Immobilienwirtschaft 2/2017 - page 60

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
AUS UNSEREM HAUS
Schulmann:
Haufe hat die Branchenkom-
petenz, die notwendig ist, um sich in Rich-
tung Branchenführerschaft zu bewegen.
Das geht nicht aus der dritten Liga heraus.
Auch wenn Leipzig im Fußball gerade das
Gegenteil beweist…
Dr. Thies:
... Gab es da nicht auch einen
starken Partner?!
Ist eine exklusive Partnerschaft dafür
stark genug? Brauchen Sie nicht ein si-
chereres rechtliches Konstrukt?
Dr. Thies:
Entscheidend für den Erfolg
einer Kooperation ist ja nicht der formale
Rahmen. Wichtig ist vielmehr, was man
gemeinsam am Markt erreicht und dass
beide auch davon profitieren. Und im
operativen Geschäft sind wir nicht bloß
Vertriebspartner. Unsere fruchtbare Ko-
operation zieht sich durch viele Ebenen,
etwa auch durch Support und Consulting.
Wenn wir das erfolgreich gestartet haben,
machen wir uns Gedanken, ob wir eine
engere Partnerschaft eingehen und etwa
ein Joint Venture gründen.
Schulmann:
Zwei Dinge: Erstens ist time
to market in unserem IT-Geschäft eine
entscheidende Größe. Und wer zweitens
schon eine Zeit zusammen gearbeitet hat,
kennt sich besser. Das engere Zusammen-
gehen ist dann einfacher.Wir arbeiten nun
bereits zehn Monate auch operativ mitei-
nander. Ich bin positiv überrascht, welch
große Schritte wir bereits zurückgelegt
haben.
Wird diese doch umfangreiche Koopera-
tion bei der einen oder anderen Firma
Arbeitsplätze kosten?
Dr. Thies:
Ein ganz klares Nein! Wir ha-
ben bereits zusätzliche Stellen geschaffen
und werden im Zuge unseres weiteren
Wachstums diesen Prozess fortsetzen.
Gilt das auch für die FIO Systems AG?
Schulmann:
Uneingeschränkt. Wir haben
bereits in neue Arbeitskräfte investiert –
Was, Herr Dr. Thies, steckt hinter der
neuen exklusiven Partnerschaft der
Haufe Gruppe mit der FIO Systems AG?
Dient sie dem Ruhigstellen eines Mit-
bewerbers?
Dr. Thies:
Nein. Ruhigstellen eines Mit-
bewerbers ist das gewiss nicht. Es ist für
uns eine zentrale und strategische Part-
nerschaft. Wir bündeln darin die Stärken
unserer Unternehmen. Einerseits FIOmit
seinem innovativen Produkt. Andererseits
Haufe mit seiner starken Marktposition.
So arbeiten 5.000 Immobilienverwal-
tungen und 400 Wohnungsunternehmen
mit unseren Softwarelösungen. Die Lo-
gik dieser exklusiven Partnerschaft liegt
für uns darin, eine moderne Weblösung
sehr schnell anbieten zu können. Damit
sind wir dann auch in der Position, diesen
Markt auf lange Sicht weiter auszubauen.
Sie, Herr Schulmann, sind mit drei Pro-
dukten innerhalb von 15 Jahren das
Stehaufmännchen in der deutschen
Immobilien-ERP-Landschaft ...
Schulmann:
... Moment mal! FIO ist kein
Stehaufmännchen. Denn sie war nie am
Boden. Die FIO Systems AG ist in jedem
der letzten 15 Jahre sowohl in Bezug auf
Umsatz und Gewinn als auch auf die
Kundenanzahl gewachsen. Unser Unter-
nehmen hatte allerdings in den ersten Jah-
ren noch nicht die Größe, um eine ERP-
Software selbst zu entwickeln. Wir waren
deshalb auf Partnerschaften angewiesen.
Diese sind zum Teil nicht so gut gelaufen.
Das meinte ich.
Schulmann:
Doch anstatt einer Stehauf-
männchenpolitik verfolgen wir in un-
serem Hause eine konsequente Erweite-
rungspolitik. Im Jahr 2009 waren wir ja
dann auch so weit, das Produkt eigenstän-
dig neu aufzusetzen.
Warum sind Sie nun die Kooperationmit
der Haufe Gruppe eingegangen?
Produkt trifft Marke
Mit Haufe-FIO axera wird
es ab März 2017 sowohl
für Verwalter wie auch für
Wohnungsunternehmen
eine ERP-Lösung auf einer
webbasierten Technologie
geben. Ein Doppelinterview
mit den Entscheidern von
der FIO Systems AG,
Nicolas
Schulmann
, und der Haufe
Gruppe,
Dr. Carsten Thies
,
zu ihrer Firmenkooperation.
„Mit axera werden wir
eine starke Marktpositi-
on erreichen. Unser Ziel
ist es, in diesem Markt
Marktführer zu werden.“
Dr. Carsten Thies,
Geschäftsführer in der Haufe Gruppe
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