Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 35

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unbedingt den Ruf, ein Innovationstrei-
ber zu sein“, stellt Thomas Beyerle, Ge-
schäftsführer von Catella Property Valu-
ation, fest.
Anfangs habe es Befürchtungen
gegeben, es könne zu einem Verdrän-
gungswettbewerb zwischen den digitalen
Herausforderern und den etablierten
Akteuren kommen, so der Branchen-
kenner. Diese sind inzwischen offenbar
weitgehend verflogen. „Beide Seiten ha-
ben erkannt, dass sie von Partnerschaften
und Kooperationen, bis zu Kapitalbetei-
ligungen, weit mehr profitieren als von
einem Konkurrenzkampf “, sagt Kai Zim-
prich, Head of Digital Services Germany
beim Immobiliendienstleister JLL.
Zumal die Immobilienbranche nicht
zum ersten Mal mit den Herausforde-
rungen – aber auch Chancen – der digi-
talen Welt konfrontiert wird. Zu Beginn
des Jahrtausends waren es Immobilien­
Scout24, Immowelt und Immonet, die
mit dem Internet als neuemDistributions­
kanal im Gepäck zunächst vor allem das
Geschäftsmodell der Wohnungsmakler
zu attackieren schienen. Seit einigen Jah-
ren mischen sie zudem im Segment der
Gewerbeimmobilien mit.
PROBLEM SIND DUBLETTEN
Das Problem,
mit dem institutionelle Bestandshalter
hierbei konfrontiert werden, ist, dass ihre
Vermietungsangebote häufig mehrfach in
der digitalen Welt auftauchen – auf On-
line-Plattformen wie ImmobilienScout24
oder Immowelt und bei Maklerhäusern –
und dann mitunter sogar mit fehlerhaften
Angaben. „Hierdurch erhöht sich der Auf-
wand, nicht nur für die Eigentümer der
Immobilien, sondern darüber hinaus
D
er Immobilienbranche steht in den
kommenden Jahren womöglich ein
tiefgreifender Wandel bevor: Die
PropTechs – eine Wortschöpfung aus den
Begriffen „Property“ und „Technology“
– kommen. Es handelt sich oft um hoch
innovative junge Firmen, derenGeschäfts-
modelle darauf abzielen, Prozesse neu zu
strukturieren und effizienter zu gestalten.
Die Palette reicht vom Facility Ma-
nagement und Vermarktungsplattformen
über spezielle Planungstools wie BIM
(Building Information Modeling), die
softwaregestützte Kartierung des Inneren
von Gebäuden und Analysetools von Ver-
tragsdokumenten bis zu Crowdfunding-
Modellen zur Kapitalbeschaffung. „Die
Immobilienwirtschaft dürfte die analoge
Branche par excellence sein und hat nicht
Kooperation statt Konkurrenzkampf
PropTechs sorgen für jede
Menge Wirbel in der Immo-
bilienwirtschaft. Dabei haben
die meist kleinen Start-ups
gar nicht vor, mit Maklerhäu-
sern oder Immobilienbanken
zu konkurrieren. Sie wollen
viel lieber deren Partner wer-
den oder deren Angebots-
palette abrunden.
»
SUMMARY
»
Befürchtungen eines
Verdrängungswettbewerbs
zwischen digitalen Herausforderern und etablierten Akteuren sind weitgehend verflo-
gen.
»
Institutionelle Bestandshalter stehen jedoch vor dem Problem, dass ihre
Vermietungsangebote mehrfach in der digitalen Welt auftauchen
– mitunter mit fehlerhaften Angaben.
»
Die zentrale Frage lautet:
Wie lässt sich der immense Datenstrom von Immobilien intelligent nutzen?
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