Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 42

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
VERWALTERVERGÜTUNG
Prozent zu erhöhen. Bei neu hinzuge-
wonnenen Objekten ist man jedoch zu-
rückhaltender. Hier planen nur rund 60
Prozent einen Preisanstieg.
WEG-VERWALTUNG
Ausschlaggebend für
die Höhe der Honorare ist dabei vor
allem die Größe der Verwaltungsobjekte
und ihre Lage. Der Regelsatz der WEG-
Verwaltung im Bestand lag 2016 – infla-
tionsbereinigt – bei 18,55 Euro je Einheit
und Monat. Kleine Eigentümergemein-
schaften mit weniger als zehn Wohnein-
heiten müssen jedoch tiefer in die Tasche
greifen. Sie zahlen rund 4,40 Euromehr als
große Gemeinschaften. Noch teurer wird
es, wenn sie in Süddeutschland beheima-
tet sind, denn hier werden mit 25,21 Euro
durchschnittlich die höchsten Vergü-
tungen für kleine WEG erzielt. Im Osten
der Republik sind es drei Euro weniger.
Grundsätzlich werden in Ballungsräu-
men die höchsten Vergütungen erreicht.
Während eine kleine WEG in der Stadt
durchschnittlich 26,03 Euro pro Einheit
und Monat entrichten muss, sind es auf
dem Land rund 3,30 Euro weniger. Für
kleine Gemeinschaften wird es demnach
auch künftig schwierig, einen professio-
nellen Immobilienverwalter zu finden,
denn die Verwaltung kleiner Objekte ist
für viele Unternehmen unrentabel. Die
Verwaltungen berechnen kleinen WEG
daher einen höheren Vergütungssatz, um
kostendeckend zu arbeiten.
SONDERLEISTUNGEN
Außerordentliche Ei-
gentümerversammlungen oder die Regu-
lierung von Versicherungsschäden: Nicht
immer sind alle Sonderleistungen im
Regelsatz enthalten. So rechnen rund 58
Prozent der befragten Verwaltungen eine
außerordentliche Eigentümerversamm-
lung pauschal mit durchschnittlich 235
Euro ab, wobei nur 6,8 Prozent diese Son-
derleistung pro Einheit ausweisen. Anders
die Begleitung von Gerichtsverfahren: 75
D
ie Immobilienbranche „boomt“. So
erfreuen sich auch Eigentumswoh-
nungen weiterhin großer Nachfrage.
Laut Statistischem Bundesamt wurden
2016 rund 2.900 mehr Eigentumswoh-
nungen errichtet als noch 2015, und auch
die Zahl der Baugenehmigungen lag rund
17 Prozent über dem Vorjahreswert. Da-
von profitieren nicht zuletzt auch Im-
mobilienverwaltungen. Doch auch die
Aufgaben und die Anforderungen an die
Tätigkeit der Verwaltung nehmen zu. Die
Verwaltervergütungen stiegen in den ver-
gangenen sechs Jahren jedoch nur mode-
rat – inflationsbereinigt um 5,9 Prozent.
BESTANDSKUNDEN
82 Prozent der be-
fragten Unternehmen sind gewillt, ihre
Vergütungssätze bei Bestandsgebäuden
in diesem Jahr im Durchschnitt um acht
Qualität hat ihren Preis
Auch Bestandskunden müs-
sen mit höheren Verwalter-
honoraren rechnen. Kleine
WEGs und Mieter kleinerer
Häuser müssen künftig tiefer
in die Tasche greifen, um sich
die Dienste eines professio-
nellen Verwalters zu sichern.
Erkenntnisse aus dem 5.
DDIV-Branchenbarometer.
Vergütung in der WEG-Verwaltung
Steigerungsraten (real)
Der Vergleich mit den
inflationsbereinigten
Vergütungshöhen der
Jahre 2010 und 2013
zeigt reale Steige-
rungsraten im Bereich
der kleinen WEG
mit fast 12 Prozent
zwischen 2010 und
2016. Einen realen
Rückgang gab es bei
den großen WEG, bei
denen die Vergütung
zwischen 2010 und
2016 im Durchschnitt
um 3,1 Prozent
zurückging.
1,3%
10,5%
11,9%
< 10 WE
1,8%
7,5%
9,3%
< 29 WE
-0,2%
4,4%
4,2%
< 49 WE
0,3%
6,8%
7,0%
< 99 WE
-7,1%
4,3%
-3,1%
> 100 WE
-0,7%
6,9%
6,2%
Durchschnitt
2010 - 2013
2013 - 2016
2010 - 2016
Quelle: ddiv
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48,49,50,51,52,...76
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