wirtschaft und weiterbildung 3/2017 - page 51

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wirtschaft + weiterbildung
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kombinieren. Man geht davon aus, dass
im Jahr 2025 schon 45 Prozent der US-
Amerikaner einen Remote- oder Free-
lance-Job haben werden. Die Arbeitgeber
müssen einfach mitziehen und attraktive
Verträge anbieten, bei denen man nicht
mehr gezwungen ist, im Stau festzuste-
cken oder wie ein Roboter jahrelang in
einem Kasten rumzusitzen. Jetzt gibt es
schon die ersten Automobilhersteller, die
Vans bauen, wo ein Schreibtisch drin ist,
ein vernünftiger Office-Stuhl und eine
Wifi-Antenne auf dem Dach.
Was macht „Helpando.it“ genau und wie
viele Mitarbeiter arbeiten bei Dir mit?
Dittrich:
Wir bieten Dienstleistungen an,
die mit cloudbasierten Services zusam-
menhängen. Es gibt Service-Tools, die
Firmen benutzen, um mit ihren Kunden
in Kontakt zu treten. Zendesk ist das be-
kannteste Tool, das nutzen 90.000 Firmen
weltweit und wir helfen ihnen dabei, es
zu implementieren, trainieren die, die das
Tool anwenden, oder bauen Customer
Apps, um die Funktionalität zu erweitern.
Dominic ist mein einziger fester Mitarbei-
ter, mit ihm bewältige ich etwa 80 Pro-
zent des Umsatzes. Und dann haben wir
ungefähr acht bis elf Freelancer, die kom-
men und gehen. Die übernehmen, was
wir selbst nicht machen können.
Worauf kommt es vor allem an, wenn
man mobil arbeitet?
Dittrich:
Tools sind ganz wichtig. Das
haben wir gerade durch eine Südameri-
kareise gelernt, bei der wir gezwungen
waren, unseren Workload von acht bis
zehn Stunden am Tag auf vier Stunden
zu komprimieren. Da mussten wir effi-
zienter arbeiten. Zum Beispiel habe ich
regelmäßig Calls mit meinen Kunden.
Wir arbeiten mit Microsoft, Intel, Twitter
und großen Fortune-500-Firmen zusam-
men, die fast alle in den USA sind. Frü-
her mussten wir erst fragen, in welcher
Zeitzone bist Du denn. Dann musste ich
das auf meine Zeitzone zurückrechnen.
Das machen wir jetzt mit „Calendly“. Mit
dem Tool schickt man einen Link an den
Kunden, der bucht einen Termin, an dem
Du Zeit hast und das Ganze wird mit dem
Google Calendar synchronisiert. Die Zeit-
zone wird automatisch berechnet und 15
Minuten vor dem Call bekomme ich eine
SMS, die mich daran erinnert. Beim Rei-
sen können wir oft nur an einem Tag in
„Ich wollte nur noch drei Tage die Woche arbeiten.
Natürlich bei gleichem Gehalt.“
Reisen und arbeiten.
Fabian
Dittrich (liegend) mit seinen
Kollegen Dominic Brasoveanu
und Vin Tran am Anfang einer
acht Monate dauernden Reise
durch Südamerika.
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