Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 26

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
WOHNHOCHHÄUSER
L
ange Zeit assoziierten viele Menschen
in Deutschland Wohnhochhäuser mit
anonymen Großsiedlungen am Stadt-
rand oder ostdeutschen Plattenbauvier-
teln. Inzwischen gelten Wolkenkratzer als
chic und prestigeträchtig. Insbesondere in
Asien und Dubai, aber auch in London ist
ein regelrechter Wettlauf um das höchste
Gebäude entbrannt. DieWirtschaftlichkeit
und Flächenersparnis steht bei Gebäuden
wie dem Burj Khalifa Tower in Dubai mit
830 Metern oder dem Shanghai Tower in
Shanghai mit immerhin noch 632 Metern
längst nicht mehr imVordergrund. Es geht
um Prestige, und so wird inzwischen für
derartige Leuchtturmbauten eine Höhe
von 1.000 Metern angestrebt. Auch in
den deutschen Metropolen liegen Wohn-
hochhäuser angesichts der zunehmenden
Flächenknappheit imTrend. Diese werden
heute in besten Stadtlagen errichtet, von
renommierten Architekten ressourcen-
schonend geplant und mit zahlreichen
Zusatzangeboten ausgestattet.
HOCHHÄUSER VOR ALLEM IN A-STÄDTEN
Im
Zeitraum von 2010 bis 2018 realisieren
Projektentwickler laut Bulwiengesa 9.766
Wohnungen in 79 Wohnhochhäusern.
Die Entwicklungsschwerpunkte liegen
mit rund 93 Prozent der Einheiten in den
Top-7-Städten. Besonders hochhausaffin
sind Berlin und Frankfurt, auf die 52,5
Prozent des Gesamtvolumens, bezogen
auf die Wohnungsanzahl, entfallen. „Der
deutsche Markt holt einen Trend nach,
der sich international längst durchgesetzt
hat. Die Projektzahlen bestätigen dies:
Allein in Frankfurt werden bis 2020 rund
4.000 Wohnungen in Wohnhochhäusern
erstellt, was 25 Prozent des Gesamtfertig-
stellungsvolumens entspricht“, sagt Sven
Carstensen, Geschäftsführer der bulwien­
gesa appraisal GmbH. Ein Blick auf die
aufgerufenen Verkaufspreise belege, dass
sich das Angebot an eine elitäre Zielgrup-
pe richte. „Bei einem Mittel von 7.000
Der stetige Zustrom an Ein-
wohnern, eine starke Wirt-
schaft und knappe Flächen
führen zu einer Renaissance
des vertikalen Wachstums
und zu einem Imagewandel
der Hochhäuser vom sozia-
len Brennpunkt zur hippen
Wohndestination mit entspre-
chend hohen Preisen.
Die Welle schwappt zu uns
Weg vom
Schmuddel-
image: Die
Zielgruppe wird
elitärer.
Wohnungen in 79 Wohnhoch-
häusern realisieren Projektent-
wickler laut Bulwiengesa im
Zeitraum von 2010 bis 2018.
Die Entwicklungsschwerpunkte
liegen mit rund 93 Prozent der
Einheiten in den Top-7-Städten.
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