wirtschaft und weiterbildung 3/2017 - page 47

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wirtschaft + weiterbildung
03_2017
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Content produziert werden soll. Auto-
renteams aus internen und externen
Fachleuten erstellen organisationsspe-
zifische Lerninhalte genau dann, wenn
sie gebraucht werden. Diese Inhalte sind
häufig produktbezogen und nicht von
der Stange erhältlich. Spezialwerkzeuge
und Spezial-Know-how sind nötig für die
Content-Arten wie zum Beispiel Web-
based Trainings (WBT), Video, Zeichen-
trick, Virtual/Augmented Reality, Simula-
tionen, Drei-D-Animationen und Games.
Das Lernmanagementsystem
sorgt für
Planung, Betrieb und Controlling sowie
Evaluation. Lernplattformen vereinen als
„Single Point of Learning“ viele unter-
schiedliche Lernformate in einem System
und erlauben flexible Kombinationen. Ob
klassisches WBT, Mikro-Lerneinheiten,
Erklärvideos, Übungsprogramme, Videos,
Moocs, Communities of Practice, Simu-
lationen, Virtual-/Augmented-Reality-
Anwendungen: Sie alle bilden das Spek-
trum der Trainingsoptionen, die über das
gemeinsame Portal zugänglich sind.
Controlling-Instrumente
und weitere
Tools, zum Beispiel für das Talent Ma-
nagement, verzahnen digitales Training
mit den anderen HR-Funktionen. So sind
beispielsweise Bedarfserhebung, Kompe-
tenz-Checks und Tools zur Bildungsbera-
tung für die Durchlässigkeit der Prozesse
in HR und darüber hinaus unerlässlich.
Softwareprodukte für die Seminarver-
waltung
sorgen für die Digitalisierung
der Weiterbildungsprozesse, die überra-
schend oft noch manuell und mit Excel-
Tabellen bearbeitet werden. Dazu gehört
das Management aller Trainingsformate
inklusive Raum- und Trainerplanung,
Bestellung von digitalen Lerninhalten,
Abrechnung, Genehmigungsworkflows
– eben alles, was die professionelle Se-
minarplanung und -verwaltung braucht.
Interaktion erhöht Akzeptanz
Eine effektive Weiterbildung auf digita-
len Kanälen lebt von interessanten pra-
xisnahen Inhalten und Formaten. Ihre
Umsetzung ist immer wieder eine Her-
ausforderung: Moderne digitale Inhalte
sind online und mobil nutzbar; sie bieten
Social-Media-Integration, spielerische Ele-
mente/Games, authentische Video- und
Audio-Sequenzen. Entscheidende Fragen
in der Konzeptionsphase sind klassisch:
• Für welche Zielgruppe entwickeln wir
das Training?
• Was sind die besonderen Merkmale
dieser Zielgruppe?
• Welche Ziele sollen und wollen die Ler-
nenden erreichen?
• Mit welchem Trainingsdesign erreichen
wir die Zielgruppe?
Für langfristige Akzeptanz im digitalen
Training sorgt erfahrungsgemäß an erster
Stelle die Interaktion: In didaktisch und
medial gut gemachten Anwendungen als
Interaktion mit der Nutzeroberfläche von
PC, Tablet und Co., darüber hinaus mit
Tutoren, mit anderen Teilnehmern und
den Kollegen. Zwei der oben genannten
Top-Sieben-Trends, Gamification und So-
cial Learning, machen deutlich, dass die
Relevanz von Interaktion für länger an-
haltende Motivation und Akzeptanz und
damit den nachhaltigen Erfolg digitalen
Lernens erkannt worden ist.
Didaktische Potenziale
Die Voraussetzung, um in methodischer
Hinsicht individuell passende Bildungs-
produkte schnell und (teil-)automatisiert
zu konfigurieren, ist eine stärkere Syste-
matisierung in Didaktik und Methodik.
Wir können die (Inhouse-)Produktion
von Lerninhalten stärker als wieder-
holbaren, effizienten Prozess gestalten.
Auch das technologisch unterstützte Me-
thoden- und Medienpotenzial ist noch
lange nicht ausgeschöpft. Meines Erach-
tens ist die Zeit gekommen, um die un-
terschiedlichen Medien und Methoden in
der beruflichen Weiterbildung genauer
Lesetipps.
Mehr zum Thema „E-Learning im Digitalzeital-
ter“ finden Sie in diesen Büchern und auf diesen Websites.
· Hartmut Barthelmeß: E-Learning – bejubelt und verteufelt.
Bertelsmann Verlag, Bielefeld, 2015
· Ruth Colvin Clark, Richard E. Mayer: E-Learning and the
Science of Instruction. Wiley, New Jersey, 2016
· Gerald Lembke, Ingo Leipner: Die Lüge der digitalen Bil-
dung. Redline Verlag, München, 2016
· Sonia Livingstone, Julian Sefton-Green: The Class. Living
and Learning in the Digital Age. New York University Press,
New York, 2016
· Neil Selwyn: Is Technology good for Education? Polity
Press, Cambridge UK, 2016
· Eine „Checkliste Social Learning“ ist erhältlich über
Zum Weiterlesen
Foto: Time 4 You
Mobile Learning.
Fast von überall
aus können Lerner
dank Smartphone
und Co. auf Lernin-
halte zurgreifen.
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