Immobilienwirtschaft 2/2017 - page 55

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2.000 gemanagten Assets im Wert von
über 45 Milliarden Euro als der Größte in
diesem Bereich“.
Man sieht, es ist ein ansehnliches
Marktpotenzial, das die Datenrauman-
bieter gerne gehoben hätten. Doch worin
liegt dieWertschöpfung für alle beteiligten
Geschäftspartner? Im Immobilienma-
nagement gilt es vor allem, eine lückenlose
Dokumentation zu führen und rechtssi-
chere und vertrauliche Transaktionen zu
ermöglichen. „Die eigentlicheWertschöp-
fung entsteht beim Verkauf “, meint Tho-
mas Deutschmann, CEO der Brainloop
AG. Dabei sei eine „professionelle Doku-
mentation Gold und Geld wert“.
Denn nur wenn alle nötigen Infor-
mationen übersichtlich zur Verfügung
stünden, böten Kaufinteressenten einen
attraktiven Preis. „Daten, deren Vorhal-
tung und der Zugriff darauf “, sieht auch
Dr. Christian Westphal, CEO von CREM
Solutions, „spielen in allen Lebenszyklus-
phasen eine zentrale Rolle.“ Jedes Immo-
bilienprojekt sei ein komplexes Konstrukt
und bringe die Beteiligung vieler Partner
mit sich. Die Kenntnis aller zur Verfü-
gung stehenden Informationen sei die
wichtigste Voraussetzung für das Gelin-
gen derartiger Projekte, so der Manager.
Fragt man die Anbieter, so sieht eigentlich
keiner eine Einschränkung für den Ein-
satz von virtuellenDatenräumen über den
gesamten Lebenszyklus einer Immobilie.
„Sowohl während der Ausschreibungs-
und Bauphase, des Verkaufs und der Ver-
waltung von bestehenden Immobilien
werden virtuelle Datenräume erfolgreich
eingesetzt“, führt Netfiles-Geschäftsfüh-
rer und -Gründer Thomas Krempl an.
SUMMARY
»
Mehr und mehr Immobiliensegmente wollen auf den
Einsatz moderner Datenräume
nicht verzichten.
»
Das
Marktvolumen für
Transaktionsdatenräume
in der deutschen Immobilienwirtschaft wird von den Playern auf
40 bis 80 Millionen Euro
beziffert.
»
Hinzu kommen die
Märkte für
Bestandsdatenräume und Projekträume
.
»
Es gibt kaum Einschränkungen für den Einsatz von virtuellen Datenräumen über den gesamten
Lebenszyklus
einer Immobilie.
»
Die Möglichkeiten zur
Effizienzsteigerung und neue Wertschöpfungsmodelle
lassen verstärkt Datenraumanbieter
auf dem deutschen Markt tätig werden.
»
Alle Datenraumanbieter erklären, dass die sensiblen
Kundendaten sicher gegen Hackerangriffe
seien.
„Alle Beteiligten sind
weder mit Suchen
noch mit Falschinfor-
mationen beschäftigt,
sondern mit ihrem
Kerngeschäft. Das führt
bei allen Nutzern zu
deutlich spürbaren Effi-
zienzsteigerungen.“
Cesar Flores,
Vorstand CONJECT –
An Aconex Company
„Datenräume sind
aktuell nur Doku-
mentenräume. Das
bringt Effizienzstei-
gerung. Die mögliche
Wertschöpfung ist
dadurch bei Wei-
tem noch nicht voll
erreicht.“
Peter Moog,
CEO Evana
DER DIGITALE ZWILLING
Conject-Vorstand
Cesar Flores bezieht sogar noch einenwei-
teren Begriff in die Datenraum-gestützte
Wertschöpfungskettemit ein: den projekt-
bezogenenDatenraum. Dieser ist etwa für
das Bauprojektmanagement vonNeu- und
Umbauten imEinsatz. Den größtenMehr-
wert für alle Beteiligten sieht Flores entste-
hen, wenn die Faktoren Entscheidungen,
Änderungen und Zeit hinzukommen.
Denn die Pläne und Dokumente im Da-
tenraum enthalten Meta-Informationen.
Der Anwender erkenne sofort, wer etwa
geliefert hat oder an wen verteilt wurde.
Hinzu kämen Versionierungen sowie
dokumentierte Freigabeentscheidungen.
Diese könnten laut Flores noch nach Jah-
ren nachvollzogen werden. „Die Anzahl
der Informationen wächst kontinuierlich,
die Beteiligten wechseln, die Immo-
»
Datenräume ermöglichen die sichere Kommunikation aller Beteiligten an Immobilienprojekten.
Foto: cherezoff/shutterstock.com
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