PERSONALquarterly 2/2018 - page 43

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02/18 PERSONALquarterly
7,0
6,5
6,0
5,5
5,0
4,5
4,0
3,5
3,0
Alle aufgeführten Differenzen sind Quellen potenzieller Kon-
flikte zwischen den bestehenden Teams und ihren Beratern
und können zum Scheitern des Gründungsprojekts führen.
Das Management des Intrapreneurship-Programms sollte für
solche Konflikte sensibilisiert sein und die Mitarbeiter darauf
vorbereiten. Grundsätzlich messen alle befragten Gruppen dem
Bereich des branchenspezifischen Netzwerks nicht die notwen-
dige Bedeutung zu (vgl. Abb. 1). Eine Erklärung ist, dass das
Netzwerk in der Teambildungs- bzw. Vorgründungsphase kei-
ne prominente Rolle spielt, da zunächst das Produkt proto­
typisiert werden muss. Dies kann sich rächen, da spätestens in
der Markterschließung der spätere Vertriebserfolg von diesem
Faktor abhängen kann (vgl. Davidsson/Honig, 2003) und so
früh wie möglich mit dem Aufbau relevanter Kontakte begon-
nen werden sollte. Die Gründungsberater sollten sich daher
die Bedeutung des Netzwerks bewusst machen, um die Grün-
dungsteams für dessen Wichtigkeit zu sensibilisieren.
SUMMARY
Research question:
What criteria do entrepreneurs, entrepre-
neurial teams and consultants use to evaluate new entrepreneuri-
al team members?
Methodology:
Seven interviews, 63 full questionnaires.
Practical implications:
1. Significant differences in the criteria for an additional entrepre-
neurial team member exist.
2. Especially regarding the barriers for new team members large
differences exist which might be due to the overconfident self-
perception of the existing team.
3. To make an intrapreneurship program a success potential
conflicts between teams and consultants need to be addressed
proactively.
PROF. DR. CHRISTIAN SCHULTZ
Professor für Betriebswirtschaftslehre
Hochschule für Wirtschaft, Technik und
Kultur (HWTK) Berlin
E-Mail:
LITERATURVERZEICHNIS
Davidsson, P./Honig, B. (2003): The role of social and human capital among
nascent entrepreneurs, Journal of Business Venturing, Jg. 18, 3, S. 301-331.
Gündogdu, M.C. (2012): Re-thinking entrepreneurship, intrapreneurship
and innovation: A multi-concept perspective, Procedia – Social and behavioral
sciences, Jg. 41, S. 296-303.
Halberstadt, J./Welpe, I. (2008): Motive, Eigenschaften und Emotionen von
Unternehmensgrundern, in: Kraus, S. und Fink, M. (Hrsg.): Entrepreneurship.
Theorie und Fallstudien zu Grundungs-, Wachstums- und KMU-Management,
Wien, S. 52–67.
Haller, H.E. (2009): Intrapreneurship success: A prime example (sic), Frankfurt
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Kollmann, T. (2004): E-Venture, Grundlage der Unternehmensgrundung in der
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Mosey, S./Wright, M. (2007): From human capital to social capital: A longitu-
dinal study of technology-based academic entrepreneurs, in: Entrepreneurship,
Theory and Practice, Jg. 31, 6, S. 909–935.
Abb. 4:
Barrieren für ein neues Teammitglied
Arithmetisches Mittel der Antworten bei
einer verwendeten 7-stufigen Likert-Skala
auf die Frage: „Wenn ein Gründungsteam
kein neues Teammitglied möchte, dann aus
den folgenden Gründen: ...“
Quelle: Eigene Darstellung
4,6
3,6
4,0
5,11
5,8
Einzelgründungspersonen
Gründungsteam
Gründungsberater
Z-Wert: -2,050
p = .044
Z-Wert: -2,478
p = .013
Z-Wert: -2,133
p = .034
Finden
niemanden,
der zu ihnen
passt
Können nicht
mit einem neu-
en Teammitglied
zusammenar-
beiten
Starker Zu-
sammenhalt
des bestehen-
den Teams
Brauchen keine
zusätzliche
Qualifikation
Keine
ausreichende
Qualifikation
des neuen
Teammitglieds
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...64
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