personalmagazin 4/2015 - page 51

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04/15 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
mate) zu schaffen. Die Personalabteilung
kann die Fortschritte der Manager jeder-
zeit verfolgen und beurteilen. Neben den
drei beschriebenen Apps entwickelt die
Hay Group weitere mobile Anwendungen
für Unternehmen. In Kürze wird die App
„Journey“ erscheinen, die sich an junge
Mitarbeiter richtet. Interaktiv und spie-
lerisch lernen diese anhand konkreter
Aufgaben, ihre emotionalen und sozialen
Fähigskeiten zu entwickeln, die sie im Be-
rufsalltag brauchen.
Spielerische Elemente motivieren
Apps für Führungskräfte sollten nicht
nur Know-how-Träger, Schnittstelle zur
Personalabteilung und Entscheidungslot-
se sein, sondern auch Spaß machen. Zu
diesem Zweck sollten spielerische Ele-
mente integriert werden. „Gamification“
bezeichnet die Anwendung von solchen
Elementen wie Punkten, Highscores, Le-
vels und Belohnungen.
Bereits in den 1950er-Jahren entwi-
ckelte der Psychologe David McClelland
eine Theorie der Motivation, die mensch-
liches Verhalten als das Ergebnis der
Wechselwirkung zwischen drei sozialen
Motiven oder Bedürfnissen erklärt: dem
Erfolgs- oder Leistungsmotiv, dem Zuge-
hörigkeitsmotiv und dem Machtmotiv.
Laut McClelland wird jeder von seinem
Bedürfnis nach Erfolg, Zugehörigkeit und
Macht gesteuert – die Balance und die re-
lative Gewichtung dieser Motive ist jedoch
von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Deshalb muss eine App mit spielerischen
Elementen am besten auch alle drei dieser
menschlichen Bedürfnisse ansprechen.
Spielerische Elemente helfen aber nicht
nur zu motivieren. Sie können auch dazu
beitragen, Verhaltensveränderungen im
Bewusstsein zu verankern. Unternehmen
können so erreichen, dass ihre strate-
gischen Entscheidungen umgesetzt und
gelebte Praxis werden. Führungskräfte
probieren per App Verhaltensweisen aus
und üben sie ein – ganz spielerisch und
ohne Druck von außen.
Apps erfordern wenig Aufwand
Apps können oft ohne die IT-Abteilung
oder einen externen Dienstleister den
Führungskräften zur Verfügung gestellt
werden. Da Apps meist intuitiv zu benut-
zen sind, sind außerdem keine kostspieli-
gen Trainings notwendig, auch weil viele
Mitarbeiter durch die private Nutzung
von Smartphones und Tablets an Apps
gewöhnt sind. Business Apps bieten also
viele Vorteilen: Sie motivieren und entwi-
ckeln Manager, intensivieren die Zusam-
menarbeit zwischen HR und Führungs-
kräften und helfen dabei, strategische
Entscheidungen besser umzusetzen.
THOMAS GRUHLE
ist Mit-
glied der Geschäftsleitung
der Hay Group GmbH.
Arbeit oder Spaß? Gute Apps
wollen auch den Spieltrieb im
Manager ansprechen.
Der Schweizer Aufzug- und Fahrtreppen-Hersteller Schindler setzt in allen Bereichen
konsequent auf digitale Prozesse und Tools.
Statt eines Reparatur-Handbuchs werden beispielsweise in einigen Konzerngesellschaf-
ten die Informationen auf einem Tablet-PC zur Verfügung gestellt. Service-Mitarbeiter
sind dank Smartphone und maßgeschneiderter Software mit dem Back-Office ver-
bunden und erhalten Informationen über Wartungsbedarf von Aufzügen direkt auf ihr
Handy. Zur Führungskräfteentwicklung setzt Schindler neuerdings die App „Styles and
Climate“ ein. Mit Hilfe der mobilen Anwendung können die Manager die Planung ihrer
persönlichen Entwicklungsmaßnahmen bereits im Training beginnen. Nach der Schulung
hilft die App, diese auch konsequent umzusetzen. „Wir alle wissen, dass Lernerfolg
und nachhaltige Veränderungen nur eintreten, wenn die Teilnehmer das Gelernte aktiv
anwenden“, sagt David Watkins, Leiter Organisational Learning and Development bei
Schindler. Auch dafür sorgt die App. Sie erinnert den Nutzer an die festgelegten Ziele,
fordert ihn auf, diese selbstständig zu verfolgen, und motiviert ihn mit zahlreichen
spielerischen Elementen. „Bei unseren Führungskräfte-Schulungen haben wir die Erfah-
rung gemacht, dass unsere Manager durch die App klarere und fokussierte Ziele setzen,
ihre Mitarbeiter aktiv einbeziehen und das Gelernte umsetzen. Das soll ihnen helfen,
kontinuierlich bessere Ergebnisse zu erzielen. Dass es ihnen auch Spaß macht, zeigt das
positive Feedback, das wir erhalten haben“, freut sich Watkins.
Auf und App
PRAXISBEISPIEL
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