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04/15 personalmagazin
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„Ready. Steady. Go!“ ist als Teil des be
trieblichen Gesundheitsmanagements
fest in die HR-Strategie integriert. „Es
ist sicherlich ein Thema, mit dem wir
Mitarbeiter binden können“, sagt Rein
hold Werthmann. „Aber ich glaube, das
Wesentliche macht der Job aus – die
Aufgabenstellung, die dahinter steckt,
die Freiheitsgrade, die der Mitarbeiter
hat. In unserer Personalstrategie steht:
Einsteigen, sich entwickeln, wohlfühlen,
um somit höchstmögliche Leistungen zu
bringen“, erklärt er. Gerade der Komplex
„Wohlfühlen“ runde die Ausbildungs-
und Einstiegsprogramme sowie die Ent
wicklungsprogramme ab.
Aber nicht nur das Wohlfühlen steht
im Fokus von „Ready. Steady. Go!“, son
dern auch der Leistungswille. „Thomas
Lurz muss eine extreme Disziplin an den
Tag legen, um über die Jahre kontinu
ierlich Medaillen zu gewinnen. Für uns
ist es wichtig, von ihm diesen Leistungs
willen vermittelt zu bekommen, damit
jeder diese Disziplin auf seinen Bereich
im Berufsleben übertragen kann: Wie
kann ich am Ende bessere Ergebnisse er
zielen?“, sagt Werthmann und ergänzt:
„Das ist der zweite Punkt, den wir ver
folgt haben, als wir die Spitzensportler
in das Programm geholt haben. Wir wol
len, dass Mitarbeiter und Führungskräf
te erklärt bekommen, wie sie selbst zu
Spitzenleistungen kommen.“
Einige Mitarbeiter treffen sich zusätz
lich einmal pro Woche morgens um sechs
Uhr, um vor der Arbeit zu schwimmen.
Neue Trainingspläne sendet Lurz per
Mail zu. Das Programm hat sich zu einem
Selbstläufer entwickelt und es sind er
staunliche Geschichten entstanden, wie
die von einer Mitarbeiterin, die gekündigt
hatte aber darum bat, weiter mit trainie
ren zu können. Mittlerweile arbeitet sie
wieder für das Unternehmen – sicherlich
nicht wegen des Sportangebots, aber die
ses motiviert zumindest zu sportlicher
und beruflicher Leistung. „Wichtig ist,
dass wir immer in der Gruppe trainieren
– das bringt gegenseitige Motivation“, so
Thomas Lurz.
Nachhaltige Wirkung
Die Nachfrage der Mitarbeiter hat seit
Programmstart nicht nachgelassen. Ein
zig die räumlichen Kapazitäten stellen
eine Beschränkung dar. So können im
Schwimmbad nicht mehr als 35 Mitar
beiter gleichzeitig trainieren, auch das
Volleyballfeld ist auf rund 30 Personen
begrenzt. Am Lauftraining können da
gegen gut 90 Mitarbeiter in Gruppen mit
verschiedenen Leistungsniveaus teilneh
men. Weiterhin findet zweimal in der
Woche mittags ein Programm namens
„Fit at Work“ mit Rückentrainings statt.
Insgesamt trainieren jede Woche am
Standort Rottendorf 280 bis 320 Mitar
beiter. Aber der Vorteil der „Ready. Stea
dy. Go!“-Kampagne ist, dass sie sich nicht
nur auf die Zentrale beschränkt. Wenn
beispielsweise die Mitarbeiter in Mainz
an einem Firmenlauf teilnehmen wollen,
bekommen sie Trainingspläne zur Vorbe
reitung zugesandt und das Unternehmen
übernimmt das Startgeld.
Bei so vielen motivierten Teilnehmern
bleibt die Frage, wer 2016 zu den fünf
besten Sportlern gehören wird, die nach
Brasilien mitfahren dürfen. „Wir werten
zwei Dinge: Die persönliche Steigerung
von Anfang bis Ende des Bewertungszeit
raums und die Häufigkeit der Teilnahme“,
so Thomas Lurz. „Da wir unterschiedlich
sportliche Mitarbeiter haben, versuchen
wir auf diese Weise eine faire Bewertung
vorzunehmen.“ Einmal im Jahr gibt es
einen Leistungscheck, bei dem alle drei
Sportarten bewertet werden. „Dabei geht
es nicht darum, Erster zu werden, son
dern die größte Entwicklung zu zeigen“,
sagt Lurz. „Am Ende muss aber wahr
scheinlich das Los unter den besten 20
entscheiden.“
Unter der Aufsicht des
Weltmeisters wird mit
vollem Einsatz trainiert.
BILDERGALERIE
Wie das Training der S. Oliver-Mitarbeiter
in der Praxis aussieht, sehen Sie in einer
Bildergalerie in der Personalmagazin-App.
© DANIELA FURKEL