personalmagazin 2/2016 - page 38

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MANAGEMENT
_INNOVATIONEN
personalmagazin 02/16
D
as die Idee von New Work hat
ihren Ursprung schon vor
mehr als 30 Jahren. Aber ge-
rade in den vergangenen Jah-
ren gewann das Thema New Work eine
neue Aktualität. Von der Agilität der Per-
sonalarbeit bis zu innovativen Formen
der Zusammenarbeit wurden zahlreiche
Charakteristika der neuen Arbeitswelt
diskutiert. In Vorträgen, Workshops
und Beratungsprojekten stellen wir je-
doch immer wieder fest, dass das Thema
„New Work“ für Manager, Personaler
und auch Wissenschaftler noch nicht
wirklich greifbar ist.
Vom Konzept in die Praxis
Wie beispielsweise können die groß
klingenden Konzepte von New Work in
umsetzbare Ideen für die Praxis trans-
feriert werden? Was sollen Unterneh-
Von
Benedikt Hackl, Peter Friederichs
und
Marc Wagner
men konkret tun, wenn sie ein Teil der
neuen Arbeitswelt werden wollen? Und
woran liegt es, dass New Work in vielen
Unternehmen nur zögerlich ankommt?
Um diese Fragen zu klären, führten wir
in Zusammenarbeit mit dem Personalma-
gazin und dem Human Capital Club eine
bundesweite Umfrage durch. Weitere
Daten wurden gemeinsam mit der Toch-
tergesellschaft der Telekom AG, Detecon,
erhoben. Insgesamt beantworteten 252
Unternehmen den Online-Fragebogen.
Zwölf New-Work-Instrumente
Am Anfang der Untersuchung stand die
Frage: Was „bringt“ New Work über-
haupt? Kann New Work den am Umsatz
gemessenen Unternehmenserfolg erhö-
hen und wie wirkt es auf die Arbeitge-
berattraktivität? Dazu untersuchten wir
zwölf verschiedene New-Work-Instru-
mente aus den Bereichen Beteiligung
(Inwieweit haben Mitarbeiter eine Stim-
me bei der Gestaltung von Prozessen
und Entscheidungen?), Führung (Wie
modern ist die Führungskultur im Un-
ternehmen?) sowie Flexibilisierung
(Wie autonom sind die Mitarbeiter bei
der Gestaltung ihrer Arbeit in Form, Zeit
und Raum?). Die Untersuchung brachte
deutliche Unterschiede in der Effektivi-
tät der New-Work-Instrumenten zutage.
Erfolgsfaktor Führungskultur
Der Erfolgshebel von New-Work-Instru-
menten lässt sich recht plakativ zusam-
menfassen: „Führung neu denken“ wirkt.
Eine neue Führungskultur, in der Hierar-
chien abgebaut werden und Führung an
die Mitarbeiter übertragen wird, stellte
sich in der Untersuchung mit Abstand als
der stärkste Umsatztreiber heraus. An
erster Stelle stand dabei die Beteiligung
der Mitarbeiter an Entscheidungspro-
zessen durch Befragungen und ähnliche
Instrumente. Oft wissen die Mitarbeiter
selbst am besten, welche Entscheidungen
in der Organisation sinnvoll sind und wie
Zeitreise nach New Work
STUDIE.
Mit welchen Instrumenten kann das Konzept von New Work in der Praxis
umgesetzt werden? Eine Analyse von über 250 Unternehmen gibt Antworten.
Von der mechanischen Fabrikarbeit zu flexiblen Arbeitsformen: Was benötigen Unternehmen, um diesen Wandel zu schaffen?
© SETH K. HUGHES/IMAGE SOURCE/CORBIS
© CON TANASIUK/DESIGN PICS/CORBIS
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