Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 70

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20 JAHRE SPEZIAL
I
20 ZIELGRUPPEN
besteht eine hohe Abhängig-
keit, da ein Wechsel mit er-
heblichen Kosten und Risiken
verbunden ist.“
Viele Softwareschmie-
den entwickelten prozessbe-
zogene Applikationen auch
für die Immobilienverwalter.
Die Herausforderung in der
Zukunft bestehe darin, diese
Applikationen, die von vielen
Lieferanten geliefert werden,
zu einem Gesamtsystem zu
verknüpfen. In Zukunft wird
das Herz der Verwaltungssoft-
ware eine Datenplattform sein,
an die die Applikationen über
definierte Schnittstellen ange-
dockt werden. Diese Entwick-
lung, die ganz amAnfang steht,
zu verfolgen und zu adaptie-
ren, werde die unternehme-
rische Herausforderung in der
Zukunft. Sie sei für Klein-un-
ternehmer, die sich im Tages-
geschäft aufreiben, nur schwer
walter ein funktionierendes
Controlling einführen. Doch
kein Computer kann hier die
individuelle Bewertung einer
WEG abnehmen. Auch die
Abrechnung könne künftig bi-
lanzierter werden, ist Schlüter
überzeugt. „Dann kämen völ-
lig neue Herausforderungen
auf die Buchhaltungen der
Hausverwalter zu. Dies sollte
schon heute einkalkuliert wer-
den“, meint er.
„Kleine Hausverwal-
tungen werden nicht mehr
existieren können“, so seine
Meinung. Aus Zeit- und Geld-
mangel. „Hausverwalter wer-
den sich zusammenschließen,
um in Menge von Lösungen
und Angeboten zu profitie-
ren. Einzelne Investoren wer-
den Verwaltungsunterneh-
men aufkaufen und bündeln.
Andere Unternehmen werden
‚Arbeitsgemeinschaften‘ bil-
den, etwa durch Franchise-/
Partner-Systeme.“
KEINE EINZELLÖSUNGEN MEHR
IN DER SOFTWARE
„Die He-
rausforderungenderVerwalter
in der Zukunft sehe ich in den
Bereichen Verwaltungstech-
nik, Mitarbeiter und Kunden“,
meint Richard Kunze. „Heute
nutzt jeder Verwalter ein (eher
wenig professionelles) Verwal-
tungsprogramm. Zu diesem
zu bewältigen. Die begrenzten
Entlohnungsmöglichkeiten
und die demografische Ent-
wicklung führten dazu, dass
es immer schwerer werde,
qualifizierteMitarbeiter für die
Immobilienverwaltung zu ge-
winnen. Die Herausforderung
sei, den eigenen Mitarbeitern
ein attraktives Arbeitsumfeld
zu schaffen.
„Der professionelle Ver-
walter wird seinen Kunden-
zugang nutzen, neben seinem
Kernprodukt ‚Verwaltung‘
weitere Produkte zu vermark-
ten. Zu denken ist beispiels-
weise an Leistungen zur Woh-
nungs- und Gesundheitsüber-
wachung“, meint Kunze.
Vor 20 Jahren galten Verwalter betrieblicher Gebäude als graue Mäuse.
Heute sind die Corporate Real Estate Manager agile Innovatoren. Denn
immer mehr Unternehmen begreifen ihre Immobilien als ausschlagge­
benden Kapital- und Humanfaktor im Wettbewerb.
19
CORPORATE
REAL ESTATE
MANAGER
Gewerbeverwalter
wird Innovator
Präsentiert von
Frank Urbansky
„In 20 Jahren
wird sich das
Bild eines Ver­
walters kom­
plett gewandelt
haben.“
Thomas Meier,
Pfeuffer-Geschäftsführer
Fotos: BASF, Deutsche Bau- und Siedlungsgesellschaft, Bayer, Hochtief
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