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          (Faktor N) werden dem gegenüber als aktive,
        
        
          wirksame Schalthebel
        
        
          des Systems identifi-
        
        
          ziert, deren Änderungen sich dauerhaft auf das
        
        
          Gesamtsystem auswirken. Die Substitution von
        
        
          Material und/oder Komponenten (Faktor S) ist
        
        
          bspw. ein
        
        
          schwacher Schalthebel
        
        
          . Seine
        
        
          Wirkung ist schwächer, bringt bei seiner Nut-
        
        
          zung aber auch nur wenige Nebenwirkungen
        
        
          mit sich.
        
        
          Faktoren, die als
        
        
          „Wölfe im Schafspelz“
        
        
          ein-
        
        
          zustufen sind, bedürfen einer genauen Beob-
        
        
          achtung. Im Falle ihrer Überschreitung von
        
        
          Grenzwerten ist eine deutliche Verschlechte-
        
        
          rung der eigenen Marktsituation zu erwarten.
        
        
          Aus dem Aktiv-Passiv-Diagramm können ak-
        
        
          tive (Schalthebel), interaktive (Wölfe), reaktive
        
        
          (Indikatoren) und unabhängige Faktoren (Neu-
        
        
          tralbreich) abgelesen werden, mit deren
        
        
          Kenntnis ein Frühwarnsystem ausgestattet
        
        
          und Investitionen für Maßnahmen gegen Pro-
        
        
          duktpiraterie wirtschaftlich sinnvoll unternom-
        
        
          men werden können.
        
        
          Geschäftsentwicklungen beobachten, Risi-
        
        
          komanagement unterstützen
        
        
          Aus dem Zusammenwirken der einzelnen Ein-
        
        
          flussfaktoren werden mit Hilfe des oben be-
        
        
          schriebenen Verfahrens der CIB Szenarien er-
        
        
          sichtlich. Diese mathematisch konsistenten
        
        
          Szenarien (sog. Rohszenarien) müssen hinsicht-
        
        
          lich ihrer „realen“ Konsistenz beurteilt und voll-
        
        
          ständig beschrieben werden. Hieraus
        
        
          können
        
        
          Handlungsfolgen abgelesen werden, die
        
        
          beim Eintreten eines Ereignisses zu er-
        
        
          greifen sind.
        
        
          Im
        
        
          Fallbeispiel der Produktpiraterie
        
        
          konnten
        
        
          durch die CIB acht Szenarien mit Erkenntnissen
        
        
          über potenzielle Geschäftsentwicklungen ge-
        
        
          wonnen werden. In drei der Szenarien kauft der
        
        
          Antriebstechnik-Kunde einmalig ein Original, ist
        
        
          für die Individualisierung dieses Produktes so-
        
        
          gar an der Entwicklung beim Originalhersteller
        
        
          beteiligt und nutzt anschließend das gewonne-
        
        
          ne Know-how, um das Produkt zur weiteren
        
        
          Eigennutzung zu imitieren. In vier weiteren
        
        
          Szenarien ersteht der Antriebstechnik-Kunde
        
        
          ebenfalls einmalig ein Original, imitiert es
        
        
          anschließend aber, um die Nachahmungen am
        
        
          Markt zu verkaufen. Das achte Szenario be-
        
        
          schreibt Ursache- und Wirkungszusammen-
        
        
          
            Autoren
          
        
        
          Dipl.-Kfm. Dipl.-Sportwiss. Andreas Aschenbrücker
        
        
          ist seit 2011 wissenschaftlicher mult. Mitarbeiter am Interna-
        
        
          tional Performance Research Institute (IPRI) von Prof. Dr. Dr.
        
        
          h.c. Péter Horváth in Stuttgart. Seit 2014 ist er Mitglied der Ins-
        
        
          titutsleitung des IPRI und verantwortet den Bereich Supply
        
        
          Chain-Controlling.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          Dr. Rebecca Geiger
        
        
          war von 2008 bis 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am
        
        
          International Performance Research Institute (IPRI) von Prof.
        
        
          Dr. Dr. h.c. Péter Horváth in Stuttgart. Seit 2013 befasst sie
        
        
          sich als Consultant bei der Horváth & Partner GmbH im Com-
        
        
          petence Center Public Management mit Strategieentwicklung
        
        
          und -umsetzung.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          
            Abb. 2: Szenarien im Fallbeispiel der Produktpiraterie (Auszug)
          
        
        
          
            Cross-Impact-Bilanzanalyse