Immobilienwirtschaft 2/2017 - page 61

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allerdings nicht mit dem Schwerpunkt
Marketing – das macht nämlich Haufe –,
sondern mit Fokus auf Entwicklung und
Produktmanagement. Das ist eine tolle
und effektive Arbeitsteilung!
Rechenzentrumsgestützte ERP-Systeme
mit mobilem Zugriff gibt es auf dem
deutschen Markt bereits ...
Schulmann:
... Diese Story kann ich so
nicht unterschreiben! Erstens sind alle
nennenswerten deutschen ERP-Systeme
nicht webbasiert, sondern alles Client-
Server-Lösungen aus den 1980er und 90er
Jahren. Diese sind weder mandantenfähig
noch rechenzentrumsoptimiert. Sie kön-
nen nur über Brückentechnologien wie
Citrix überhaupt aus einem Rechenzen-
trum betrieben werden. Um diese ERP-
Systeme im Netz nutzbar zu machen,
werden mit immensem Aufwand mobile
Inseln aus Einzelprozessen geschaffen:
Das bringt riesige Schnittstellenprobleme
mit sich. Das ist mitnichten die Zukunft
der IT und somit auch nicht der IT in der
Immobilienwirtschaft.
Um Schnittstellen kommt keiner herum.
Dr.Thies:
Mal ein Beispiel: Derzeit binden
wir bei einem Kunden an wowinex eine
Portallösung an. Doch es ist ein immenser
Aufwand, eine Client-Server-Architektur
webfähig zu machen und den bi-direktio-
nalenDatenaustausch zu unterstützen. Bei
unserer Cloudlösung axera funktioniert
das originär. Man braucht kein Portal,
sondern nur einen Browser als Internet­
zugang. Über ein Rechte- und Rollenkon-
zept kann jeder auch weiteren Geschäfts-
partnern einfachen Zugang ermöglichen.
Wollen Sie mit axera ein führendes Sys-
tem in der IT-Landschaft werden?
Dr. Thies:
Definitiv, ja!
Schulmann:
Wir haben bereits große,
bundesweit agierende Kunden. Auch klei-
ne Unternehmen können axera einsetzen.
Was bedeutet dies für Haufe?
Dr. Thies:
Die Lösung ist für Verwalter
und Wohnungsunternehmen positio-
niert. Unser Haus hat traditionell auch
einen Kundenstamm an kleineren und
mittleren Immobilienverwaltungen und
Wohnungsbaugenossenschaften. Daraus
resultiert das Downsizing: Es wird eine zu-
sätzliche Version von axera für diese Ziel-
gruppe mit geringerer Komplexität und
höherem Automatisierungsgrad geben.
Hat axera ein Alleinstellungsmerkmal,
das es am deutschen Markt nicht gibt?
Schulmann:
Ja. Die Software ist erstens
wirklich überall verfügbar: an jedem
Standort und auf jedem Gerät. Das zwei-
te große Argument für unsere Software
ist das mandantenübergreifende Arbei-
ten. Das ist für die Akteure der Immobi-
lienwirtschaft sehr wichtig, wenn sie sich
zukunftsfähig aufstellen wollen.
Werden nun die Haufe Gruppe und die
FIO Systems AG komplett alle entwick-
lungsseitigen Anforderungen an axera
selbst abdecken?
Dr. Thies:
Wir werden prinzipiell unsere
Partnerstrategie fortsetzen. Es macht kei-
nen Sinn, etwa ein Mieterportal nochmal
zu entwickeln. Wir werden zudem mit
den bewährten Partnern, deren Produkte
– wie Handwerkerportale oder CRM-Sys-
teme – wir erfolgreich im Einsatz haben,
weiter zusammenarbeiten. Gleichzeitig
sind wir aber auch offen für neue Partner,
deren Produkte von der Technologie her
zu unserer Weblösung passen.
Wie hoch setzen Sie das Marktumsatz-
volumen des Produkts an?
Dr. Thies:
Wir sprechen je nach Abgren-
zung von einem Markt mit 200 bis 300
Millionen Euro. Mit axera werden wir
darin eine starkeMarktposition erreichen.
Unser Ziel ist es, in diesem Markt Markt-
führer zu werden.
Der ERP-Markt der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft ist ein Verdrän-
gungsmarkt. Wen wollen Sie konkret
erreichen?
Dr. Thies:
Wir wollen in erster Linie die-
jenigenKunden bedienen, die heute schon
eine Vision haben, wie sie per Digitalisie-
rung in ihren Unternehmen die Prozesse
verbessern können. Diese Kunden wollen
wir erfolgreichmachen. Und diese werden
wir in den nächsten Monaten auch sehr
schnell für uns gewinnen können. Denn
sie haben nun erstmals die Möglichkeit,
dies alles konsequent umzusetzen.
Foto: aufe Gruppe, FioSystems GmbH
ZU DEN PERSONEN
Nicolas Schulmann
ist Vorstand der FIO Systems AG. Er verantwortet die Ressorts Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung.
Das Unternehmen ist auf webbasierte Software für die Immobilienwirtschaft spezialisiert. Es bietet zudem umfassende Beratungsleistungen.
Dr. Carsten Thies
ist Geschäftsführer in der Haufe Gruppe. Seit 2013 ist er zusätzlich Vorstandsvorsitzender der Haufe-Lexware Real Estate AG.
Die Haufe Gruppe bietet Software- und Fachwissenslösungen für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, ergänzt um Beratungsdienstleis
tungen und umfangreiche Schulungsmöglichkeiten.
«
Jörg Seifert, Freiburg
„Keiner will mehr
nur Hausverwaltung oder
Bewirtschaftung oder
bloß Facility Manage-
ment. Die Kunden suchen
integrierte Lösungen.
Diese bieten wir.“
Nicolas Schulmann,
Vorstand FIO Systems AG
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