Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 32

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20 JAHRE SPEZIAL
I
20 ZIELGRUPPEN
6
INVESTOR
STUDENTEN-
APARTMENTS
F
rüher war mehr Lametta!
Das beschreibt etwas jovial,
wie einfach das Geschäfte­
machen vor 20 Jahren noch
war. Doch für einen Bereich
innerhalb der Immobilien­
wirtschaft galt dieser Spruch
damals nicht: für das Geschäft
mit den Studentenwohnhei­
men. Denn außer den Studen­
Investoren in studentisches Wohnen gab es vor 20 Jahren fast keine.
Doch seit einer halben Dekade startet das stiefmütterliche behandelte
Segment durch. Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen.
Kick-Start aus der Nische
Präsentiert von
Jörg Seifert
tenwerken hat sich damals nie­
mand in Deutschland für die­
ses Segment interessiert. Das
sei wie sozialer Wohnungsbau
ein reines Zuschussgeschäft
und somit keine Rendite zu
erwirtschaften, verlautete es
vor zwei Jahrzehnten aus der
Branche. Das Ergebnis ist heu­
te in den Universitätsstädten
DOCH SEIT SECHS JAHREN
TUT SICH WAS:
Horst Lieder,
Vorstandsvorsitzender der
International Campus AG,
beschreibt, wie unbekannt
Student Housing als Anlage­
segment in Deutschland noch
vor vergleichsweise kurzer
Zeit war: „Für uns war die
größte Herausforderung,
zu erleben: kaum bezahlbarer
Wohnraum für Studenten, zu
Semesterbeginn Notunter­
künfte in Turnhallen und Auf­
rufe der Oberbürgermeister an
die Bevölkerung, doch Studie­
rende bei sich aufzunehmen.
Denn bloß gut zehn Prozent
der Studenten wohnen in ent­
sprechenden Unterkünften.
Foto: Keith Bell/shutterstock.com
Raus aus dem Hotel Mama
ASSET-ASSOZIATIONEN
Horst Lieder
Vorstandsvorsitzender der International
Campus AG
Warum ist das Segment der
Investoren in Studentenwohn-
heime die Königsklasse für
die gesamte Immobilienbran-
che?
Weil eine auf lange Sicht
konjunkturunabhängige sehr
stabile Nachfrage in den national
und international großen Städten
ungedeckt bleiben wird. Das damit
verbundene Potenzial werden aber
nur die Besten der Branche nutzen
können.
Was wäre, wenn es Investoren
in Studentenwohnheime nicht
gäbe?
Dann müssten viele Studie-
rende entweder zelten oder sehr
lange bei ihren Eltern wohnen.
Welchen Konsumartikel ver-
binden Sie mit dem Investor
in Studentenwohnheime?
Backpack, Smartphone, Tablet,
und gutes Kochgeschirr. Denn die
Zielgruppe ist unkompliziert und
flexibel beim Reisen, outdoor- und
an unserer Natur orientiert, always
connected und ernährt sich gesund.
Welche berühmte Persön-
lichkeit hat eine Eigenschaft,
die Sie mit diesem Investor
verbinden?
Vielleicht Berta Benz.
Sie hat zwar das Automobil nicht
erfunden, aber, an die Vision ihres
Mannes glaubend, mit großer
Hartnäckigkeit den Durchbruch für
eine wirtschaftliche Realisierung
geschafft.
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