        
        
          Stelle ausgeschlagen hat, weil er sich
        
        
          im Prozess nicht wertgeschätzt fühlte.
        
        
          Wertschätzung für Kandidaten drückt
        
        
          sich an den unterschiedlichsten Stellen
        
        
          des Recruiting-Prozesses aus – sei es bei
        
        
          Anfragen per Mail oder der Reaktion auf
        
        
          die fiktiven Bewerbungen. Dies bleibt
        
        
          ein Schwachpunkt deutscher Recruiter;
        
        
          in den Kategorien Bewerbungsresonanz
        
        
          sowie Bewerber-Kontaktaufnahme er-
        
        
          zielen sie die schlechtesten Werte, auch
        
        
          im Vergleich mit den Nachbarländern.
        
        
          Auch die Personaldienstleister errei-
        
        
          chen in diesem Bereich nur etwas mehr
        
        
          als die Hälfte der möglichen Punkte. Po-
        
        
          sitiv anzumerken ist jedoch, dass sich
        
        
          die Ansprechbarkeit aus den Stellenan-
        
        
          zeigen auch in der Kommunikation mit
        
        
          Bewerbern fortsetzt: Fast alle Rückmel-
        
        
          dungen der Personaldienstleister erfolg-
        
        
          ten personalisiert, von einer konkreten
        
        
          persönlichen Ansprechperson.
        
        
          Optimierungspotenzial besteht auf
        
        
          hohem Niveau bei der Formulierung
        
        
          von Absagen; einerseits soll allen Kan-
        
        
          didaten Anerkennung entgegengebracht
        
        
          werden, zumindest für die Zeit und Mü-
        
        
          he, die sie in die Bewerbung investiert
        
        
          haben. Andererseits ist insbesondere
        
        
          bei Absagen Transparenz wichtig, um
        
        
          als professioneller Arbeitgeber im Ge-
        
        
          dächtnis zu bleiben: Selbst auf konkrete
        
        
          Nachfrage per Mail, warum ein nega-
        
        
          tiver Bescheid erteilt wurde oder was bei
        
        
          künftigen Bewerbungen zu verbessern
        
        
          sei, erhalten mehr als die Hälfte der Be-
        
        
          werber innerhalb von zwei Wochen nicht
        
        
          einmal eine Rückmeldung.
        
        
          Auch wenn Recruiter in der Personal-
        
        
          dienstleistung seit der Analyse im ver-
        
        
          gangenen Jahr einen Sprung nach vorne
        
        
          getan haben, zeigt die Studie also auch:
        
        
          Es bleiben Stellschrauben, an denen
        
        
          Personalverantwortliche aller Branchen
        
        
          drehen können, um die Bewerberanspra-
        
        
          che zu verbessern. Gerade im Umgang
        
        
          mit Bewerbern ist noch Luft nach oben.
        
        
          Diese Chance sollten sie nutzen.
        
        
          
            AGNES KOLLER
          
        
        
          ist Leiterin
        
        
          der Best-Recruiters-Studie.
        
        
          Xing
        
        
          Verglichen mit anderen Branchen setzen Personaldienstleister häufiger auf eine Präsenz
        
        
          in sozialen Netzwerken. Lediglich bei Linkedin sind andere Branchen besser vertreten.
        
        
          QUELLE: BEST RECRUITERS
        
        
          
            SOCIAL MEDIA
          
        
        
          87
        
        
          100
        
        
          Linkedin
        
        
          74
        
        
          67
        
        
          Angaben in Prozent
        
        
          n = 507, Personaldienstleistung: n = 21
        
        
          Gesamtsample
        
        
          Branche Personaldienstleistung
        
        
          Kununu
        
        
          50
        
        
          90
        
        
          Facebook
        
        
          45
        
        
          81
        
        
          Youtube
        
        
          41
        
        
          43
        
        
          Twitter
        
        
          27
        
        
          57
        
        
          Glassdoor
        
        
          25
        
        
          29
        
        
          Whatchado
        
        
          6
        
        
          14
        
        
          Instagram
        
        
          5
        
        
          5