Immobilienwirtschaft 6/2019 - page 20

20 SZENE
Finanzierung, Investment & Entwicklung
REFORM DER GRUNDERWERBSTEUER
Höhere Steuern für Share Deals ab 2020
Grafik: Immobilienwirtschaft; Quelle: Postbank Wohnatlas 2019
Zahl der Regionen mit
besonders
günstigen Bedingungen für
Wohnimmobilienkäufer sinkt
Wo die Bedingungen für Wohnimmobilieninvestments
besonders attraktiv sind, zeigt der Investitionschancen-
Index. Er wird jährlich vom Hamburgischen WeltWirt-
schaftsInstitut (HWWI) für den Postbank Wohnatlas
berechnet. In 16 von 401 Kreisen bestehen demnach
gute Chancen auf Wertsteigerung, bei moderaten
Kaufpreisen. Im Vorjahr waren es noch 36 Regionen.
In weiteren 196 Kreisen ist die Werthaltigkeitsprog-
nose ebenfalls positiv, jedoch bei vergleichsweise
hohem aktuellen Preisniveau. In 353 der 401
Landkreise und kreisfreien Städte lag die Wert-
entwicklung bei den Kaufpreisen zwischen 2017
und 2018 über der der Mieten. So mussten
Käufer 2018 bereits in etwa jeder zweiten Region
22,5 Jahresnettokaltmieten und mehr für den
Erwerb einer Wohnung aufbringen.
Foto: KIEFER + KIEFER ARCHITEKTEN BDA
Basis: Kaufpreis, Mietpreis und Karlsruhe Werthaltigkeitsprognose für eine 70-Quadratmeter-Wohnung im jeweiligen Kreis
* Preisentwicklung real > 0,5% real p.a. bis 2030 und Kaufpreis als Vielfaches der örtlichen Jahresnettokaltmiete < 22,5.
** Preisentwicklung real 0% bis
0,5% p.a. bis 2030 positiv und/oder Kaufpreis als Vielfaches der örtlichen Jahresnettokaltmiete
22,5.
Ein hoher Kaufpreis in Relation zur Miete birgt das Risiko, dass erwartete Wertgewinne (Trendentwicklung) bereits spekulativ in den aktuellen Wohnungspreis eingeflossen sind.
Index
Investitionschancen
Hohe positive Preisentwicklung
bei moderatem Kaufpreis in
Relation zur Miete
*
Geringe positive Preisentwick-
lung und/oder hoher Kaufpreis
in Relation zur Miete
**
Negative Preisentwicklung
(real)
Hamburg
Kiel
Bremen
Münster
Köln
Frankfurt a.M.
Mainz
Karlsruhe
Stuttgart
Freiburg
München
Nürnberg
Erfurt
Leipzig
Dresden
Magdeburg
Berlin
Hannover
Rostock
Der Gesetzesentwurf des Bundesfinanz­
ministeriums zur Reform der Grund
erwerbsteuer steht. Share Deals, also der
Erwerb von Immobilien über Anteile an
einer Gesellschaft, sollen demnach grund­
erwerbsteuerlich behandelt werden. Vor­
gesehen ist, die steuerauslösende Grenze
von 95 auf 90 Prozent zu senken und die
Haltefrist von fünf auf zehn Jahre zu ver­
längern. Auch der Ergänzungstatbestand
für Kapitalgesellschaften wurde bereits
im Vorfeld immer wieder diskutiert. Neu
ist der Stichtag, ab dem die Regelungen in
Kraft treten. Der Referentenentwurf legt
den 31. Dezember 2019 fest. Bislang waren
Immobilienexperten davon ausgegangen,
dass die neuen Regelungen rückwirkend
zum 31. Dezember 2018 gelten. Des Wei­
teren konkretisiert der Entwurf die Über­
gangsregelungen. Das Vorhaben wird von
der Wirtschaft zum Teil heftig kritisiert.
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