Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 25

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nötigt, weil Menschen immer
mehr Arbeit von unterwegs
erledigen würden. Gleichzei-
tig würden Kommunikations-
flächen wichtiger.
VORBILD SCHWEIZER BUNDES-
BAHNEN
„Deshalb dürften
Investoren künftig weniger
in einzelne Assetklassen in-
vestieren, sondern in ganze
Quartiere, in denen Men-
schen arbeiten, einkaufen und
wohnen“, prognostiziert Birn-
baum. Die Schweizerischen
Bundesbahnen schaffen der-
zeit auf ihren nicht mehr be-
nötigten Gleisanlagen rund
um die Bahnhöfe in etlichen
eidgenössischen Städten
solche neuen Quartiere aus
Büro-, Einzelhandels-, Hotel-
und Wohngebäuden. KanAm
sieht sich mit den bereits 2004
von der Investmentgesellschaft
errichteten HighLight Towers
in München auch als Vorrei-
ter. Noch etwas verändert sich:
„Kaufen und Halten“ feiert ein
Comeback. „Viele Pensions-
kassen und Versicherungen
suchen wieder langfristige
Büroinvestments“, beobachtet
Günter Vornholz, Professor
für Immobilienökonomie an
der EBZ Business School in
Bochum. „Sie fürchten an-
gesichts der Renditekompri-
mierung, dass sie nach einem
schnellen Handelsgewinn
keine neue Immobilie mit
vergleichbarem Ertrag und
Cashflow finden.“
ZWEITEILUNG AUF BÜROMARKT
Davon profitieren Anbieter
Alternativer Investment Fonds
(AIF), die Bürokomplexe für
zehn und mehr Jahre erwer-
ben.
Die Münchner Real I.S.,
Tochter der BayernLB mit
einem verwalteten Vermö-
gen von 7,5 Milliarden Euro,
hat gerade für ihren Spezial-
AIF „Themenfonds Deutsch-
land“ 800 Millionen Euro bei
Sparkassen, Stiftungen und
Pensionskassen eingeworben
und investiert. Jetzt folgt der
„Themenfonds Deutschland
II“ mit einem diversifizierten
Portfolio aus Büro-, Handels-,
Logistik- und Wohnobjekten.
„Die Büroinvestitionen sollen
in A- und B-Städten getätigt
werden“, sagt Real I.S.-Vor-
stand Jochen Schenk.
Researcher Beyerle sieht
den Büroinvestmentmarkt
auf eine Zweiteilung zusteu-
ern. „Staatsfonds, Spezial-
AIF-Anbieter und große As-
sekuranzen werden wieder
die langfristige Kaufen-und-
Halten-Strategie verfolgen.“
Hingegen würden kleinere
Investmentgesellschaften sich
noch stärker dem Value-add
zuwenden.
Geierfonds wer-
den das Invest-
mentgeschehen
nachhaltig
verändern.
Foto: Rudi Hulshof/shutterstock.com
„In den meisten
Spitzenlagen
sind die Leer­
standsquoten
deutlich unter
5%, Mietwachs­
tum inklusive.“
Georg Allendorf,
Head of RE EUR der Deut­
sche Asset Management
4
,
5
Milliarden Euro
Investmentvolumen am
deutschen Büromarkt
im ersten Quartal 2017
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