personalmagazin 4/2015 - page 53

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04/15 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Mitarbeiter gemacht hat. Da wird auch im
Vorstellungsgespräch nachgefragt: Wel­
che Fitnessangebote gibt es bei Ihnen?“
Trendthema Gesundheit
Das Trendthema Gesundheit wirkt sich
aus einer weiteren Perspektive auf die
Incentive-Angebote aus: Immer mehr
Unternehmen belohnen die Teilnahme
an Gesundheitsmaßnahmen. „Damit
tragen die Arbeitgeber dem demografi­
schen Wandel Rechnung und stärken die
Gesundheit ihrer Belegschaften“, sagt
Christel Constant. Wie sie festgestellt
hat, führt auch die Tatsache, dass immer
mehr Unternehmen „Mitarbeiter werben
Mitarbeiter“-Programme einrichten, um
auf diese Weise dem Fachkräftemangel
zu begegnen, zu einer verstärkten Nach­
frage nach passenden Prämien.
Aber welche Leistungen passen zu wel­
chen Unternehmen und Anlässen? Letzt­
endlich entscheiden das zur Verfügung
stehende Budget und die Zielsetzung des
jeweiligen Unternehmens über die Aus­
wahl eines Incentives: Soll der Mitarbei­
ter für etwas belohnt werden? Steht der
Spaß im Vordergrund? Sollen mit einem
Event die Werte des Unternehmens ver­
mittelt werden? Oder geht es darum, ein
Team zusammenzuschweißen?
Häufig ist die Zielsetzung auch bran­
chenabhängig: „In der Logistik etwa
schaffen Unternehmen gern Anreize, um
Sprit zu sparen. In der produzierenden
Industrie werden Incentives eingesetzt,
die eine erhöhte Einsatzbereitschaft der
Mitarbeiter belohnen – zum Beispiel die
Übernahme freiwilliger Schichten in
Spitzenzeiten. In der Pflegebranche oder
im Handel werden Incentives oft auch
als Zeichen des Dankes oder beim Errei­
chen bestimmter Ziele eingesetzt“, sagt
Christel Constant von Edenred.
Individuell für jeden Mitarbeiter
Mit bedacht werden müssen zudem das
Alter, die familiäre Situation und das
Zeitbudget der Empfänger: „Die Zeiten
von ‚One-Size-Fits-It-All‘ sind vorbei. Er­
folgreiche Firmen richten ihre Gehalts­
extras verstärkt an den individuellen
Bedürfnissen und veränderten Lebens­
gewohnheiten ihrer Mitarbeiter aus“,
sagt George Wyrwoll. „Junge Menschen
begeistern wir mit Trendangeboten wie
Klettern, reifere Semester interessieren
sich für Entspannungstechniken oder
Massagen, Führungskräfte wählen ein
effizientes Personal Training“, nennt
Wido Wittmann Beispiele für individuell
ausgerichtete Angebote.
Deshalb haben sich Gutscheine mehr
und mehr etabliert. „Der Vorteil ist die
Auswahl – da ist für jeden etwas dabei“,
erklärt Markus Meyr von Mydays. „Ein
weiterer Vorteil ist, dass Gutscheinkar­
ten entweder für kleinere Einkäufe oder
Events genutzt werden können – oder
für größere Wünsche, wenn das Gut­
haben entsprechend angespart wird“,
ergänzt Christel Constant von Edenred.
Wichtig sei allerdings ein breites Akzep­
tanznetz, das auch in der jeweiligen Re­
gion verfügbar ist.
Ist das Incentive für ein Team oder ei­
ne ganze Abteilung gedacht, dann gilt
es, den kleinsten gemeinsamen Nenner
zu finden, damit jeder mitmachen kann.
Als beliebte Gruppen-Events haben sich
Kochkurse, Erlebnisdinner oder eine
Segway-Tour herauskristallisiert. „Auch
Events, bei denen das Team zusammen
eine Aufgabe lösen muss, sind sehr ge­
fragt“, sagt Meyr.
Steuerfreigrenze beachten
Weniger entscheidend für die Auswahl
eines passenden Incentives ist laut
Wido Wittman die Steuerfreigrenze für
Sachzuwendungen – zu der laut aktuel­
ler Rechtsprechung Gutscheine über ei­
nen festen Eurobetrag zählen, wenn sie
ausschließlich für Sachen und Dienst­
leistungen eingelöst werden können.
„Aber sie hilft unseren Ansprechpart­
nern aus dem Personalbereich und dem
Betriebsrat, die Budgetverantwortlichen
mit den Steuervorteilen zu überzeu­
gen“, berichtet er.
Deshalb versuchen die meisten Anbie­
ter, mit ihren Leistungen der aktuellen
Steuerfreigrenze Rechnung zu tragen.
„Ein enorm wichtiger Gesichtspunkt ist
stets, dass bei den Mitarbeitern konsum­
tiv sofort etwas ankommt, das heißt: Die
Leistungen sollten sofort das Nettoein­
kommen der Mitarbeiter erhöhen und
damit direkt die zur Verfügung stehende
Kaufkraft steigern“, erklärt George Wyr­
woll von Sodexo.
Das wiederum trägt zum positiven
Arbeitgeberimage bei: „Der Mitarbeiter
hat das Gefühl: Mein Arbeitgeber ach­
tet darauf, dass das, was er verschenkt,
steuerlich sinnvoll ist“, sagt Markus
Meyr von Mydays. „Deshalb stellt die
Steuerfreigrenze und wie sie gehandhabt
werden kann, einen wichtigen Punkt im
Beratungsgespräch mit dem Unterneh­
men dar. Allerdings sagen wir, wenn es
ins Detail geht, dass das Unternehmen
auch mit seinem Steuerberater sprechen
sollte. Denn es kann sein, dass es bereits
Sachbezüge gibt, die mit den Erlebnisgut­
scheinen verrechnet werden müssen.“
© BEIDE FOTOS: MYDAYS
Bei Team-Incentives
geht es vor allem um
ein gemeinsames
Erfolgserlebnis.
Fachbeitrag
Gutscheine und steuerfreie
Sachzuwendungen (HI2807797)
Die Arbeitshilfe finden Sie im Haufe
Personal Office (HPO). Internetzugriff:
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