Immobilienwirtschaft 6/2019 - page 21

21
0
6.2019
IMMOBILIENINVESTOREN VERLAGERN AKTIVITÄTEN NACH DEUTSCHLAND
Der britische Immobilienmarkt war lange Zeit ein Magnet für internationale Investoren. Jetzt lässt das Interesse aufgrund der Brexit-
Unklarheiten offenbar nach. Im ersten Quartal 2019 beobachtete die Crowdinvestment-Plattform Brickvest jedenfalls eine deutliche
Verlagerung der Investmentaktivitäten nach Deutschland.
Der Anteil der Investoren, die Großbritannien als bevorzugte Zielregion nannten, lag
demnach mit 29 Prozent um drei Prozentpunkte niedriger als noch im vierten Quartal 2018, während sich die Präferenz für Deutschland in diesem
Zeitraum von 23 auf 26 Prozent erhöht hat. Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Umfrage unter rund 6.000 professionellen Investoren.
WOHNIMMOBILIEN
Asset Manager setzen auf langfristige Investments und Digitalisierung
90 Prozent der deutschen Asset-Manage­
ment-Unternehmen wollen ihren Bestand
in der Assetklasse Wohnen erhöhen.
Knapp 90 Prozent der Unternehmen set­
zen dabei auf eine langfristige Haltedauer
von über acht Jahren. Das sind Ergebnisse
der aktuellen Asset-Management-Studie
2019, die EY Real Estate gemeinsam mit
demWohnkonzernVonovia durchgeführt
hat. Für die Studie wurden 40 Unterneh­
men befragt.
72 Prozent von ihnen wollen ihre Wert­
schöpfungskette künftig um das Ge­
schäftsfeld Projektentwicklung erweitern.
Eine Mehrzahl der Befragten plant zudem
die Nachverdichtung durch Neubebau­
ung von Brachflächen (63 Prozent) und
durch eine Erhöhung der Flächenauslas
tung bestehender Objekte (67 Prozent).
44 Prozent der Umfrageteilnehmer wol­
len eigene Neubauprojekte entwickeln.
Knapp die Hälfte plant Umwandlungen
von Gewerbe- zu Wohnflächen sowie
umfassende Modernisierungen. Durch
die anhaltende Renditekompression, im
Wesentlichen bedingt durch die aktuellen
Preissteigerungen bei Immobilien-Assets
in allen Assetklassen, rückt das Thema
Kosten
effizienz umso dringlicher in den
Fokus der Asset Manager. Zwei Drittel der
Befragten geben an, die Betriebskosten ge­
zielt senken zu wollen. Weitere erhebliche
Kosteneinsparungspotenziale erkennen
mehr als die Hälfte der Befragten in den
neuen Möglichkeiten der Datenanalyse.
Generell sehen die Umfrageteilnehmer in
fast allen gängigen Unternehmensprozes­
sen Potenzial für eine weitere Digitalisie­
rung, vor allem imReporting (89 Prozent),
im Finanzwesen und Controlling (75 Pro­
zent) sowie in der Objektverwaltung und
dem Kunden- und Portfoliomanagement
(je 64 Prozent).
WASSERSTADT LIMMER
Größtes innenstadtnahes Bauprojekt
Hannovers gestartet
In Hannover haben auf dem ehemaligen Continental
Werksgelände die Bauarbeiten für die Wasserstadt
Limmer begonnen – es ist das größte innenstadtnahe
Bauprojekt der Stadt. Bis 2022 sollen auf dem ersten
Bauabschnitt etwa 550Wohneinheiten realisiert wer­
den. Insgesamt entstehen auf der Halbinsel in den
nächsten zehn Jahren rund 1.800Wohneinheiten für
etwa 3.500 Menschen. Entwickler ist dieWasserstadt
Limmer Projektentwicklung GmbH (WLEG), ein
Joint Venture der Blueorange Group (Mitglied der
Volksbank BraWo Unternehmensgruppe) und der
Günter Papenburg AG. Die mehr als 100 Jahre vom
Reifenhersteller Continental industriell genutzte 23
Hektar große Fläche liegt auf einer Landzunge an
den Leine-Auen in Hannover-Limmer. Die Fläche
musste zunächst aufwändig saniert werden – unter
anderem wurde der gesamte Boden aufgrund der
vorherigen Nutzung in einer Tiefe von 2,50 Metern
neu verfüllt.
90
%
der deutschen Asset-Manage-
ment-Unternehmen wollen
ihren Bestand in der Assetklasse
Wohnen erhöhen.
So soll das neue Wohnquartier, in dem in den nächsten zehn Jahren
1.800 Wohnungen entstehen werden, einmal aussehen.
1...,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20 22,23,24,25,26,27,28,29,30,31,...76
Powered by FlippingBook