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          qualifizierter Mitarbeiter aus dem Vertrieb, dem
        
        
          Leistungsbereich, dem kaufmännischen Be-
        
        
          reich inkl. Rechtsabteilung und der Unterneh-
        
        
          mensleitung. Diese Kosten müssen in der Kal-
        
        
          kulation berücksichtigt werden. Im Extremfall
        
        
          können sie zum Verzicht auf eine Angebots-
        
        
          stellung führen, wenn z. B. eine nur geringe Er-
        
        
          folgswahrscheinlichkeit vorliegt. IT-Dienstleis-
        
        
          ter müssen laufend versuchen, den Aufwand
        
        
          der Angebotserstellung über Standardisierun-
        
        
          gen und den Einsatz technischer Hilfsmittel zu
        
        
          reduzieren.
        
        
          Standardaufgabe des Vertriebscontrollings ist
        
        
          immer die Aufbereitung und Bereitstellung von
        
        
          Daten und Informationen zu Umsatz, Aufträgen,
        
        
          Vertriebspipeline usw. nach Kunden, Leistungs-
        
        
          arten und Berichtsperioden. Hinzu kommen
        
        
          Auswertungen zu Kundenprofitabilität, Kunden-
        
        
          zufriedenheit, realisierten Stundensätzen, Pro-
        
        
          visionen, Kostenstellen, und die Mitwirkung bei
        
        
          Budgetierung und Forecasts.
        
        
          
            Management von Chancen
          
        
        
          
            und Risiken
          
        
        
          Das Management von Chancen und Risiken ist
        
        
          ein weiterer Schwerpunkt für das Vertriebscon-
        
        
          trolling. Aufträge enthalten zahlreiche poten-
        
        
          zielle Risiken für den Auftragnehmer. Dies be-
        
        
          ginnt mit fehlenden oder nicht eindeutigen Leis-
        
        
          tungsdefinitionen und dem verbundenen Risiko
        
        
          von unbezahlten Mehrleistungen. Vertragskon-
        
        
          ditionen wie Vertragsstrafen, lange Zahlungs-
        
        
          ziele, enge Termine, Festpreise, Gewährleis-
        
        
          tungsansprüche oder knapp kalkulierte Preise
        
        
          kommen dazu. Ist die Verfügbarkeit der benö-
        
        
          tigten Ressourcen im Vorfeld abgeklärt wor-
        
        
          den? Passen die Konditionen (Termine, Preise)
        
        
          bei Angeboten mit innovativen Lösungen? Sind
        
        
          die Mitwirkungspflichten des Auftraggebers
        
        
          definiert? Alles Beispiele für Risikopotenziale,
        
        
          bei denen das Vertriebscontrolling involviert
        
        
          sein sollte.
        
        
          Operativ ergeben sich Chancen und Risiken aus
        
        
          Änderungen des Leistungsumfanges in Aufträ-
        
        
          gen. Risiken bestehen neben Minderungen des
        
        
          Leistungsumfanges vor allem in freihändigen
        
        
          Zusatzleistungen bei der Leistungserbringung.
        
        
          Zusatzleistungen müssen, sobald ein akzepta-
        
        
          bles Grundrauschen an Kundenorientierung
        
        
          nach aktuell gültigen Accountstrukturen aus-
        
        
          wertbar sein, für Planungen und Analysen müs-
        
        
          sen diese flexibel zu strukturieren bleiben.
        
        
          Wichtige Aufgabe des Vertriebscontrollings ist
        
        
          die inhaltliche Verfolgung der Accountpläne.
        
        
          Nur über den Status der Aktivitäten kann die
        
        
          Qualität der abgeleiteten Umsatzplanungen be-
        
        
          urteilt werden.
        
        
          Im Verkauf von IT-Dienstleistungen zeigt sich
        
        
          oft, dass die eigene Leistung und Kompetenz in
        
        
          einem Umfang erklärungsbedürftig ist oder
        
        
          fachlicher Beratung bedarf, die durch den Ver-
        
        
          käufer nicht mehr selbst geleistet werden kann.
        
        
          Hier sind Unterstützungsleistungen durch
        
        
          die Servicemitarbeiter und Berater not-
        
        
          wendig.
        
        
          Aktive und passive Vertriebsunter-
        
        
          stützung (Presales) gehen zu Lasten verfügba-
        
        
          rer produktiver Zeiten und sind entsprechend
        
        
          zu planen und zu verfolgen.
        
        
          Qualifizierte Dienstleistungsangebote zu erstel-
        
        
          len ist mit signifikanten Kosten verbunden. Er-
        
        
          forderlich ist die Zuarbeit unterschiedlicher
        
        
          bewertet. Nur ein Teil der Opportunities und
        
        
          Angebote in der Vertriebspipeline wird zu Auf-
        
        
          trägen. Soll das Unternehmen erfolgreich blei-
        
        
          ben, müssen aus der Vertriebspipeline zumin-
        
        
          dest ausreichend Aufträge generiert werden,
        
        
          um die Unternehmensressourcen auszulasten.
        
        
          Hinzu kommt die Realisierung von geplantem
        
        
          Wachstum.
        
        
          Diese fortlaufende Planung und
        
        
          realistische Bewertung ist der zentrale
        
        
          Bestandteil des Vertriebscontrollings.
        
        
          Das
        
        
          Controlling übt hier u. a. eine Schnittstellen-
        
        
          funktion zwischen Vertrieb und Leistungs-
        
        
          bereich aus. Abbildung 5 illustriert diesen
        
        
          Zusammenhang. Die dort erkennbare Unter-
        
        
          auslastung erfordert umgehende Maßnah-
        
        
          men, da diese erst mit zeitlicher Verzögerung
        
        
          wirksam werden können.
        
        
          Das Vertriebscontrolling muss verstärkt den
        
        
          flexiblen Anforderungen und Strukturen eines
        
        
          Account Managements als zusätzlicher Dimen-
        
        
          sion im Berichtswesen Rechnung tragen. Dabei
        
        
          müssen nicht nur die Vertriebspipeline, Auf-
        
        
          tragsbestände, Umsätze oder Deckungsbeiträge
        
        
          
            Autor
          
        
        
          Dipl.-Kfm. Klaus Schopka
        
        
          ist Geschäftsführer der Projektmanagement Schopka GmbH in
        
        
          Unterföhring. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind Controlling von
        
        
          Dienstleistungen und Projekten, Projektmanagement und Prozess-
        
        
          management.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          
            Abb. 5: Kapazitätsauslastung
          
        
        
          
            Aspekte des Vertriebscontrollings für IT-Dienstleister