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für den Anleger auf ein vorgegebenes Maß redu-
ziert wird. Durch eine dynamisch gesteuerte
Asset-Allokation kann sich der Asset-Manager
bei engen Risikovorgaben auf hochliquide und
bonitätsstarke Wertpapiere konzentrieren. Dies
hat den zusätzlichen Vorteil, dass sich Anleger
nicht auf festverzinsliche Anlagen beschränken
müssen, sondern auch das nachweislich hohe
Ertragspotenzial der Anlageklasse Aktien für sich
nutzen können. Ohne eine hocheffiziente und
verlässliche Wertsicherung wäre dies nicht mög-
lich. Und gerade in Zeiten niedriger Zinsen über
alle Laufzeiten ist dies ein enormer Vorteil.
Anleger, die sich auf festverzinsliche Papiere
beschränken, sind mit einer negativen Asym-
metrie konfrontiert, also mit geringem Ertrags-
potenzial und gleichzeitig hohem Risiko sowohl
durch Kursschwankungen als auch durch Boni-
täts- und Liquiditätsrisiken. Mit der richtigen
Form einer wertgesicherten Anlage lässt sich
dagegen ein positives asymmetrisches Anlage-
profil für den Anleger erzeugen – ein hohes Er-
tragspotenzial bei gleichzeitig geringem Risiko
(siehe Abbildung 3) sowie bester Bonität und
höchster Liquidität.
Fußnote
1
Die Wertuntergrenze bezieht sich auf das Kalen-
derjahr. Es kann weder garantiert noch zugesi-
chert oder gewährleistet werden, dass die Wert-
untergrenze gehalten wird.
die sich nur mit der Replikation optimal berück-
sichtigen lassen. Dazu gehören Umschich-
tungshäufigkeit, maximales Delta und maxima-
les Gamma – um nur einige davon zu nennen.
Die Optionsreplikation bezieht sich im Rahmen
der Wertsicherung nicht nur auf die Abbildung
einer simplen Call-Option. Diese ist vielmehr nur
ein zentraler Baustein, der unter anderem den
Investitionsgrad (bzw. den Grad der Risikoaus-
lastung) innerhalb der Wertsicherungsstrategie
bestimmt. Die besondere Qualität dieser Wert-
sicherungsstrategie ergibt sich vielmehr aus der
hohen Effizienz im Verteilen des Risikobudgets,
indem zwischen den Asset-Klassen Aktien und
Renten laufend dynamisch umgeschichtet wird.
Auf die Frage nach der optimalen Verteilung des
Risikobudgets auf die verschiedenen Asset-
Klassen liefert auch die Optionsreplikation in
Form der sogenannten Rainbow-Option eine
hervorragende Antwort. Mithilfe dieser „Aus-
tauschoption“ lässt sich kontinuierlich die Per-
formance von zwei unterschiedlichen Asset-
Klassen miteinander vergleichen und somit zu je-
dem Zeitpunkt ein Delta bestimmen – und damit
auch die Quote für die jeweilige Asset-Klasse. Im
Ergebnis führt das dazu, dass die Partizipation
an der attraktiveren Asset-Klasse systematisch
hoch ausfällt – und die der schlechteren Asset-
Klasse systematisch niedrig.
Bei einer Anlageform mit dieser Strategie liegt
die oberste Priorität natürlich immer auf der Risi-
kosteuerung – mit dem Ergebnis, dass das Risiko
onsportfolio, dass auch hier die Quote von 20%
auf 21% erhöht werden muss. Wenn diese Um-
schichtung nun regelmäßig über die komplette
Laufzeit der Option vorgenommen wird, werden
Option und Replikationsportfolio eine nahezu
identische Wertentwicklung aufweisen. Abbil-
dung 2 verdeutlicht die grundlegende Idee und
Qualität der Optionsreplikation.
Optionsreplikation
in der Wertsicherung
Diese Grundidee lieferte vor über 15 Jahren
den Startschuss für die einzigartigen Wert-
sicherungskonzepte aus dem Hause Metzler.
Durch intensive und langjährige Forschung ist
es gelungen, die Wertsicherungsstrategien mit-
hilfe der Optionsreplikation zu deutlich niedrige-
ren Kosten umzusetzen, als es mit dem Kauf
physischer (OTC-)Optionen möglich wäre. Zu-
dem wären im letzteren Fall hohe Liquiditäts-
und Kontrahentenrisiken einzugehen, die in fast
allen Fällen nicht im Einklang mit den Anforde-
rungen der Kunden stehen.
Überdies erlaubt die Replikation, zentrale Para-
meter der Investmentstrategie mit sehr hoher
Flexibilität anzupassen. Mithilfe sukzessive wei-
ter verfeinerter und damit optimierter Stell-
schrauben wurde eine Strategie entwickelt, die
sich in ihrer Robustheit, Stetigkeit und Effizienz
deutlich von anderen Konzepten abhebt. Aus
den Vorgaben der Kunden wie Zielrendite und
Wertuntergrenze leiten sich viele Parameter ab,
Abb. 3: Zukünftiges Ertrags-/Verlustpotenzial der Investitionsvarianten – schematisch
CM Mai / Juni 2015