PERSONALquarterly 2/2015 - page 33

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02/15 PERSONALquarterly
SUMMARY
Research question:
What are the leverages to change critical attitudes
towards flexible office solutions in an organizational change process?
Methodology:
The influence of (1) scientific information about the
flexible office, (2) exchange of personal experiences, and (3) em-
ployee participation was tested in an experimental approach using a
realistic scenario-based approach.
Practical implications:
All interventions had a positive influence
on attitudes towards the change process. The scenario approach is
a useful method to evaluate possible intervention strategies prior to
implementation.
PROF. DR. THOMAS ELLWART
Abteilung Wirtschaftspsychologie
Universität Trier
E-Mail:
HENRIKE PEIFFER
B.Sc. Psychologie
Abteilung Wirtschaftspsychologie
Universität Trier
E-Mail:
LITERATURVERZEICHNIS
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die ausführliche Information der betroffenen Mitarbeitenden
durch Informationsveranstaltungen und Fachvorträge. So wur-
den beispielsweise in Mittagsvorlesungen wissenschaftliche
Befunde zu den Vorteilen flexibler Großraumbüros ausge-
tauscht und diskutiert. UmErfahrungen aus anderen Bereichen
einzubringen, wurden zwei Unternehmen gewonnen, die ihre
Erfahrungen mit der Einführung der flexiblen Bürostruktur
einbrachten. Ein weiterer wesentlicher Baustein des Verände-
rungsprozesses war die Implementierung eines pilotbasierten
und partizipativen Change-Prozesses. Kernelemente der fle-
xiblen Bürostruktur wurden zunächst in einem sehr kleinen Pi-
lotbereich imUnternehmen umgesetzt (Pilot im Pilot). Dadurch
war es möglich, unter kontrollierbaren und überschaubaren Be-
dingungen die Tragfähigkeit des Bürokonzepts für die anderen
Mitarbeitenden zu zeigen undweiterzuentwickeln. Es konnte so
intern ein Vergleichsmodell geschaffen werden, durch welches
positive Erfahrungen auch für zukünftige Umsetzungsbereiche
des flexiblen Büros erlebbar wurden. Gleichsam wurden sehr
früh im Change-Prozess mögliche Fehler oder Schwierigkeiten
bei der Umsetzung analysiert, die später im Rahmen der Ge-
samtumsetzung vermieden werden konnten. Mit Blick auf die
Partizipation und Korrekturmöglichkeit wurden die Mitarbei-
tenden durch eine Nutzervertretung in die Grob- und Fein-
planung eingebunden. Während aller Projektphasen erfasste
ein onlinebasiertes Nutzermonitoring Probleme und Schwie-
rigkeiten, die durch die Einführung auftraten und die Wert-
schöpfungsprozesse behinderten. Jeder Mitarbeitende konnte
zeitnah mögliche Probleme an das Change-Teammelden, um so
Fehler in der Planung und Umsetzung zu beseitigen.
Insgesamt ist die Vignettenstudie eine einfach umzusetzende
Methode, um in Veränderungsprozessen mögliche Interventi-
onen bezüglich ihrer Auswirkungen vorab zu testen und zu
diskutieren. Obwohl der szenariobasierte Ansatz nur das hypo-
thetisch angenommene Verhalten und Erleben abfragt, können
so schon sehr früh Ängste und Widerstände der betroffenen
Mitarbeitenden identifiziert und Möglichkeiten der Interventi-
on aufgezeigt werden.
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