personalmagazin 8/2015 - page 64

personalmagazin 08/15
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SPEZIAL
_GESUNDHEITSWESEN
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
W
ie sind Krankenhäuser
und Kliniken online auf-
gestellt? Wie ist es um die
Arbeitgeberauftritte in
einer Branche bestellt, die stark mit der
Herausforderung Fachkräftemangel zu
kämpfen hat? Diese Fragen standen im
Mittelpunkt einer Studie, die die Online-
Recruiting-Praxis von 63Krankenhäusern
und Kliniken unterschiedlicher Größen
untersuchte. Im Fokus standen Karrie-
reseiten, Online-Stellenanzeigen sowie
weitere Online-Aktivitäten in Arbeitge-
ber-Bewertungsplattformen und Social-
Media-Netzwerken. Durchgeführt wurde
die Studie von der Recruiting-Beratung
Upo – Bausteine für Rekrutierungserfolg.
Bewertet wurden schwerpunktmäßig
Häuser, die nicht zu Klinikketten gehö-
ren. Insgesamt 170 Bewertungskriterien
wurden hierbei zugrunde gelegt.
Wenig Infos auf Karriereseiten
Wie die Untersuchung der Karrieresei-
ten zeigt, besteht dort noch erhebliches
Optimierungspotenzial: Nur 18 Prozent
der Häuser informieren auf ihren Kar-
riereseiten ausführlich über Eckdaten,
die für Bewerber relevant sind. Ledig-
lich drei Prozent der Kliniken geben
umfassend Einblick in die Arbeitsbedin-
gungen. Auskünfte zum Bewerbungs-
prozess erteilen sechs Prozent der Häu-
ser. Welche Bewerbungsunterlagen sie
erwarten, teilt rund ein Drittel mit. Nur
zwei Prozent der Karrierewebseiten dif-
ferenzieren nach verschiedenen Bewer-
bergruppen. Eine Ausnahme gibt es bei
Von
Ruth Böck
und
Karl-Heinrich Bruckschen
den Azubis: Immerhin drei Viertel der
Seiten halten gesonderte Informationen
für künftige Azubis bereit. Eine Anpas-
sung an mobile Endgeräte ist selten ge-
geben: Erst 19 Prozent der untersuchten
Karriereseiten sind mobil optimiert.
Textlastige Online-Anzeigen
Auch die Analyse der Online-Stellenan-
zeigen offenbart Verbesserungsbedarf:
Überraschend viele Häuser verzichten
auf zentrale Bestandteile von Stellenan-
zeigen. Bei 44 Prozent fehlt ein Stellen-
profil, 35 Prozent informieren nicht oder
nur sehr knapp über die Anforderungen
und 44 Prozent schreiben nichts oder
nur Allgemeines über die Arbeitgeber-
leistungen. Gut zwei Drittel der Stellen-
anzeigen haben keine Bilder. 20 Prozent
der Stellenanzeigen sind reine Fließtexte.
Lediglich bei etwas mehr als der Hälf-
te der Häuser sind die Stellenanzeigen
einheitlich gestaltet. Mobiltauglich sind
13 Prozent der Stellenanzeigen. Positiv
fällt die sehr hohe Zahl der namentlichen
Ansprechpartner in den Stellenanzeigen
auf (86 Prozent). Allerdings fehlen bei 75
Prozent der Anzeigen Verlinkungen zur
Webseite oder Social-Media-Auftritten.
Weitere Online-Aktivitäten
Auf der Arbeitgeber-Bewertungsplatt-
form Kununu und in Social Media sind
die Kliniken wenig präsent: 54 Prozent
Wenig attraktiv für Bewerber
STUDIE.
Die Online-Präsenz als Arbeitgeber ist wichtig, um Bewerbungen zu generieren.
Eine Untersuchung macht deutlich: Im Gesundheitswesen ist noch viel Luft nach oben.
Im Online-Recruiting sind Krankenhäuser und Kliniken im Vergleich mit mittelständi-
schen Unternehmen weniger gut aufgestellt.
QUELLE: #OREP15, UPO
VERGLEICH
Kliniken
Angaben in Prozent
Mittelstand
Information zu
Eckdaten Arbeitgeber
Information zu
Arbeitsbedingungen
Information zu
Bewerbungsprozess
Differenzierung nach
Bewerbergruppen
Emotionale Einblicke
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90 100
Inhalte der Karriereseite
– keine Kriterien erfüllt
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