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          cen bzw. Fähigkeiten sie braucht, um ihre Ziele
        
        
          zu erreichen. Nicht nur die Kapitalgeber, son-
        
        
          dern alle Stakeholder könnten sich schließlich
        
        
          auch anderweitig engagieren. Worin der Mehr-
        
        
          wert konkret besteht, ergibt sich aus den Inter-
        
        
          essen der jeweiligen Beteiligten. Deren Koope-
        
        
          rationsbereitschaft beruht auf Zielen, sofern
        
        
          und soweit sie mit den Zielen des Unterneh-
        
        
          mens vereinbar sind.
        
        
          Um wirtschaftlich relevante Reputation prak-
        
        
          tisch steuern zu können, hat der Fachkreis
        
        
          Kommunikations-Controlling des ICV 2009 ge-
        
        
          meinsam mit der Deutschen PR-Gesellschaft
        
        
          ein inzwischen international beachtetes und an-
        
        
          erkanntes Wirkungsstufen-Modell erarbeitet
        
        
          und zu einem Grundmodell für Kommunika-
        
        
          tions-Controlling entwickelt
        
        
          5
        
        
          . Es erlaubt, aus-
        
        
          gehend von zu vereinbarenden Zielen für die
        
        
          Werthaltigkeit
        
        
          (Dauer und Intensität der in Ge-
        
        
          schäftsbeziehungen stehenden Stakeholder-
        
        
          Beziehungen sowie der wechselseitigen Akzep-
        
        
          tanz vereinbarter Konditionen) die Entwicklung
        
        
          der Reputation ebenso wie die Zielrealisierung
        
        
          zu steuern. Entsprechend unserem Grundmo-
        
        
          dell soll die
        
        
          Werthaltigkeit
        
        
          nicht isoliert be-
        
        
          trachtet, sondern in eine Kette aufeinander
        
        
          abgestimmter Maßnahmen gestellt werden
        
        
          (s. Abbildung 3).
        
        
          1.
        
        
          Werthaltigkeit (Outflow)
        
        
          Im ersten Schritt wird aus der Unternehmens-
        
        
          strategie abgeleitet, wie sich die wirtschaftlich
        
        
          relevante Reputation bezüglich der Interessen-
        
        
          gruppen entwickeln soll, mit denen das Unter-
        
        
          nehmen Geschäftsbeziehungen unterhält bzw.
        
        
          aufnehmen will. Welche bestehenden Ge-
        
        
          schäftsbeziehungen mit welchen Interessen-
        
        
          gruppen sollen in welchem Maße nach Dauer
        
        
          und Intensität ausgeweitet, verringert oder be-
        
        
          endet werden? Welche neuen Geschäftsbezie-
        
        
          hungen wollen wir mit wem entwickeln und was
        
        
          streben wir dabei an. Wie wollen wir zukünftig
        
        
          die Geschäfts-Konditionen gestalten?
        
        
          Im Controlling werden solche Betrachtungen
        
        
          auch im Rahmen z. B. von ABC-Analysen durch-
        
        
          geführt. Das erfolgt aber zumeist außerhalb
        
        
          quantifizierter Zielsetzungs-, Planungs- und
        
        
          Steuerungsprozesse sowie weitgehend isoliert
        
        
          voreinander. Die Gestaltung der
        
        
          Werthaltigkeit
        
        
          systematisiert derartige Analysen, führt sie im
        
        
          Rahmen einer einheitlichen Struktur zusammen
        
        
          und bietet dem Reputations-Management in
        
        
          
            Abb. 1: Moderner Wertorientierung zugrunde liegendes Bild des andauernden Wertschöpfungsprozesses
          
        
        
          
            3
          
        
        
          
            Abb. 2: Wertschöpfung dauerhaft gestalten
          
        
        
          
            CM Mai / Juni 2015