Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 47

nalist Werner Rohmert kriti-
siert. „Seither hat sich in der
Marktberichterstattung viel
getan“, betont BNP-Paribas-
Real-Estate-Vorsitzender Pe-
ter Rösler. In 35 Jahren Tätig-
keit erlebte er noch die Zeit, wo
man voneinander abschrieb
oder mit nur zwei Filialen
bundesweite Berichte abfasste.
„Wir beschäftigten damals
schon zwei Researcher, heute
sind es allein in Deutschland
acht. Plus die Schnittstellen
zu den Abteilungen, plus die
Internationalen“, beschreibt er
die strategische Gewichtung.
Dass Investoren heute
verlässliches Zahlenwerk auf
internationalem Standard be-
kommen, verdankt die Bran-
che auch der Gesellschaft für
immobilienwirtschaftliche
Forschung (gif). Ihr – mit den
großen Häusern gemeinsam
erarbeitetes – Regelwerk zur
Erhebung von Bürovermie-
tungsdaten setzte Marktstan-
dards. Dadurch schloss man
an UK-übliche Standards an.
Nur in puncto Informationen
zur Gebäudeperformance
hängt Deutschland hinterher.
Und wird es auch weiterhin,
sofern der Datenschutz nicht
gelockert wird.
Bis Anfang 2000 prägte
erst die Ost-, dann die Inter-
net-Euphorie
den Markt. Da-
raus resultierte ein Flächen­
überhang und Mietpreisver-
fall. Das zog internationale
Investoren an. „Ab 2005 ka-
men die Private Equity Fonds.
Auf der Suche nach ‚Oppor-
tunities‘ kauften sie große
Wohnpakete auf, hoffend, die
niedrige Eigentumsquote und
Mieten würden steigen“, blickt
Rösler zurück. Ab 2008 dann
der Globalisierungsschub. In-
vestoren suchten durch geo­
grafische Diversifizierung
Ohne weltweite Netz-
werke werden Immobi-
lienvermittler heute zu
großen Pitches gar nicht
erst eingeladen ...
Warum ist das Gewerbemakeln die Königs-
klasse für die gesamte Immobilienbran-
che?
Commercials umfasst viele Facetten und
alle Immobilien-Segmente. Das erfordert ein
komplexes Verständnis wie kaum ein anderer
Beruf in der Branche.
Was wäre, wenn es Gewerbemakler nicht
gäbe?
Dann wäre der deutsche Immobilien-
markt wohl noch stärker ein Closed Shop – mit
wenig Transparenz und regional abgeschotteten
Netzwerken.
Welchen Konsumartikel verbinden Sie mit
Gewerbemaklern?
Das Smartphone. Im Deal-
Engineering müssen Sie immer erreichbar und
vielseitig einsatzfähig sein.
Welche berühmte Persönlichkeit hat eine
Eigenschaft, die Sie mit dem Gewerbema-
keln verbinden?
FDP-Chef Christian Lindner:
Er strahlt Verlässlichkeit, Gradlinigkeit, Ehrgeiz
und Innovationskraft aus.
Deal Engineering
ASSET-ASSOZIATIONEN
Peter Rösler,
Vorsitzender des Aufsichtsrats der BNP
Paribas Real Estate Holding GmbH
Foto: danleap/AdobeStock.com
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