Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 45

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-8.2017
Wichtig ist das Management der Ver-
schlüsselungssysteme für die Daten, über
die die Datensicherheit gewährleistet wer-
den soll: Jedem Endgerät ist eine separate
Verschlüsselung erlaubt. Die Kundenwer-
den in der Lage sein, selbst abzulesen und
selbst zu entschlüsseln. Die entsprechende
OMS-Technik, die am Markt verfügbar
ist, kauft Qivalo ein und stellt sie seinen
Kunden zur Verfügung. Diese haben die
Datenhoheit und können mit den Daten
selber Werte schaffen.
Die Cloudtechnologie schafft die Mög-
lichkeiten für eine prozessübergreifende
Automatisierung. DieAbrechnung bezeich-
net Schäfer dabei als Abfallprodukt der
Vorprozesse. Mithilfe der neuen Technik
sollen Effizienzanalysenmöglich sein sowie
die Identifikation von wartungsbedürftigen
Geräten. Blockheizkraftwerke und Mieter-
strommodelle werden dazu führen, dass
Verbrauchsanalysen sinnvoll sind, insbe-
sondere für gewerblich genutzte Immobi-
lien, bei denen Effizienz ein Wertfaktor ist.
SCHNELL HANDELN
Im Jahr 2021 könnte
der Vermieter nach den Vorschriften des
Gesetzes zur Digitalisierung der Energie-
wende in die Funktion des Gatewaybetrei-
bers gehen, sofern mindestens zwei Me-
dien gebündelt werden (etwa Wärme und
Strom) und sofernman bestimmte Kosten
nicht überschreitet. Bis dahin entscheidet
der Anschlussnutzer (in der Regel Mieter
oder Wohnungseigentümer), ob er auf ei-
nen Smart Meter geht oder nicht.
Die Gefahr für Vermieter und Verwal-
ter ist, so Lothar Schäfer, die folgende: Es
kann ein Wildwuchs von Smart Metern
und Gateways entstehen, wenn den Mie-
tern oder Wohnungseigentümern keine
Alternativen angeboten werden. Vermie-
ter und Verwalter sollten deshalb mög-
lichst bald versuchen, die genannte Bün-
delung durchzusetzen, und dafür sorgen,
dass es ein zukunftssicheres Gateway im
Haus gibt. Qivalo bietet Installation und
Managen der Endgeräte (etwa die Mess-
geräte oder Stromzähler) an, und zwar per
In- oder Outsourcing. Es soll den Kunden
aber auchmöglich sein, die Endgeräte sel-
ber zu installieren sowie das Smart-Me-
ter-Gateway selbst. Zurzeit werden alle
Gateways BSI-(Bundesamt für Sicherheit
in der IT) zertifiziert. Die Anforderungen
an die Datensicherheit sind sehr hoch.
Das Unternehmen bündelt den Mess-
stellenbetrieb und Submeter (Heizung,
Warmwasser). Man wird dort außerdem
die Messstelle für Allgemeinstrom und
Gasanbieter mit anbieten. Lothar Schäfer
formuliert den Anspruch, dass die Daten
jeweils am 1. Januar bereitgestellt werden.
Der Vertrieb der Geräte soll ab der Som-
merpause erfolgen.
Die an Qivalo beteiligte Immobilien-
gruppe Rhein-Neckar wird selbst abrech-
nen, wird aber das Abrechnen auch als
Dienstleister für die Wohnungswirtschaft
und für solche Verwalter übernehmen, die
nicht selber abrechnen wollen.
SUMMARY
»
Ablesetechnik wird immer digitaler.
»
Künftig werden
Verwalter und Wohnungsunternehmen
das Messen von
Strom-, Heizungs- und Wasserzählern selber durchführen und somit Geld verdienen können.
»
Mit Einführung der Smart Meter
wird es
nur noch eine Infrastruktur für Fernablesung geben und nicht das Nebeneinander von Strom-, Heiz- und Wasserzählern.
«
Dirk Labusch, Freiburg
Ein echter Ableser:
Bewahren Sie dieses
Bild auf. Es dürfte
schon in kurzer Zeit
Geschichte sein.
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