wirtschaft und weiterbildung 06/2015 - page 33

06_2015
wirtschaft + weiterbildung
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gesamte Stellenarchitektur mit der syste-
matischen Definition von Führungs- und
Sachbearbeiterebenen auf Grundlage
eines Jobgrading-Modells vereinheitlicht.
Neue Stellenprofile mit den wesentlichen
Hauptaufgaben und den dafür erforderli-
chen Kompetenzen und Fachkenntnissen
entstanden. Das IT-gestützte Kompetenz-
managementsystem wurde professionell
mit den Stellenprofilen verknüpft. Da-
nach wurden für alle Ebenen umfassende
Entwicklungsmaßnahmen für Fach- und
Führungskräfte konzipiert.
Der Expertenbeirat des Deutschen Bil-
dungspreises lobte die klare Orientierung
an fest definierten Bildungszielen und
die Arbeit mit Kennzahlen. Vorbildlich ist
auch die Abbildung und Steuerung des
Bildungsmanagements durch das betrieb-
liche Qualitätsmanagementsystem.
Kategorie
„Dienstleistung KMU“:
Dornseif Winterdienst mit System
Der diesjährige Gewinner in der Kategorie
„Dienstleistung KMU“ beweist mit seinen
insgesamt 47 Mitarbeitern eindrucksvoll,
dass professionelles Bildungsmanage-
ment nicht zwingend eine Frage der Un-
ternehmensgröße ist. Der Anbieter von
professionellem Winterdienstmanage-
ment führt seine Räumeinsätze bundes-
weit mit rund 4.500 Vertrags- und Netz-
werkpartnern durch. Alle Mitarbeiter bis
in den gewerblichen Bereich werden vom
Talent Management erfasst. Dabei bezieht
Dornseif das gesamte Netzwerk in die
Trainingsmaßnahmen ein.
„Weiterbildung muss beim Mitarbeiter
nicht nur ankommen, sie muss gelebt
werden“, sagt Unternehmensleiter Mar-
kus Dornseif. Aus der Unternehmensphi-
losophie resultieren deshalb besonders
vielschichtige Maßnahmen wie Filmnach-
mittage, eine Fachbibliothek oder der Tag
der offenen Bürotür.
Mit dem Führungskräfteentwicklungs-
programm und Potenzialanalysen für die
Mitarbeiter zeigt Dornseif, dass das ge-
plante Wachstum bereits frühzeitig mit
entsprechenden Personalentwicklungs-
maßnahmen hinterlegt wird.
Arbeitszufriedenheit und die Vereinbar-
keit von Beruf und Familie sind in dem
familiär geführten Dienstleistungsbetrieb
gelebte Unternehmenskultur. Diese He-
rangehensweise trägt zum Aufbau einer
positiv geprägten Arbeitgebermarke und
langfristiger Mitarbeiterbindung bei. Hier
wird ein nachhaltiges Management etab-
liert, das zukunftsorientiert und verant-
wortungsbewusst mit allen Ressourcen
umgeht.
Innovative Maßnahmen
Die Bandbreite der eingereichten Projekte
für den Innovationspreis reicht vom klas-
sischen Talententwicklungsprogramm
bis zu IT-Lösungen oder Frauenförder-
programmen. „Beim Innovationspreis
suchen wir Ansätze und Projekte, die
über das Tagesgeschäft des Bildungsma-
nagements hinausgehen“, erklärt Markus
A.W. Hoehner, Geschäftsführer von EuPD
Research Sustainable Management. Dabei
geht es nicht nur um Kreativität und Pro-
fessionalität, sondern vor allem um die
strategische Anbindung. „Auch Innovati-
onsprojekte müssen nachvollziehbar zum
Unternehmenserfolg beitragen“, so Hoeh-
ner. Entscheidend für den Beirat sind die
Einbettung in einen ganzheitlichen Bil-
dungsmanagementansatz, der Innovati-
onsgehalt des Projekts und die mögliche
Vorbildwirkung für andere Unternehmen.
„Der Deutsche Bildungspreis will vor
allem auch Best-Practice-Lösungen sicht-
bar machen und Denkanstöße für andere
Unternehmen liefern“, sagt Jürgen Merz.
Kategorie
„Innovationspreis“:
Bayer Business Services
In einer der bei den teilnehmenden Un-
ternehmen beliebtesten Kategorien setzte
sich Bayer Business Services mit dem
Projekt „Fit Office“ durch. Als globales
Kompetenzzentrum für IT und Business
Services unterstützt Bayer Business Ser-
vices die Geschäftsprozesse des Bayer-
Konzerns. Um sich auf die ändernden An-
forderungen der Partner im Konzern ein-
zustellen, zukunftsfähige Arbeitsplätze
aufzubauen und die eigenen Kompeten-
zen zu schärfen, wurde im Jahr 2012 das
Programm „Clarity“ ins Leben gerufen.
„Das Konzept des ‚Fit Office‘ ist einzigar-
tig“, betont Daniel Hartert, Geschäftsfüh-
rer von Bayer Business Services und Chief
Information Officer (CIO) des Bayer-Kon-
zerns. „Die Mitarbeiter erhalten Unter-
stützung bei der Bewerbung und Qualifi-
zierung sowie eine individuelle Beratung,
um erfolgreich auf die adäquate Position
vermittelt und für die neuen Aufgaben
qualifiziert zu werden“, so Hartert weiter.
Der besondere Aufgabenschwerpunkt des
„Fit Office“ liegt in der individuellen Be-
treuung der Bewerber, dem Abgleich von
Stellenanforderungs- und Bewerberpro-
filen, Besetzungsvorschlägen sowie der
Prüfung weiterer interner Vermittlungs-
möglichkeiten. Das Linienmanagement
ist mit eigenen Aufgabenschwerpunkten
eng einbezogen. Durch die innovative
Konzeption des „Fit Office“ gelingt Bayer
Business Services ein Paradigmenwech-
sel: Eigeninitiative, Freiwilligkeit und Ei-
genverantwortung der Mitarbeiter sowie
die Unterstützung und aktive Förderung
der Wechselbereitschaft durch die Linien-
vorgesetzten sind die Voraussetzung für
die zielgerichtete Qualifikation der Mitar-
beiter.
Anne Dreyer und Magdalena Fischer
Kategorie „Innovationspreis“.
Der Award für die innovativste Maßnahme ging
an die Vertreter der Bayer Business Services für das Projekt „Fit Office“.
Foto: Christian Lietzmann, Deutscher Bildungspreis
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