WIRTSCHAFT UND WEITERBILDUNG 5/2018 - page 45

tun. Eine Herausforderung für die Schu-
len ist dabei, dass sich die Professoren
auf die digitale Welt einstellen müsssen.
Im Onlineunterricht müssen die Profes-
soren nicht nur die Lernziele deutlicher
kommunizieren, sondern sie müssen den
Studenten auch ein besseres Feedback
geben.
Trumps China-Maßnahmen
gefährden US-Hochschulen
Das Weiße Haus überlege, die Visa für
chinesische Studenten zu beschränken,
schreibt das „Wall Street Journal“. China
schicke mehr Studenten in die USA als
jedes andere Land. So kam im Studien-
jahr 2016/2017 rund ein Drittel der 1,1
Millionen internationaler Studenten an
amerikanischen Universitäten aus China.
Wenn internationale Studenten und ihre
Familien Geld an amerikanischen Hoch-
schulen ausgeben, zähle das als Export,
weil das Geld vom Ausland in die USA
fließt, so die US-Zeitung. 2016 haben aus-
ländische Studenten an US-Institutionen
39,4 Milliarden Dollar ausgegeben. Die
Zahl stehe vor allem für die Studienge-
bühren und umfasse keine sonstigen Aus-
gaben wie die für Essen.
Im Gegensatz dazu zahlten amerikani-
sche Studenten gerade mal 7,6 Milliarden
Dollar im Ausland. Der Handelsüber-
schuss im Bildungsbereich liegt daher bei
fast 32 Milliarden Dollar. Damit gehört
Bildung zu den Branchen mit den größten
Überschüssen und liegt hinter der zivilen
Flugzeugindustrie mit einem Überschuss
von 43 Milliarden Dollar im vergangenen
Jahr. Mit seinen Aktionen könnte Präsi-
dent Trump einer der exportstärksten
Branchen der USA erheblich schaden. Die
Reduzierung der Studentenvisa würde
auch amerikanischen Studenten treffen.
Denn internationale Studenten sind eine
sehr wichtige Einnahmequelle für US-
Colleges. An staatlichen Colleges zahlen
sie oftmals zwei- oder dreimal so viel wie
amerikanische Studenten. Auch an den
Business Schools gibt es oft zwei Preis-
klassen.
Ranking: Beste
MBA-Programme für Frauen
Das beste MBA-Programm für Frauen bie-
tet das Antai College of Economics and
Management an der Shanghai Jiao Tong
University. Das zeigt das neue Ranking
der Financial Times zu den besten MBAs
für Frauen. Auf Platz 2 liegt die Stanford
Graduate School of Business. Es folgt die
Haas School of Business an der University
of California in Berkeley.
Beste europäische Schule ist die ESADE
Business School auf Platz 11, gefolgt von
der IESE Business School auf Platz 14,
beide aus Barcelona, und der London
School of Business auf Platz 16. Insge-
samt dominieren unter den 50 Program-
men die US-Schulen mit 25 Platzierungen
plus einer kanadischen Schule. Aus Asien
kommen sieben Schulen, aus Europa 16
Schulen. Eine deutsche Schule ist nicht
dabei.
Die Daten stammen aus dem Global MBA
Ranking. Die Frauen-Rangliste basiert auf
elf Kriterien. Je 15 Prozent – und damit
den größten Teil - machen das Gehalt
und die Gehaltssteigerung drei Jahre
nach Abschluss aus. Wie immer bei der
FT sind die Gehaltsangaben nur bedingt
aussagekräftig. Denn das in US-Dollar
umgerechnete Gehalt wird entsprechend
der Kaufkraftparität (Purchasing Power
Parity, kurz PPP) an die lokale Kaufkraft
angepasst. Das führt zu teils absurden
Verzerrungen, von denen vor allem die
Schwellenländer profitieren. Besonders
deutlich wird das bei der Indian School of
Business, die auf Platz 26 landete.
Umfrage: Master statt MBA
Studenten bevorzugen immer häufiger
einen Master in Wirtschaft gegenüber
einem MBA. Das behauptet zumindest
die Umfrage Tomorrow‘s Masters Study.
Bei der von der Beratung Carrington Crisp
in Kooperation mit der EFMD durchge-
führten Studie wurden mehr als 1.000
Masterinteressenten aus 102 Ländern zu
ihren Studienplänen befragt. Die meisten
der Befragten waren aus China. Insge-
samt kamen 63 Prozent aus acht Ländern
und zwar aus China, Kanada, Frankreich,
Indien, Nigeria, Pakistan, Großbritannien
und den USA. 71 Prozent der Befragten
waren jünger als 25 Jahre. Mehr als ein
Drittel (37 Prozent) hat bereits eine Zu-
lassung zu einem Masterstudium. 20
Prozent bewerben sich gerade dafür. Da
verwundert es natürlich nicht, dass zwei
Drittel (67 Prozent) angaben, dass sie
eher ein Masterstudium als ein MBA-Stu-
dium anstreben.
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