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der Kontrollgruppe, sogar nachdem sie bereits ein Unterneh-
men gegründet haben.
Weiterführende Analysen zeigen, dass handlungsregula-
tive Faktoren der verstärkten unternehmerischen Aktivität
zugrunde liegen. Die handlungsregulativen Faktoren sind
Handlungswissen, Handlungsplanung, unternehmerische
Selbstwirksamkeit und unternehmerische Zielintention (Giel-
nik et al., 2015). Handlungswissen beschreibt das Wissen über
unternehmerische Handlungen (Frese, 2009); Handlungspla-
nung ist die mentale Simulation von unternehmerischen Hand-
lungen, die notwendig sind, um ein Unternehmen zu gründen;
unternehmerische Selbstwirksamkeit ist der Glaube an die ei-
genen Fähigkeiten, ein Unternehmen gründen zu können (Mc-
Gee et al., 2009); unternehmerische Zielintention beschreibt
die Absicht, ein Unternehmen gründen zu wollen (Gollwitzer &
Brandstätter, 1997). Unsere Evaluationen zeigen, dass STEP al-
le genannten handlungsregulativen Faktoren beeinflusst (Giel-
nik et al., 2015). STEP bewirkt, dass die Trainingsteilnehmer im
Vergleich zu den Teilnehmern der Kontrollgruppe 32% mehr
Handlungswissen besitzen, 30% mehr Handlungsplanungen
durchführen, eine 6% höhere Selbstwirksamkeit haben und
eine 23% stärkere unternehmerische Zielintention aufweisen.
Langzeiteffekte von STEP
Die Ergebnisse unserer Studien machen deutlich, dass STEP
sich zum einen positiv auf Trainingsteilnehmer auswirkt, die
den Weg in die Selbstständigkeit verfolgen. Zum anderen las-
sen die Ergebnisse erkennen, dass STEP auch positive Effekte
auf die Karriereentwicklung von Trainingsteilnehmern hat,
die ein Beschäftigungsverhältnis anstreben. In Bezug auf die
erhöhte Selbstständigkeit zeigen unsere Analysen, dass Trai-
ningsteilnehmer häufiger gründen als Personen, die nicht am
Training teilgenommen haben (Gielnik et al., 2015). Im Ver-
gleich zur Kontrollgruppe führte STEP innerhalb eines Jahres
zu 50% mehr Unternehmensgründungen. Ein Jahr nach dem
Training starteten insgesamt 51% der Trainingsteilnehmer
ein Unternehmen, während die Kontrollgruppe eine Start-up-Rate von 30% aufzeigte (siehe Abb. 2). Der positive Effekt blieb
auch langfristig bestehen. Nach 1,5 Jahren stieg die Zahl der
Gründungen in der Trainingsgruppe auf 63% an (im Vergleich
zu 48% in der Kontrollgruppe). Die Langzeituntersuchungen
zeigen zudem, dass STEP Arbeitsplätze schafft, nicht nur den
eigenen Arbeitsplatz des Unternehmensgründers, sondern
auch Arbeitsplätze für Angestellte. Ein Jahr nach dem Trai-
ning schufen die Trainingsteilnehmer 47% mehr Jobs als die
Kontrollgruppe. Insgesamt zeigen die Evaluationsstudien also,
dass die Trainingsteilnehmer deutlich erfolgreicher eine Karri-
ere als Unternehmer eingeschlagen haben.
Neben der erfolgreicheren Karriere als Unternehmer weisen
die Evaluationsstudien auf, dass STEP auch den Trainingsteil-
nehmern zu erfolgreicheren Karrieren verhilft, die ein Be-
schäftigungsverhältnis anstreben. In unseren Langzeitstudien
können wir zeigen, dass verglichen mit den Teilnehmern der
Kontrollgruppe die Trainingsteilnehmer schneller eine Anstel-
lung fanden und über einen Zeitraum von 18 Monaten ein
höheres Einkommen erzielten. STEP ermöglicht demnach nicht
nur Personen, die an der Selbstständigkeit interessiert sind, ei-
ne erfolgreiche Karriereentwicklung, sondern unterstützt auch
die Personen, die eine Anstellung suchen.
Diskussion und praktische Implikationen
Handlungsorientierte Entrepreneurship-Trainings leisten als
innovative Maßnahmen einen zweifach positiven Effekt auf
individuelle Karriereverläufe. Zum einen fördern handlungs­
orientierte Entrepreneurship-Trainings eine erfolgreiche Kar-
riere als Unternehmensgründer. Zum anderen fördern sie die
Karriereentwicklung von Personen, die ein Beschäftigungsver-
hältnis anstreben. Wie wir am Beispiel von STEP zeigen konn-
ten, helfen handlungsorientierte Entrepreneurship-Trainings
den Teilnehmern, unternehmerische Fähigkeiten aufzubauen
und diese in die Praxis umzusetzen. Auf diese Weise verhilft
ihnen das Training zur erfolgreichen Unternehmensgründung
und zum Schaffen von Arbeitsplätzen. Darüber hinaus ermög-
licht ihnen das Training, erfolgreich ein Beschäftigungsver-
hältnis einzugehen und sich als Angestellter im Unternehmen
zu beweisen. Die Trainingsteilnehmer sind durch ihre neu er-
lernten unternehmerischen Fähigkeiten deutlich attraktiver
Abb. 2:
Anzahl von Unternehmensgründungen vor und
nach dem Training im Vergleich
Quelle: Eigene Darstellung
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
Kontrollgruppe
STEP Trainingsgruppe
0,24
0,34
Vor STEP
nach STEP
% Unternehmensgründer
0,16
0,51
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...60
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