personalmagazin 4/2015 - page 42

personalmagazin 04/15
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ORGANISATION
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NEWS
Hierarchien bleiben fest
V
iele Unternehmen, die sich mit dem digitalen Wandel aktiv ausei-
nandersetzen, verändern derzeit ihre Unternehmensstrukturen.
Um schnell auf den dynamischen Markt reagieren zu können,
setzen einige einen stärkeren Fokus auf die Mitarbeitereinbindung. Auch
eine Demokratisierung der Unternehmen wird diskutiert. Die Manager
des Mittelstands glauben aber, dass sich an den bestehenden Hierarchien
nichts ändern wird. Das geben 55 Prozent von 400 Befragten in der Studie
„Digitale Transformation und ihre Auswirkung auf die Führung im Mit-
telstand“ von Intersearch Executive Consultants an. Insofern überrascht
auch nicht, dass die Unternehmen bisher wenig tun, um ihre Strukturen
aufzubrechen. Ausnahmen sind der Finanzsektor und die Gesundheits-
wirtschaft: Zwei von fünf Firmen haben hier Maßnahmen getroffen.
Illusorisch
Ein bisschen scheinen Personaler aufatmen zu können: Wie aus dem „Fortschrittsbericht 2014 zum Fachkräftekonzept der
Bundesregierung“ hervorgeht, finden offenbar deutsche Mittelständler wieder etwas leichter Fachkräfte. Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky
hält dies jedoch für illusorisch: „2025 wird es drei bis vier Millionen unbesetzte Jobs geben.“
Attraktiv
Wenn man Fachkräfte ohne Hochschulabschluss fragt, was für sie einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht, stehen ein attrakti-
ves Grundgehalt, ein hohes Einkommen in der Zukunft und Anerkennung von Leistung ganz oben auf der Wunschliste. Auch eine sichere An-
stellung, ein freundliches Arbeitsumfeld und Respekt für die Mitarbeiter sind wichtig, so eine Universum-Umfrage unter 5.373 Berufstätigen.
International
In vielen Konzernen wird mehrsprachig kommuniziert. Von zwei Dritteln der Mitarbeiter wird daher Zweisprachigkeit, von
einem Viertel sogar Dreisprachigkeit verlangt, belegt eine Umfrage von Rosetta Stone unter 500 Führungskräften. Englisch ist dabei nach
wie vor die wichtigste Fremdsprache, aber auch Mandarin gewinnt an Bedeutung.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Abkehr von „Smart“-Zielen
NACHGEFRAGT
Vor Kurzem hat ein Gericht entschieden,
dass das Ziel „2,5 Millionen Besucher bei
der internationalen Gartenschau in Ham-
burg“ für die Mitarbeiter nicht realistisch
war. Um solche Fehler zu vermeiden,
beziehen sich viele Unternehmen auf die so-
genannten „Smart“-Ziele – ein Akronym für
spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch
und terminiert. „Smart“ sei aber lediglich
eine „wertlose Worthülse“, wettert Berater
Friedrich Fratschner auf
personal. „Wenn man nachfragt, wissen die
meisten nicht, was das genau für den Pro-
zess der Zielvereinbarung und -bewertung
bedeutet. Höchstens sagen dann einige,
dass Ziele messbar sein müssen, aber nicht
beurteilbar. Das geht für mich konsequent
am Bedarf der Unternehmen vorbei.“ Er
empfiehlt stattdessen drei andere Kriterien:
Zeit, Menge und Güte. „Zeit lässt sich in Pro-
jekten oder Teilschritten ausdrücken. Menge
steht für das, was am Ziel messbar ist. Die
Güte beschreibt, wie das Ziel aussieht, das
am Ende erreicht werden soll – hier geht es
also um die Qualität, die beurteilt wird.“
Wenig Bewegung: Mittelständler
haben meist starre Hierarchien.
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