WIRTSCHAFT UND WEITERBILDUNG 5/2018 - page 48

messen und kongresse
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wirtschaft + weiterbildung
05_2018
lungsmerkmal ab, weckt die Aufmerk-
samkeit und das Interesse der Zielgruppe,
bindet sie, kommt zum Abschluss und
verkauft sich dann auch noch so gut wie
möglich?
Die German Speakers Association (GSA)
hat sich auf ihrer „Winter Conference“
dieser Fragen angenommen. Aus den
Vorträgen, die unterschiedliche Referen-
ten zum Thema „Vermarktung als Trainer
oder Speaker“ hielten, lassen sich fol-
gende drei Thesen ableiten:
These 1:
„Prominenz schlägt noch so
hohe Kompetenz“
Solange eine Themenpositionierung nicht
wirklich zu einer hundertprozentigen
Einzigartigkeit führt, muss diese Einzig-
„Führen wie die fernöstlichen Kung-Fu-
Meister“, „Sales Training für Zahntech-
niker“ oder „Die Motivationstechniken
der Triathleten“: Über Sinn oder Unsinn
solcher Positionierungen lässt sich strei-
ten. Für manche Personalentwickler auf
der Suche nach kompetenten Speakern
sind diese Themen sicher auf Anhieb
verständlich und im Falle eines ganz spe-
ziellen Bedürfnisses eventuell sogar ein
Volltreffer. Andere dagegen (die meisten
wahrscheinlich) werden beim Lesen sol-
cher thematischen Blüten eher mit dem
Kopf schütteln, weiterklicken oder ihre
Suchkriterien verändern.
Dass man es nicht allen recht machen
soll, ist das Wesen einer guten Positio-
nierung. Und dass Trainer und Speaker
möglichst eine USP haben oder eine Ni-
sche besetzen müssen, weiß heute jeder
Anfänger. Spitz soll sie sein, die Erfolg
versprechende Positionierung, und mit
einem gefestigten Expertenstatus, einem
nachweisbaren Spezialistentum sowie
mindestens einer Buchveröffentlichung
einhergehen. Doch in einer Art Überdeh-
nung dieses Ansatzes, an seinem Exper-
tenthema so lange herumzufeilen, bis nur
noch eine winzige thematische Insel (und
eine entsprechend kleine Zielgruppe)
übrig bleibt, ist keineswegs der Weisheit
letzter Schluss. Das nämlich wirkt oft ge-
wollt, aber nicht gekonnt. Je kleiner die
thematische Insel, desto kleiner auch die
angesprochene Zielgruppe, die man mit
seiner Muttersprache erreicht.
Doch wie kann eine Vermarktung ausse-
hen, wenn die eigene Positionierung zwar
spitz, aber nicht völlig einzigartig ist? Wie
grenzt man sich ohne echtes Alleinstel-
Zuerst kompetent, dann
prominent
GSA WINTER CONFERENCE 2018.
Peter Brandl, der im September 2018 Präsident
der „German Speakers Association“ (GSA) wurde, hat in „seinem“ Rednerverband das
Format der „Winter Conference“ eingeführt. Damit soll die Zeit bis zur traditionellen „GSA
Convention“ im Herbst verkürzt werden. Die erste „Winter Conference“ fand Anfang März
in Hamburg statt. Wir berichten über drei Vorträge zum Thema „Speaker Marketing“.
Foto: Thaut Images / AdobeStock
Marketing.
Wie kommt der Redner zu
seinem Publikum? Prominenz hilft,
aber professionelles Onlinemarketing
nützt auch.
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