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9.2017
definiert, ist damit laut Zan
der obsolet. Dynamisch, fle
xibel, interdisziplinär, gerade
zu investigativ sollte sich der
Architekt im heutigen Markt
bewegen: „Um so zu agieren,
müssen wir die wirtschaftli
chen Parameter des Markts
erst einmal wirklich verste
hen. Auf dieser Grundlage
realisieren wir dann Projekte,
die weit über dem Durch
schnitt rangieren. Die zu
sätzliche Leistung, die wir als
Architekten dabei erbringen,
heißt Marktkenntnis. Das ist
in der Tat sehr ungewöhnlich,
das erbringen die wenigsten
Kollegen“, beschreibt Sascha
Zander sein von ihm selbst
kreiertes Arbeitsumfeld.
DAS ARCHITEKTURBÜRO
als
Werkstatt von Design und
Ideen im 15. Obergeschoss
einesHochhausesmit Ausblick
über die Stadt, in das oberste
Geschoss eines Hochhauses
gebeamt: Dort befindet sich
Eike Becker mit seinem mul
tinationalen Team von Mitar
beitern: „Die Standortemeiner
bisherigen Büros wählte ich
immer so, dass sie an Brenn
punkten der Transformation,
des Werdens liegen. Hier sind
wir mitten im Berliner Bahn
hofsquartier, umgeben von
Baustellen sowie unzähligen
Bauten unterschiedlichster
Art und Qualität. Das unmit
telbar mitzuerleben, ist das
Spannende und Großartige.“
Architektur exponiert im un
mittelbaren Spannungsfeld
von Investitions- und Bau
tätigkeiten generiert eine of
fensive Haltung, durch die die
Rolle des Architekten und die
Aufgaben der Architektur kol
lektiv wieder verstärkt wahrge
nommen werden können. Die
Werkstatt als Metapher eines
interaktiv agierenden Archi
tekturbüros ist ein geeignetes
Medium, um etwa an Öffent
lichkeit, Wirtschaft und Poli
tik zu treten. Die Zeichen und
AufgabenderZeit scheinenda
nach zu verlangen. Eike Becker
stellt fest: „40.000 beträgt die
ungefähre Zahl der Einwoh
ner, die jedes Jahr zusätzlich
nach Berlin ziehen. 2008 auf
der Biennale inVenedig wurde
Berlin noch als eine schrump
fende Stadt dargestellt. Das ist
gerade einmal neun Jahre her!
Es verdeutlicht, in welchen
Zeiträumenwir esmit welchen
Veränderungen zu tun haben.
Ein klares Zeichen von Dyna
mik, was für uns Architekten
in einen Anpassungsdruck
übergeht. Das einfach nur ge
schehen zu lassen, ist zu we
nig. Wir müssen Antworten
finden, nicht nur in Berlin,
sondern an vielen Stellen auf
der ganzen Welt.“
Warum sind Architekten die
Königsklasse für die ge-
samte Immobilienbranche?
Weil sich Gebautes immer
langfristig positioniert. Es prägt
das Bild eines jeden Ortes. Wie
meinte léonwohlhage? „Kunst,
die niemand sehen will, kannst
du immer noch ins Lager stel-
len, gebaute Architektur nicht.“
Was wäre, wenn es Archi-
tekten nicht gäbe?
Dann gäbe es keine Liebe zum
Detail, denn ideenlos und öde
kann jeder bauen.
Welchen Konsumartikel ver-
binden Sie mit Architekten?
Einen guten Stift. Denn die ers
ten Linien einer Idee müssen
aufs Papier.
Welche berühmte Persön-
lichkeit hat eine Eigen-
schaft, die Sie mit Archi-
tekten verbinden?
Helmut Schmidt und Harald
Schmidt: Schlagfertigkeit mit
Hang zum Sarkasmus.
Kunst, die nicht wegkann
ASSET-ASSOZIATIONEN
Sascha Zander und Christian Roth,
Zanderrotharchitekten
Zwischen Baukunst
und Solidität:
Gebäude werden
gern als Abbild der
gesellschaftlichen
Ordnung betrachtet.
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