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          ihren Mitarbeitern Hürden aus dem Weg zu räu-
        
        
          men und sich mehr im Voraus um Verbesserun-
        
        
          gen bis hin zur strategischen Weiterentwicklung
        
        
          ihrer Abteilung, ihres Werks oder Unternehmens
        
        
          zu kümmern. Erfahrungsgemäß fällt dieser Rol-
        
        
          lenwechsel den Vorgesetzten oft schwerer als
        
        
          den Mitarbeitern, die nun mit in die Verantwor-
        
        
          tung genommen werden und sich dadurch auch
        
        
          persönlich weiterentwickeln. Gerade beim Stre-
        
        
          ben nach kontinuierlicher Verbesserung ist dies
        
        
          sehr wichtig. Einige Unternehmen haben das
        
        
          genannte Rollenverständnis bei ihren Vorge-
        
        
          setzten derart umgesetzt, dass eine Teilnahme
        
        
          von Abteilungsleitern an den täglichen kennzah-
        
        
          lenbasierten Besprechungen der Abteilungen
        
        
          gar nicht mehr erforderlich ist. In diesen Fällen
        
        
          ist die Verantwortungsübernahme der Mitarbei-
        
        
          ter in den Tagesablauf eingebaut.
        
        
          Etablierung einer
        
        
          ausgeprägten
        
        
          Problemlösekultur
        
        
          Tritt im operativen Tagesgeschäft ein Effizienz-
        
        
          problem auf, dann wird nicht immer die Zeit
        
        
          investiert, um systematisch die Grundursache
        
        
          zu analysieren. Vielmehr erwarten die Mitar-
        
        
          beiter häufig, dass ihre Vorgesetzten schnell
        
        
          eine Lösung parat haben. In diesen Fällen ist
        
        
          die Problemlösekultur wenig ausgeprägt und
        
        
          es wird ein elementar wichtiger Schritt zur
        
        
          nachhaltigen Problemlösung – die Analyse von
        
        
          Grundursachen – übersprungen. Hierdurch ist
        
        
          eine kontinuierliche Verbesserung nur schwer
        
        
          zu realisieren.
        
        
          82% der Champions geben im Gegensatz zu
        
        
          36% der Nicht-Champions an, eine ausge-
        
        
          prägte Problemlösekultur (Grundursachenfin-
        
        
          dung) im Unternehmen umgesetzt zu haben
        
        
          (vgl. Abbildung 6). In der Praxis spricht man
        
        
          von einer Problemlösekultur, wenn mindes-
        
        
          tens ca. 60-70% der Mitarbeiter regelmäßig
        
        
          an systematischen Problemlösezyklen betei-
        
        
          ligt sind. Ein Problemlösezyklus beinhaltet
        
        
          mindestens eine Problemdefinition, Analyse
        
        
          der Grundursache, Auswahl der besten Lö-
        
        
          sung, Umsetzung und Kontrolle, ob das Pro-
        
        
          blem „für immer“ gelöst wurde. In der Regel
        
        
          ist hierfür mehr Zeit erforderlich als für eine
        
        
          einmalige Problemlösung i. S. einer „Feuer-
        
        
          löschaktion“. Allerdings schafft man es meist
        
        
          nur mit Hilfe von systematischen Problemlöse-
        
        
          zyklen, den Großteil der Probleme nachhaltig
        
        
          zu lösen und langfristig weniger Verluste bzw.
        
        
          mehr Einsparungen und mehr Zeit für wert-
        
        
          schöpfende Tätigkeiten zu haben. Dies signa-
        
        
          lisieren auch die Studienergebnisse. Rund drei
        
        
          von vier Champions geben an, kontinuierlich
        
        
          ergebniswirksame Einsparungen zu erzielen
        
        
          im Vergleich zu 44% der Nicht-Champions
        
        
          (vgl. Abbildung 6).
        
        
          Eng verbunden mit Gedanken einer nachhalti-
        
        
          gen Lösung von Problemen ist der Umgang
        
        
          mit den sogenannten „Best-Practices“, die bei
        
        
          den genannten Problemlösezyklen sehr oft
        
        
          entstehen. 64% der Champions setzen auf ei-
        
        
          nen ausgeprägten Best-Practice-Transfer (vgl.
        
        
          Abbildung 6). Bei den Nicht-Champions sind
        
        
          es 40%. Gerade bei größeren Unternehmen
        
        
          spielt dies eine wichtige Rolle, da damit „das
        
        
          Rad nicht immer wieder neu erfunden werden
        
        
          muss“.
        
        
          
            Operative Exzellenz
          
        
        
          
            Abb. 5: Schaffen von Verbindlichkeit durch systematisches Kaskadieren und kennzahlenbasierte Team-Besprechungen