Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 37

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müssen Angebote hinterfragt
und neu geschaffen werden.
Egal für welchen Geldbeutel,
es „braucht andere Produkte
am Markt“, betont Felix von
Braun. Wohnbaugesellschaf­
ten und Betreiber müssten
noch stärker zusammenar­
beiten, mahnt Salden und
sieht den Erfolg im Agilen:
„Das Angebot der Zukunft
wird nicht starr, sondern
flexibel sein.“ Ob Investor,
Projektentwickler oder Be­
treiber: Wer diesen Wandel
beherzt mitgeht, ist gut ge­
wappnet für die nächsten
Jahre.
«
U
nsere Welt bricht um.
Digitalisierung und
Globalisierung kreieren
eine Zeitenwende, wie sie die
Menschheit noch nicht erlebt
hat. Auch die Architektur ist
auf das Engste mit dem kultu­
rellen Menschheitsfortschritt
verbunden. Sie wird zwar mit
dem Begriff Baukunst eher
ästhetisierend umschrieben.
Doch gleichzeitig ist Archi­
tektur auch ein konservatives
Gewerbe. Schon das Wort
Immobilie kündet von unbe­
weglicher Solidität. Ein Bau­
werk wird zudem gern als
Abbild der gesellschaftlichen
Architektur spielt in Gesellschaft und Wirtschaft eine
zweitklassige Rolle. Zu Unrecht! Denn sie drückt unserer
Umwelt seit jeher den Stempel auf. Erkundungen bei
drei prägenden Architekturbüros.
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ARCHITEKTEN
Die Werkstätten
für das 21. Jahrhundert
Präsentiert von
Christian Brensing
Ordnung gesehen. Doch in
der einen wie in der anderen
Beschreibung von Architektur
scheint sich eine Kluft, wenn
nicht gar ein Widerspruch zur
modernenWelt abzuzeichnen.
SCHON MIT DER DEUTSCHEN
Vereinigung gerieten einige
Klischees über die Archi­
tektenzunft in Deutschland
mächtig ins Wanken: Eine
Vielzahl neuer Bauaufgaben,
internationale Investoren, eine
zunehmend dynamisch agie­
rende Bauherrenschaft kamen
auf. Eine gewaltige Expansion
des Immobilienmarkts inklu­
sive Abschwung in den späten
90er Jahren, Finanzkrise und
Wiederaufschwung forderten
Tribut. Eike Becker konsta­
tiert: „Das Bild des Archi­
tekten als Künstler, der nicht
anders kann, hat sich mit der
deutschenWiedervereinigung
komplett gewandelt. Heute
sind wir eher als Mediatoren
und Teamleader gefragt – im­
mer angewiesen auf die Kom­
petenz von anderen …“
NOCH NIE SCHIEN DER ZEIT-
GEIST
den Architektenberuf
so speziell herauszufordern
wie heute. Der global agie­
rende Weltbaumeister eines
Bruno Taut und die himmel­
stürmende Genialität eines
Howard Roark werden zu
Zerrbildern einer verträum­
ten Vergangenheit. Diese
halten den Herausforde­
rungen der Gegenwart und
einer noch anspruchsvolle­
ren Zukunft nicht stand. Die
zunehmende Fülle und Tiefe
der Aufgaben erschließt sich
heutzutage schon anhand
von Schlagworten: Partizipa­
tion, Netzwerk, BIM, Klima­
wandel, technischer Wandel,
Building Performance et cete­
ra tangieren allesamt nur
»
wird immer wichtiger – da­
rüber sind sich die befragten
Experten einig. „Senioren sind
keine homogene Gruppe, sie
haben verschiedene Lebens-
und Einkommenssituationen
sowie Lebenseinstellungen“,
sagt Held. Im Hinblick auf
eine drohende Altersarmut
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