wirtschaft und weiterbildung 06/2015 - page 37

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wirtschaft + weiterbildung
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sie reichen weiter zurück. Unter der Ge-
schäftsführung von Dr. Hans Böhm war
die DGFP zwar wirtschaftlich stark, galt
aber als arrogant und nicht kooperations-
fähig. Dieser Kurs führte dazu, dass ei-
nige Personalmanager um Joachim Sauer
vor sechs Jahren den Bundesverband der
Personalmanager (BPM) gründeten, der
zur Konkurrenz für die DGFP wurde. Der
neue Verband präsentierte sich frischer
und moderner und leitete den Niedergang
des DGFP-Kongresses ein, der mit über
1.000 Teilnehmern und einer großen Aus-
stellung eine bedeutende Ertragsquelle
für die DGFP war.
Der BPM sorgte bei der DGFP auch für
eine Orientierungskrise, dazu kamen
hausgemachte Führungsprobleme. Der
Übergang in der Geschäftsführung von
Hans Böhm zu Gerald Frick misslang, da
Frick nach kurzer Zeit wieder abtrat. Ste-
phan Lauer, der diese Zeit als Vorstands-
vorsitzender der DGFP zu verantworten
hat, ließ fast ein Jahr verstreichen, bis er
mit Frau Heuer eine neue Geschäftsfüh-
rerin präsentieren konnte. Für die Weiter-
entwicklung verlor die DGFP wertvolle
Jahre, was jetzt erstmals in den Zahlen
sichtbar wurde.
Fortsetzung des
Erneuerungskurses geplant
Auf der Mitgliederversammlung haben
Vorstand und Geschäftsführung ein Re-
strukturierungsprogramm vorgestellt, mit
dem sie die DGFP aus den roten Zahlen
und in eine erfolgreiche Zukunft führen
wollen. Der mit Katharina Heuer einge-
schlagene Erneuerungskurs wird fortge-
setzt, wie der Vorstandsvorsitzende Dr.
Gerhard Rübling erklärte: „Wir haben in
den vergangenen zwei Jahren für unsere
Mitglieder erlebbare Akzente für eine
neue DGFP setzen können, aber es liegt
noch ein großer Teil der Wegstrecke hin
zu einer offeneren, attraktiveren und ins-
besondere mitgliederorientierteren DGFP
vor uns.“ Die geplanten Veränderungen
sind gravierend. Die Zentrale wird von
Düsseldorf nach Frankfurt am Main ver-
legt. Die Hauptstadtrepräsentanz in Berlin
bleibt erhalten, während die Niederlas-
sungen in Düsseldorf, Hamburg, Leipzig,
München und Stuttgart geschlossen wer-
den. Die bisherige Strategie, mit eigenen
Stützpunkten in den Regionen präsent zu
sein, wird aufgegeben. Katharina Heuer
spricht deshalb zu Recht von einem Stra-
tegiewechsel: „Die räumliche Präsenz
wird durch eine flexible Präsenz in den
Regionen abgelöst.“ Die DGFP wird sich
nicht aus den Regionen zurückziehen,
sondern noch mehr Präsenz mit ihren
Veranstaltungen und Weiterbildungsan-
geboten dort zeigen – nur nicht mehr in
eigenen Räumlichkeiten. Von der Zent-
ralisierung der Organisation in Frankfurt
verspricht sich die DGFP vor allem Effi-
zienzvorteile bei der Abwicklung ihrer
Geschäfte. Der mit dem Strategiewechsel
verbundene Personalabbau soll sozialver-
träglich stattfinden. „Wir bieten unseren
Mitarbeitern einen Arbeitsplatz in Frank-
furt an“, sagt Frau Heuer, weiß aber auch,
dass ein Umzug nicht für alle möglich ist.
„Wir führen mit den Mitarbeitern inten-
sive Gespräche und werden Sie unterstüt-
zen, eine Anschlussbeschäftigung zu fin-
den“, so Heuer.
Alle Leistungsangebote der Niederlas-
sungen bleiben bis 31. Dezember 2015 in
den eigenen Räumlichkeiten, ab 1. Januar
2016 werden diese neu organisiert. Die
Präsenz in den Regionen bleibt ein wich-
tiges Ziel der Geschäftsführung. Da evo-
lutionäre Veränderungen in der Vergan-
genheit zu behäbig umgesetzt wurden,
versucht sich die DGFP jetzt mit einer
Restrukturierung im Schnelldurchgang zu
erneuern. Einen wesentlichen Erfolgsfak-
tor sieht Katharina Heuer dabei in der Zu-
sammenarbeit mit den Mitgliedern. „Wir
wollen noch enger mit den Mitgliedern
zusammenarbeiten. Den Erfa-Gruppen
kommt dabei eine besondere Bedeutung
zu.“ Die Mitgliederversammlung hat die
eingeleiteten Schritte ohne Gegenstimme
verabschiedet. Vorstand und Geschäfts-
führung wurden für die Jahre 2013 und
2014 entlastet. Der Weg für eine weitere
Erneuerung der DGFP, den die Organisa-
tion braucht, ist damit frei.
Reiner Straub
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