Personalmagazin 11/2016 - page 39

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© ILLUSTRATIONEN: CHRISPY SIMON, BERLIN
Neben dem Spielleiter, der auch „Time-
keeper“ und „Product Owner“ ist, gibt es nur
ein großes Team. Alle anderen Teilnehmer
sind Teil des großen Teams und fungieren als
„Ballmaschine“. Das Team hat die Aufgabe, so
viele Bälle wie möglich in einer bestimmten
Zeit durch die „Ballmaschine“ zu schleusen.
Dabei erhält es nur einige wenige Regeln,
die es einzuhalten gilt. Ansonsten kann sich
das Team selbstständig organisieren und den
idealen Weg für das beste Ergebnis finden. Die
Regeln sind folgende: Der Ball muss durch das
ganze Team hindurch transportiert werden,
das heißt jedes Teammitglied muss jeden Ball
mindestens einmal berühren. Bei der Überga-
be muss der Ball eine „Airtime“ haben, darf
somit also nicht von einer Hand in die nächste
gelegt werden, sondern muss kurz durch die
Luft bewegt werden. Darüber hinaus darf der
Ball nicht an den direkten Nachbarn zur Linken
oder Rechten weitergegeben werden. Insge-
samt gibt es mehrere Iterationen, in denen
das Spiel gespielt wird, in der Regel fünf. Eine
Iteration dauert jeweils zwei Minuten. Vorher
erhält das Team jeweils zwei Minuten für ein
„Planning“, um sich über das bestmögliche
Vorgehen zu beraten und zu schätzen, wie
viele Bälle es schafft. Im Anschluss an den
Durchgang gibt es noch einmal eine Minute
für eine „Retrospektive“, um über mögliche
Verbesserungen im Prozess zu sprechen. Die
letzte Iteration sollte für das Team eine beson-
dere Herausforderung beinhalten, etwa: „Der
Rekord liegt bei 150 Bällen, schafft Ihr das?“
Spieldurchführung
Man benötigt einen ausreichend großen Raum, in dem sich die gesamte
Gruppe bequem bewegen kann. Zusätzlich erfordert das Spiel mindestens
100 Bälle gleicher Art (die Bälle aus Kinder-Bällebädern sind gut geeignet).
Weitere notwendige Materialien sind eine Stoppuhr und ein Flipchart, um die
Ergebnisse zu messen und zu dokumentieren. Auf dem Flipchart sollte bereits
eine Tabelle vorgezeichnet sein, auf der die Spalten „Iteration“, „Schätzung“
und „Done“ aufgeführt sind.
Spielvorbereitung
Das „Ball Point Game“ unterstützt dabei, agile Prozesse und Prinzipien zu verinnerlichen. Die
Spieler lernen das Arbeiten in „Sprints“ und „Scrum Meetings“ sowie deren Nutzen. Die gän-
gige Erfahrung ist, dass die Teams zu Beginn Schwierigkeiten haben, mehr als einige wenige
Bälle durchzuschleusen. Nach den ersten Retrospektiven werden aber bereits deutlich besse-
re Ergebnisse erzielt. Dieser Lerneffekt kommt durch den „Inspect-&-Adapt“-Ansatz zustande,
also durch das konsequente Überprüfen des Prozesses und das Adaptieren von Maßnahmen,
die sich als gewinnbringend erwiesen haben. Dies verdeutlicht die Logik agiler Prozesse.
Nutzen des Spiels
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