Immobilienwirtschaft 3/2019 - page 45

„Aktuell spielt die Vermittlung noch die größte Rolle. Wir
sehen allerdings, dass neue digitale Geschäftsmodelle immer
technologiegetriebener werden. Deshalb gehen wir davon aus,
dass der Anteil und der Einfluss der PropTechs insbesondere im
Bereich Künstliche Intelligenz oder Internet of Things deutlich
zunehmen wird“, sagt Jakob Schulz, Senior Program Manager
beimBooster. Zudem sammeln die PropTechs immer mehr Geld
ein. In Bereichen wie „Planen&Bauen“, „Visualisieren“ oder „Be­
werten“ schlummere noch viel Optimierungspotenzial. Hier sei
mit weiteren Neugründungen zu rechnen. Die Zeit, die von der
Gründung neuer PropTechs bis zur ersten großen Finanzierungs­
runde vergehe, habe sich seit 2013 zudem nahezu halbiert.
„Die Start-ups haben die Branche wachgerüttelt. Vieles läuft
heute schon über Online-Tools, was gestern noch undenkbar
schien – die Bereiche Vermietung und Investment zumBeispiel“,
erläutert Timo Tschammler, CEOvon JLLDeutschland. ImFokus
der PropTechs stünden Künstliche Intelligenz, Machine Learning
und Blockchain. Blockchain teste man derzeit intern in Spanien.
Angebote, die Onlinevermittlung und klassisches Makler­
geschäft kombinieren, bieten beispielsweise McMakler, realbest
oder Homeday an. Das Mitte 2015 gegründete Start-up
Leben mit
den PropTechs
Die zunehmende Digitalisierung sowohl im B2C- als auch
im B2B-Bereich fordert von Maklerunternehmen Anpassungen
und Neuausrichtungen der Geschäftsmodelle.
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Foto: Georgejmclittle/shutterstock.com
MAKLER
Statistischen Bundesamtes zwischen Ende 2014 und Ende 2016
um gut 490 Betriebe. Allerdings reduzierte sich die Zahl der Ein­
zelunternehmen und Personengesellschaften – Unternehmen,
die in der Regel im kleinteiligen Geschäft tätig sind – in diesem
Zeitraumum 875 Betriebe. Jüngere Zahlen liegen auf dieser Ebe­
ne noch nicht vor, sodass sich die Entwicklung nicht fundiert
verfolgen lässt.
In den Bereichen „Planen & Bauen“,
„Visualisieren“ oder „Bewerten“ ist mit
PropTech-Neugründungen zu rechnen
PropTechs zeigen unterschiedliche Marktausrichtungen und
weisen verschiedene Digitalisierungs- und Zentralisierungsgrade
auf. Aktuell zählt der Accelerator blackprint PropTech Booster,
der zum europäischen PropTech-Hub ausgebaut werden soll, in
der RegionDeutschland, Österreich und Schweiz 527 PropTechs.
Die höchsten Anteile entfallen auf die Bereiche „Vermitteln“ (30
Prozent) und „Verwalten“ (16 Prozent).
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