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9.2017
schöpfungspartner sein“, so
Thomas Meyer. Seine Vision
geht weiter: „In Öffentlichkeit
und Fachwelt ist die Branche
als hochattraktiver, weil zu-
kunftsgewandter Arbeitgeber
anerkannt. Neue Geschäfts-
felder werden den Verwalter
von heute zum Denker und
Lenker der Zukunft machen.“
Bis dahin sei es, so Astrid
Schultheis, jedoch ein langer
Weg. Sie zeichnet ein eher
düsteres Bild in puncto Zu-
kunftsfähigkeit des Verwal-
ters. Die Ausbildung sei weiter
mangelhaft, die Strukturen in
den Verwaltungsfirmen ver-
altet, die Inhaber überaltert.
Die meisten Verwaltungsfir-
men verwalteten bis zu 1.500
Einheiten. Dabei sei die Kraft-
anstrengung, die denAnforde-
rungen anAus- undWeiterbil-
dung des Berufes gerecht wird,
von kleinen bis mittelgroßen
Verwaltern kaumzu stemmen.
Eine Konzentration der Ver-
waltungsfirmen durch Auf-
käufe und Zusammenschlüsse
erscheine fast zwingend.
Jörg Schlüter spricht den
Bereich der Kommunikation
mit demKunden an. Hier kön-
ne sehr viel durch PropTech-
Lösungen übernommen wer-
den. Und sonst?
„Mehr denn je wird der
Verwalter technische Lö-
sungen für die Kommunikati-
on mit dem Kunden anbieten
müssen, z.B. spezielle App-
Lösungen für Schadensmel-
dungen, Zählerablesungen etc.
Dafür bekommt er aber auch
mehr Zeit für den persön-
lichen Kontakt zum Kunden.“
Der Kunde seinerseits wer-
de jederzeit Zugriff fordern, so
Schlüter weiter. „Onlinepor-
tale oder mobiler Datenabruf
werden Standard werden.“
FINANZANALYSE DER GEMEIN-
SCHAFT WIRD KOMMEN
Eine
gravierende Veränderung
wird es sein, dass zukünftig
der Verwalter mehr die finan-
zielle Lage der Gemeinschaft
analysieren muss. Es wird
nicht reichen, einfach nur
die Abrechnung zu erstellen.
Vielmehr muss der Ver-
»
„Sehe schwarz
für die Zukunfts
fähigkeit der
Verwalter. Die
Ausbildung ist
schlecht, Struk
turen in Firmen
sind veraltet.“
Astrid Schultheis,
Focus-Geschäftsführerin