CONTROLLER Magazin 03/2015 - page 57

dern
ihren Mitbewerbern deutlich überle-
gen
(vgl. Abbildung 1).
Darüber hinaus geben über 90% der Champi-
ons an, ihre operativen Kennzahlen wie Anla-
genstörungen, Reklamationen, Produktionsver-
luste oder Instandhaltungskosten kontinuierlich
zu verbessern. Bezüglich Working Capital und
Durchlaufzeiten gelingt dies bei rund zwei Drit-
tel der Champions. Betrachtet man die Fähig-
keit zur kontinuierlichen Verbesserung bei den
restlichen Unternehmen, so zeigt sich bei allen
Kennzahlen eine deutliche Diskrepanz zu den
Champions. So können beispielsweise nur rund
65% der Nicht-Champions von sich behaupten,
ihre Anlagenstörungen und Reklamationen ste-
tig zu verbessern. Bei den Durchlaufzeiten sind
es nur rund 29%.
Schaffen einer gemeinsamen Ausrichtung
(Masterplan)
82% der Champions erarbeiten ihre operativen
Ziele und Projekte im Team (Masterplan). Eine
teambasierte Kontrolle der Zielerreichung und
Projektumsetzung praktizieren 91% der Cham-
pions. Im Gegensatz dazu erfolgt die Ziel-/Pro-
jekterarbeitung und -kontrolle nur bei jedem 2.
Unternehmen aus der Gruppe der Nicht-Cham-
pions (vgl. Abbildung 4). In der Praxis nutzen
erfolgreiche Unternehmen der Ernährungsin-
dustrie u. a. das Instrument des „Masterplans“,
um eine gemeinsame Ausrichtung auf die vom
jeweiligen Bereich beeinflussbaren wesent-
lichen operativen Stellhebel zu schaffen. Ein
Masterplan ähnelt methodisch dem Balanced-
Scorecard-Ansatz. Er wird im Führungskreis
des jeweiligen Bereichs gemeinsam erarbeitet
und enthält neben Prioritäten (Perspektiven),
Haupteinflussgrößen (Driver), Kennzahlen und
Ziel-/Istwerten auch die Projekte, die zur Ziel-
erreichung verfolgt werden und in Zukunft ge-
plant sind (vgl. Abbildung 3).
Der Masterplan wird i.d.R. für die regelmäßigen
Management-Besprechungen herangezogen.
Hier werden u. a. der Status der jeweiligen Pro-
jekte abgefragt, neue Projekte hinzugenommen
oder nicht mehr relevante Projekte entfernt.
Durch einen Soll-/Istvergleich im Team
kann früh erkannt werden, ob man hin-
sichtlich der definierten Ziele bzw. Kenn-
kann. Ähnlich deutlich sieht der Unterschied in
den Bereichen Führungsverhalten, Produkt-
kosten und Arbeitssicherheit aus. Die kleinste
Differenz zeigt sich auf dem Gebiet der Kun-
denreklamationen, wo sich ein Großteil der
Studienteilnehmer relativ gut positioniert sieht.
Hier geben alle Champions und rund drei Vier-
tel der Nicht-Champions an, sehr gute bzw.
gute Ergebnisse zu erzielen. Hinsichtlich der
Effizienzfelder „fehlerfreie Prozesse“ und „kur-
ze Durchlaufzeiten“ signalisieren die Studien-
ergebnisse sowohl bei den Champions als
auch Nicht-Champions noch Handlungsbedarf.
Rund 25% der Champions sehen sich hier
schlecht bzw. sehr schlecht positioniert. Bei
den Nicht-Champions sind es jeweils zwei von
drei Unternehmen.
Der Weg zur operativen Exzellenz:
Erfolgsfaktoren der Champions
Was machen die Champions anders auf dem
Weg zur operativen Exzellenz? Wie gelingt es
ihnen, sich nicht nur in einigen ausgewählten
Effizienzfeldern, sondern an allen Fronten der
operativen Exzellenz abzuheben? Zur Beant-
wortung dieser Fragestellungen wurden auf Ba-
sis der Studienergebnisse sechs Erfolgsfakto-
ren abgeleitet (vgl. Abbildung 2), die nachfol-
gend dargestellt und anhand von Praxisbeispie-
len und eigenen Erfahrungen illustriert werden.
Fokus auf kontinuierliche Verbesserung
„Kontinuierliche Programme schlagen ein-
zelne Projekte“.
Dieser häufig propagierte
Leitsatz hat sich auch in der vorliegenden Stu-
die als Erfolgsfaktor herauskristallisiert. Sind
Unternehmen nur auf einzelnen Effizienz-Fel-
dern sehr gut positioniert, so zeigt dies i.d.R.,
dass diese Firmen ihren Fokus über eine
bestimmte Zeit speziell auf diese Teilgebie-
te gelegt haben.
Aufgrund eines akuten ope-
rativen Handlungsbedarfs, wie bspw. häufiger
Anlagenstörungen oder steigendem Rework
bzw. wiederholter Qualitätsprobleme, haben
diese Unternehmen spezifische Verbesse-
rungsprojekte initiiert und erfolgreich abge-
schlossen. Im Gegensatz dazu zeigen die
Champions nicht nur auf einigen Gebieten Spit-
zenleistungen,
sondern sind auf allen Fel-
KOSTENLOSE
Fachveranstaltungen
und Webinare zu:
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