wirtschaft und weiterbildung 3/2017 - page 42

training und coaching
dem eigenen Unternehmen gekoppelt.
Das zahlt sich offenbar aus. So werden
die Teilnehmer laut einer aktuellen Um-
frage im aktuellen Jahrgang oftmals noch
während des Studiums befördert, berich-
tet Heinemann.
Nach achtjähriger Erfahrung beobachte
er, dass etliche Teilnehmer mit dem Mas-
terabschluss mehr verdienen und eine
höhere Führungsspanne haben, sagt
auch Professor Ralf Keim, Leiter des
Studiengangs zum Master of Science in
Human Resource Management an der
FOM Hochschule. Dort sind derzeit insge-
samt 800 Teilnehmer (allerdings verteilt
auf vier Semester und laut Broschüre an
18 Standorten) eingeschrieben. Sie sind
durchschnittlich 27 Jahre alt, 70 Prozent
haben ein wirtschaftswissenschaftliches
Erststudium. Drei Viertel sind Frauen. In-
halte des Studiengangs sind unter ande-
rem strategisches Personalmanagement,
Führungs- und Motivationstheorien,
entscheidungsorientiertes Management,
Personalmarketing sowie Organisations-
entwicklung und Arbeitsrecht.
Die Präsenzphasen finden entweder
an zwei bis drei Abenden in der Woche
statt oder zwei bis dreimal im Monat am
Abend und in derselben Woche am Frei-
tagabend und den ganzen Samstag. Die
meisten Teilnehmer seien bereits in einer
Personalfunktion tätig, so Professor Keim.
Ein Einstieg sei aber auch direkt nach
dem Bachelor möglich. Während relativ
viele Teilnehmer von ihrem Arbeitgeber
für die Präsenzphasen freigestellt werden,
sei der Anteil der komplett finanzierten
und freigestellten Studenten gering.
Für den eher forschungsorientierten Ab-
schluss M.Sc. habe man sich aus stra-
tegischen Gründen entschieden, so der
Professor. So sollen die fachspezifischen
Studiengänge im Gegensatz zu dem ge-
neralistischen MBA an der FOM ver-
gleichsweise stark in der Forschung sein.
So gebe es auch beim HR-Master zwei
Institute, die Master-gerechte Forschung
betreiben. Das sei das ipo Institut für Per-
sonal- & Organisationsforschung in Ham-
burg sowie das iap – Institut für Arbeit &
Personal in Nürnberg. Ab Sommer wird
der Studiengang von vier auf fünf Semes-
ter erweitert, wobei das fünfte Semester
für die Erstellung der Masterthesis reser-
viert ist. Dabei gibt es zwei neue Fach-
module zu den Themen strategisches Per-
sonalmanagement und Personalentwick-
lung. Letzteres wurde bisher in einem
Praxisprojekt bearbeitet, bei dem sich die
Teilnehmer anhand von praktischen Fra-
gestellungen mit Personalentwicklung be-
schäftigt haben. Nun wird ein eigenstän-
diges Modul mit theoretischen Inhalten
angeboten. Im zweiten bis vierten Semes-
ter gibt es je ein Transfer-Assessment, in
dem die Teilnehmer in einer strukturier-
ten Weise den Transfer von der Theorie
in die Praxis und umgekehrt reflektieren
sollen und dazu einen Bericht verfassen
müssen. Ziel sei es, neue Projekte im
Unternehmen mit theoretischem Input
zu verknüpfen, aber auch vorhandene
Praxisanwendungen anhand von theore-
tischen Modellen zu überprüfen, so der
Studiengangleiter.
Eine neuen Ansatz verfolgt die Hoch-
schule Heilbronn, wo es seit März 2016
den neuen berufsbegleitenden Master-
Studiengang „Systemisches Personalma-
nagement“ gibt. „HR-Manager brauchen
ein klares Verständnis, wie Organisatio-
nen ticken und müssen dynamische Ent-
wicklungen mit dem Umfeld verstehen“,
sagt Professor Andreas Gary, der für den
Studiengang verantwortlich ist. Da könne
R
„HR-Manager brauchen ein klares Verständnis, wie
Organisationen ticken und müssen dynamische
Entwicklungen mit dem Umfeld verstehen.“
Professor Andreas Gary, Heilbronn
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48,49,50,51,52,...68
Powered by FlippingBook