personalmagazin 8/2015 - page 57

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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
ohne Ausbildung stark abgenommen
hatte, suchte der Personaldienstleister
Piening Personal für die öffentlich ge-
förderte Ausbildungsinitiative zur „Re-
Aktivierung“ von Ausbildungsplätzen
gezielt nach Kooperationsbetrieben, die
noch nicht oder nicht mehr ausgebildet
hatten. Das Ziel, 50 Jugendliche erfolg-
reich zu vermitteln, konnte übertroffen
werden. Insgesamt 70 Bewerber starte-
ten die Verbundausbildung. Die Koope-
rationsbetriebe, in der die Ausbildungen
durchgeführt wurden, wurden vom Per-
sonaldienstleister bürokratisch, fachlich
und sozialpädagogisch entlastet. Die
Brutto-Ausbildungsvergütung übernah-
men der Verbundpartner und der Per-
sonaldienstleister aus Mitteln des Eu-
ropäischen Sozialfonds. Lediglich eine
Beteiligung an den Ausbildungslehrmit-
teln und Prüfungskosten war durch die
Betriebe zu tragen. 69 der Jugendlichen
haben ihre Ausbildung erfolgreich been-
det und wurden größtenteils von ihren
Ausbildungsbetrieben übernommen.
Der Wettbewerb um Auszubildende
Neben der mangelnden Ausbildungs-
fähigkeit ist die „Akademisierung der
Massen“ ein Thema. Weil immer weni-
ger Schulabgänger nach immer höheren
Abschlüssen streben, gehen die Bewer-
berzahlen in den Ausbildungsberufen
kontinuierlich zurück. Schulabsolven-
ten mit guten Leistungen finden seltener
den Weg in die klassische Ausbildung.
Umgekehrt sollten aber unter den jähr-
lich rund 100.000 Studienabbrechern
Kandidaten zu finden sein, die sich für
eine Ausbildung begeistern lassen. Das
dürfte namhaften Unternehmen leichter
fallen als weniger bekannten Mittelständ-
lern und „Hidden Champions“. Diese wer-
den trotz guter Ausbildungsbedingungen
und Karrierechancen häufig übersehen.
Ein anderes Problem: Viele Schulab-
solventen versteifen sich auf wenige,
sehr begehrte Ausbildungsberufe wie
etwa Industriekauffrau/-mann oder Kfz-
Mechatroniker. Unregelmäßige Arbeits-
zeiten, harte körperliche Arbeit und ein
schlechtes Branchenimage schrecken da-
gegen ab. So konnten zum Beispiel mehr
als 60 Prozent der Arbeitgeber im Gast-
gewerbe und rund ein Drittel der Banken
und Versicherungen 2014 nicht alle Aus-
bildungsplätze besetzen.
Personaldienstleister als Schnittstelle
Im Bemühen um Auszubildende ist es
sinnvoll, dass Unternehmen ihre Kräfte
bündeln und auch Personaldienstleister
als strategische Partner ihre Kompetenz
im Bereich Human Resources einbrin-
gen. Ein Beispiel für eine regionale Maß-
nahme ist die „Bielefelder Ausbildungs-
offensive“, die ein umfangreiches Paket
zur Förderung der Ausbildung umfasst.
Dazu zählen unter anderem eine ver-
stärkte Kooperation mit Schulen bei
Information und Praktikum sowie eine
gezielte Presse- und Öffentlichkeitsar-
beit für gute Ausbildungsbeispiele aus
der Region. Ergänzende Aktionen wie
das „Speed-Dating“ sollen Unternehmen
und Schulabsolventen auf unkompli-
zierte Weise einander näherbringen.
Das Modell einer regionalen Aus-
bildungsplattform für die Beratung,
Betreuung und Koordination sieht den
Personaldienstleister dabei als Schnitt-
stelle zwischen den beteiligten Unter-
nehmen und Bewerbern (siehe Grafik).
Zu den Aufgaben zählen unter anderem
Rekrutierung, Auswahl und Einstellung
von Bewerbern. Hinzu kommt die Koor-
dination einer Austauschbörse, über die
stark frequentierte Firmen ihren Über-
schuss an guten Bewerbern mit deren
Einverständnis unbürokratisch an regio-
nale Wettbewerber weitergeben können.
Ein ganz aktuelles Thema: Seit Novem-
ber 2014 dürfen Flüchtlinge nach drei
Monaten eine Ausbildung beginnen.
Auch hier können Personaldienstleister
durch Sprachvorbereitungskurse und
Ausbildungsbegleitung einen wichtigen
Beitrag zur beruflichen Integration lei-
sten. Laut der Deutschen Presseagentur
sieht Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer
auch in der Zeitarbeit einen Weg, mit
praktischen Fertigkeiten und persön-
lichen Kompetenzen zu überzeugen. Das
Beschäftigungsverbot für Flüchtlinge
sieht er als nicht mehr zeitgemäß an.
Der zweite Teil der Serie „Personal-
dienstleistung 2.0“ beleuchtet das The-
ma „High Professionals“ und diskutiert,
was in diesem Segment die Form der Ar-
beitnehmerüberlassung für Arbeitneh-
mer und Unternehmen leisten kann.
AUSBILDUNGSPLATTFORM
Schnittstelle zwischen Bewerber und Unternehmen: Der Personaldienstleister über-
nimmt mit der Ausbildungsplattform die Beratung, Betreuung und Koordination.
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
THOMAS VOSS
verantwortet
als Projektleiter den Bereich
der Aus- und Weiterbildung
bei Piening Personal.
QUELLE: PIENING PERSONAL 2015
Bewerber
Personaldienstleister
Beratung, Betreuung, Koordination, Organisation
Unternehmen
Jobgarantie nach
Ausbildung
Ausbildungsabbrüche
Ausbildungsfähigkeit
Matching und Verteilung
Auswahl und Pool
Projekte mit Europäischem
Sozialfonds
Rekrutierung, Einstellung
Auslandsrekrutierung
Ausbildungsplattform und
Talentbörse
Ausbildungspaten
Praktische Ausbildung
Ausbildungsentgelt,
Sozialversicherung
Praktikum in Koope-
rationsunternehmen
Berechtigung zur
Übernahme
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