wirtschaft und weiterbildung 06/2015 - page 34

personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
06_2015
das versteht, welche Herausforderungen
das Arbeiten mit anderen Managementsti-
len und Geschäftsgepflogenheiten in der
Praxis mit sich bringt“, sagt Marc Sachon,
Professor für Technologie, Produktions-
wesen und Logistik an der Iese.
Auch für die Personalabteilungen deut-
scher Unternehmen bringt dies Vorteile:
für hochkarätige, internationale Pro-
gramme müssen sie ihre Manager nun
nicht mehr ins Ausland schicken. Firme-
ninterne Programme, die Iese schon seit
Jahren mit Kunden wie BMW, Haniel,
Henkel, Phoenix oder Wacker durchführt,
finden nun im neuen Campus eine Bleibe.
„Die deutschen Schulen sind noch zu
jung, um international so renommiert zu
sein“, sagt Detlev Kran, Autor des MBA-
und Master-Guide. Der MBA werde seit
etwa 20 Jahren hierzulande angeboten,
das Gros der Business Schools existiere
seit ungefähr zehn Jahren, ergänzt er.
Executive Education, die sich ganz ge-
zielt an Führungskräfte richtet, hat sich
in Deutschland allerdings zu einem enor-
men Trend entwickelt. Tagtäglich fällen
Vorstände, Geschäftsführer und Eigentü-
mer eine Fülle unterschiedlichster Ent-
scheidungen. Oft geht es dabei um fachli-
che Fragen. Spitzenkräfte stehen darüber
hinaus in der strategischen Verantwor-
tung für die Zukunft des Unternehmens
– und damit für die Mitarbeiter, Zulieferer
und Kunden.
„Wir sind jetzt seit zehn Jahren hier in
Deutschland und hören von unseren
Programmteilnehmern vor allem eines“,
erklärt Rudolf Repgen, Leiter der Iese in
München, „sie konnten sich zuvor über-
haupt nicht vorstellen, dass Management-
Programme für die Herausforderungen in
ihrem Unternehmensalltag wirklich re-
levant sein würden – beispielsweise ein
Fach wie Entscheidungsanalyse.“ Execu-
tive Education, so Repgen, biete eine Aus-
zeit vom Unternehmensalltag. Hier habe
der Programmteilnehmer die Möglichkeit,
den Sinn und die Ausrichtung seiner Füh-
rungsaufgabe in einem größeren Zusam-
menhang zu reflektieren.
Gesellschaftliche
Verantwortung ernst nehmen
Ein Thema, das vielen unter den Nägeln
brennt: Wie können sie ihr Unternehmen
in Zeiten radikaler Innovationen wettbe-
werbs- und zukunftsfähig ausrichten?
Den Verantwortlichen ist klar, dass sie
Innovation vorantreiben müssen. Nur
wie? Paddy Miller, Professor für Mana-
ging People in Organizations regt an, die
Herangehensweise zu überdenken: „Viele
Führungskräfte meinen, dass sie ihre Mit-
arbeiter zur Innovation anregen müssten.
Die Iese Business School hat Globalisie-
rung nicht nur zu einem zentralen Fokus
ihrer Forschung und Lehre gemacht, sie
agiert selbst global: Seit ihrer eigenen
Gründung 1958 half Iese mehrere Busi-
ness Schools in Afrika, Südamerika, und
Asien aufzubauen. Neben dem Hauptsitz
in Barcelona hat Iese in den vergangenen
Jahren weitere Niederlassungen eröffnet:
in Madrid, in New York, in Sao Paolo und
nun in München.
So viel Internationalität ist unter den
Business Schools nicht die Regel. „Eines
der entscheidenden und eindrucksvollen
Merkmale von Iese ist die Größe ihres
Global Footprint,“ sagt Carl Kester, Pro-
fessor und ehemaliger Dean der Harvard
Business School. „Wir von Harvard sind
immer erstaunt, wenn wir auf eine Welt-
karte schauen und all die Orte sehen, an
denen Iese-Programme angeboten wer-
den.“
Mit ihrem Global Mindset bringt die
Schule neuen Wind in die Hochschulland-
schaft hierzulande. Die Unternehmen –
deutsche Konzerne wie auch mittelstän-
dische Firmen – wird es freuen: Iese-Pro-
fessoren bringen ihren Erfahrungsschatz
aus Programmen in aller Welt zurück in
jede Session. Sie wissen, wie Führungs-
kräfte in Shanghai, im Silicon Valley, in
Nairobi denken. Und sie beschäftigen
sich mit den Märkten vor Ort. Deutsche
Manager, die täglich mit Zulieferern,
Tochter- wie auch Partnerunternehmen
in aller Welt zu tun haben, kommen im
Austausch mit den polyglotten Dozenten
rasch auf die Themen, die ihnen Schwie-
rigkeiten bereiten. „Die Manager sind
dankbar, wenn sie ein Gegenüber haben,
Spanier zeigen
Präsenz in München
BUSINESS SCHOOL.
Die spanische Iese Business School
eröffnete als erste der internationalen Top-Schulen einen
Campus in München. Ethisches Unternehmertum und
Innovation gehören zu ihren Kernthemen.
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