Immobilienwirtschaft 2/2017 - page 49

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kabilität und standardisierte Dokumentation. Wenngleich, wie
geschildert, noch einige juristische und steuerliche Implikationen
zu klären sind, könnten Immobilienunternehmen mithilfe der
Blockchain-Technologie erhebliche Skaleneffekte generieren.
2D-MATERIALIEN – DIE REVOLUTION DER STOFFE
Durch tech-
nologischen Fortschritt ist es nun möglich, 2D-Materialien zu
erzeugen, die nur aus einer Atomschicht bestehen. So können
nun gitterartige Strukturen aus Kohlenstoff, Bor, hexagonalem
Bornitrid, Germanium, Silizium, Phosphor und weiteren Stoffen
hergestellt werden. Graphen zum Beispiel ist stärker als Stahl,
härter als Diamant, leichter als fast alle bekannten Stoffe, trans-
parent, flexibel und extrem leitfähig. Es ist darüber hinaus den
meisten Einflüssen gegenüber unempfindlich.
Anfänglich war der Stoff teurer als Gold, jedoch haben sich
die Kosten der Produktion stark rückläufig entwickelt. Graphen
ist nun so erschwinglich, dass es für Entsalzung oder zur Filterung
von Schmutzwasser genutzt werden kann. Bei weiterhin sinken-
den Kosten und einer effizienteren Produktion könnte Graphen
in den Straßenbelag eingearbeitet werden, um Partikel aus der
Luft wie Kohlenstoffmonoxid und Stickstoff aus der Atmosphäre
zu absorbieren. Diese Stoffe können auch im Bereich der Senso-
rik genutzt werden oder direkt im 3D-Druck-Verfahren in Ge-
genstände eingearbeitet werden. Ebenso können leichtere und
stabilere Strukturen entstehen, die ebenfalls in der Baukonstruk-
tion genutzt werden könnten. Gerade in erdbebengefährdeten
Gebieten wären graphenverstärkte Strukturen unter Umständen
ein Lebensretter.
Das Potenzial ist enorm, da dadurch die bauliche Beschaffen-
heit von Immobilien oder Infrastrukturobjekten verändert wer-
den könnte: Ein längerer Lebenszyklus, mehr Nachhaltigkeit und
weniger Instandhaltungsaufwandwären somit in greifbarer Nähe.
Ebenso werden diese Stoffe ihren Beitrag im Bereich der Auto-
matisierung leisten, da z.B. Graphentransistoren genutzt werden
könnten, um Computerchips von Gigahertz-Rechenleistung zu
Terahertz-Rechenleistung zu katapultieren.
Dies wiederum hätte Einfluss auf die Nutzbarkeit von Big
Data und künstlicher Intelligenz. Eine Superadditivität, wie sie
im Buche steht. Auch erneuerbare Energien könnten dadurch
profitieren, wennman zumBeispiel dieMöglichkeit von Solarzel-
lenfolien auf Glasfassaden in urbanen Lagen und die damit ein-
hergehende autarke Energieversorgung betrachtet. Kombiniert
mit weiterentwickelten Zink-Luft-Batterien, die das Speicher-
problem lösen könnten, kann dies aus Nachhaltigkeitsgründen
überaus sinnvoll sein.
AUTONOM FAHRENDE FAHRZEUGE – INFRASTRUKTUR & MOBILITÄT
Die Entwicklungenwurden in den letzten Jahren enormvorange-
trieben. Neue Akteure sind amMarkt erschienen und konnten die
Überlegenheit des autonomen Fahrens demonstrieren. Durch die
beiden Unfälle zweier Tesla-Modelle wurde den Zweiflern Öl ins
Feuer gegossen. Dabei würde autonomes Fahren nur dann seine
volle Sicherheit entfalten, wenn alle Fahrzeuge, aber auch die be-
fahrene Infrastruktur vernetzt wären. Durch neue Sensortechno-
logien wird die Fehleranfälligkeit sinken und die Effizienz weiter
steigen. Daher bleibt es unbestritten, dass das autonome Fahren
per se erheblich sicherer sein wird. ImÜbrigen verlassen wir uns
doch schon immer auf „andere“ Fahrer, wie beim Einsteigen in
Bus, Bahn oder Flugzeug. Die „Systemausfälle“ eines psychisch
kranken Piloten, der ein Flugzeug vorsätzlich zumAbsturz brach-
te, oder des durch Spiele abgelenkten Zugführers, der ein Signal
überfuhr, sollten weit mehr beunruhigen als ein emotionsfreier
und nur durch Algorithmen gelenkter digitaler Chauffeur.
Auch wird in der Debatte gerne außer Acht gelassen, dass
damit nicht nur das Autofahren eines Individuums revolutioniert
werden würde, sondern auch die Logistik in all ihren Facetten.
Automatisierte Logistiksysteme wie Cargo Sous Terrain oder
öffentlicher Verkehr mit Technologien wie Hyperloop könnten
die Mobilität national, aber auch international erhöhen. Darüber
hinaus ist nicht nur das technologisch Machbare ein Faktor in
der Mobilitätsgleichung, sondern auch die Adoption der Sharing
Economy durch breite Nutzergruppen.
Gerade im Bereich der Infrastruktur und Stadtplanung wer-
den die Auswirkungen am spürbarsten sein. Großes Potenzial
bietet sich für Entwickler von Smart-Traffic-Systemen, die
»
Weltwirtschaftsforum in
Davos: Visionäres von
Autonomen Fahrzeugen,
Nanotechnologie bis zu
2D-Materialien
„Für die Immobilienbranche
bietet die Blockchain-Technolo-
gie besonders für Verwaltung,
Finanzierung und Transaktion
gewaltiges Potenzial im Hin-
blick auf Geschwindigkeit,
Praktikabilität und standardi-
sierte Dokumentation.“
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