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          sofort verfügbar und ausgeglichen sein. Letzte-
        
        
          res bedeutet, dass es mehrere Perspektiven gibt,
        
        
          z. B. Arbeitssicherheit, Kosten, Qualität, Service
        
        
          und Motivation.
        
        
          Im besten Fall sollten die
        
        
          Kennzahlen von den Mitarbeitern selbst ge-
        
        
          messen werden können.
        
        
          Durch die visuelle
        
        
          Darstellung z. B. mit Farben, Piktogrammen oder
        
        
          mit Kaskadierungsbäumen wird die schnelle In-
        
        
          formationsaufnahme sowie das Verständnis aller
        
        
          Mitarbeiter gefördert (vgl. Mayer, 2013, S. 461f.).
        
        
          Je nach Unternehmensebene erfolgen die kenn-
        
        
          zahlenbasierten Team-Besprechungen täglich
        
        
          (z. B. Shop-Floor), wöchentlich (z. B. Produk-
        
        
          tionsstätte bzw. Werk) oder monatlich (z. B.
        
        
          Hauptabteilung oder Gesamtunternehmen). Da-
        
        
          mit dies möglich ist, müssen alle relevanten
        
        
          Steuerungsgrößen auf Abteilungs- bzw. Shop-
        
        
          Floor-Ebene täglich ermittelt und für die ge-
        
        
          meinsamen kennzahlenbasierten Besprechun-
        
        
          gen zur Verfügung gestellt werden. Durch die
        
        
          regelmäßige Auseinandersetzung mit den
        
        
          Kennzahlen im Team
        
        
          übernehmen die Mitar-
        
        
          beiter Verantwortung
        
        
          , leisten einen Teil ihres
        
        
          eigenen Controllings selbst und machen sich
        
        
          immer wieder bewusst, welchen Beitrag sie in
        
        
          ihrem Bereich zum Erreichen eines unterneh-
        
        
          mensweit exzellenten Effizienzniveaus leisten.
        
        
          Dies schafft
        
        
          Motivation und Verbindlichkeit
        
        
          (vgl.
        
        
          Herzberg
        
        
          , 2003), setzt allerdings voraus,
        
        
          dass die Mitarbeiter auch zur Verbesserung
        
        
          „ihrer“ Kennzahlen in der Lage sind. Hier
        
        
          kommt die Rolle des Vorgesetzten ins Spiel.
        
        
          Rolle des
        
        
          Vorgesetzten
        
        
          als Coach
        
        
          Je komplexer eine Aufgabe ist, desto weniger
        
        
          kann der Vorgesetzte der „Alleswisser“ sein.
        
        
          Vielmehr muss er durch sein Führungsverhal-
        
        
          ten seine Mitarbeiter dazu befähigen, relevante
        
        
          Kennzahlen selbst erfolgreich zu verbessern
        
        
          oder auftretende Probleme selbst lösen zu kön-
        
        
          nen. Bezüglich des Aspekts „Exzellentes Füh-
        
        
          rungsverhalten“ geben 91% der Champions an,
        
        
          sehr gut bzw. gut positioniert zu sein. Bei den
        
        
          restlichen Unternehmen sind es dagegen nur
        
        
          53% (vgl. Abbildung 1). Darüber hinaus setzen
        
        
          73% der Champions auf „Coaching als zentra-
        
        
          les Element zur Mitarbeiterentwicklung“, im
        
        
          Gegensatz zu 46% bei den Nicht-Champions
        
        
          (vgl. Abbildung 6).
        
        
          Coaching bedeutet, jemanden dabei zu un-
        
        
          terstützen, selbst Probleme zu lösen.
        
        
          Da-
        
        
          durch ändert sich mit der Zeit auch die Rolle des
        
        
          Vorgesetzten. Er wird mehr Coach als Entschei-
        
        
          der sein. Gleichzeitig wird die Führungskraft
        
        
          entlastet und kann noch mehr dafür sorgen,
        
        
          
            CM Mai / Juni 2015
          
        
        
          
            Abb. 4: Champions erreichen eine signifikant höhere operative Ergebnisverantwortung auf allen Ebenen
          
        
        
          
            Autoren
          
        
        
          Prof. Dr. Thomas Wunder
        
        
          ist Professor für Unternehmensführung sowie Studiengangsleiter
        
        
          Master of Advanced Management an der Hochschule Neu-Ulm
        
        
          (HNU). Zuvor war er über zehn Jahre Berater und Geschäfts-
        
        
          führer USA bei Horváth & Partners Management Consultants.
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          Josef Bausch (MBA)
        
        
          war über 25 Jahre bei Nestlé im Management und in der
        
        
          internen Beratung tätig und ist jetzt Industrieexperte und
        
        
          Geschäftsführer der Effizienzberatung BFC Bausch Food
        
        
          Consulting.
        
        
          E-Mail: