wirtschaft und weiterbildung 3/2017 - page 53

wirtschaft + weiterbildung
03_2017
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„Die mobile Arbeitskultur leben!“
Anhand der Ergebnisse der gerade fertiggestellten Stu-
die „Mobile Work“ gibt Prof. Dr. Jochen Prümper, Profes-
sor für Wirtschafts- und Organisationspsychologie an der
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin),
neue Impulse zum Thema „mobiles Arbeiten“. Gemeinsam
mit Markus Köhler, Personalchef von Microsoft, und Nadja
Mütterlein, HR Business Partner bei Bosch und eine „digi-
tale Nomadin“, will er die Chancen und Risiken der neuen
Arbeitswelt ausloten. Via Twitterwall haben Besucher die
Möglichkeit, eigene Fragen und Kommentare in die Dis-
kussion einzubringen. Mütterlein wird zudem am zweiten
Messetag (26. April) einen Vortrag halten, der den Titel
„Pionierarbeit: Digitale Arbeitskultur durch Remote work
(er)leben“ trägt. Sie berichtet dann von ihren persönlichen
Erkenntnissen und zeigt auf, wie sich Arbeitgeber rund um
das digitale Nomadentum als echte Pioniere positionieren
können.
Mütterlein bekam „HR Next Generation Award“
Die 27-jährige Nadja Mütterlein ist in der Szene der Per-
sonalentwickler keine Unbekannte. Ende 2016 wurde sie
mit dem „HR Next Generation Award“ ausgezeichnet. Sie
ist bei der Robert Bosch GmbH in Stuttgart-Feuerbach als
HR Business Partner angestellt und Ansprechpartnerin für
rund 550 Mitarbeiter aus dem technischen und kaufmänni-
schen Bereich. In diese Rolle war sie vor zwei Jahren direkt
nach ihrem Masterstudium eingestiegen. Vorab hatte sie
schon ihre Masterarbeit bei Bosch verfasst, die sich mit
der Konzipierung eines gesundheitsverträglichen Schicht-
arbeitsmodells befasste.
Personal Nord 2017.
Ein Mitarbeiter mit einem Bürojob braucht eigentlich nur Laptop, Smartphone
und einen Internetzugang und schon kann er von überall auf der Welt seine Arbeit erledigen. Soweit
die Theorie, doch wie sieht es in der Praxis aus? Trauen sich Arbeitgeber, diese neue Arbeitskultur
zu leben? Die Messe „Personal Nord“ wird sich vom 25. bis 26. April mit dieser Frage beschäftigen.
Die Business-Partner-Rolle umfasste sowohl das komplette
reguläre Spektrum der HR-Arbeit von Recruiting über die
Personalentwicklung bis hin zu arbeitsrechtlichen Maß-
nehmen als auch nicht ganz alltägliche HR-Aufgaben. So
hatte sie schon die Herausforderung bewältigt, eine neue
Abteilung mit zehn Mitarbeitern aufzubauen. Zudem ist sie
in ihrem Unternehmen verantwortlich für die Durchführung
der sogenannten „HR Talks“, bei denen die Mitarbeiter
Impulse zu aktuellen HR-Themen bekommen. Aufgrund der
positiven Resonanz auf diese Talks ist es Mütterlein gelun-
gen, Führungskräfte und Werkleitung davon zu überzeugen,
ihr Budget für ein größeres Event rund um die „Generation
Y“ zur Verfügung zu stellen – ein Thema, das ihr besonders
am Herzen liegt.
Vor ihrem Eintritt bei Bosch hatte sie bereits während ihres
Master-Studiums als Praktikantin und Werkstudentin Ein-
blicke in die HR-Arbeit des Unternehmens erhalten. Ihr
Bachelor-Studium hatte Mütterlein zuvor in einem Dualen
Studiengang der DHBW Stuttgart in Kooperation mit der
Siemens AG in Stuttgart, Erlangen und Peking absolviert,
wo sie einen Auslandseinsatz verbrachte. Mütterlein sagt
über sich: „Ich wage Neues, um durch meinen derzeitigen
Lebensstil als digitaler Nomade Mindset und Kultur nach-
haltig zu verändern“. Mütterlein nimmt zurzeit am Pro-
gramm „Remote Year“ teil, in welchem sie mit 74 anderen
digitalen Nomaden ein Jahr lang die Welt bereist, monat-
lich das Land wechselt und hierbei trotzdem permanent für
ihren Arbeitgeber arbeitet.
Foto: GDFP/Haufe
Nadja Mütterlein.
Die digitale Noma-
din spricht über
ihre Erfahrungen
auf einer Podiums-
diskussion und
hält einen Vortrag.
Prof. Dr. Jochen
Prümper.
Er
wird in Hamburg
die Fortsetzung
seiner Mobile-
Work-Studie
vorstellen.
Foto: Pichler
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