Immobilienwirtschaft 7/2017 - page 29

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7
-8.2017
Wo sehen Sie Potenzial?
In den letzten
beiden Jahren ist es uns gelungen, mehr
als das Zweieinhalbfache unseres Jahres­
umsatzes an Neuprojekten zu akquirieren
– trotz eines sehr starken Wettbewerbs­
umfeldes. Wir sind sehr zuversichtlich,
dass wir diesen Trend fortsetzen können.
Sie wollen die Kundenzufriedenheit
steigern. Wie?
Wir führen regelmäßig
Mitarbeiter- und Kundenbefragungen
durch, um uns auf den Prüfstand zu stel­
len. Das erhöht die Transparenz. Was die
Kundenzufriedenheit betrifft: Wir planen
die Projektabläufe so, dass die Bauvorha­
benmehrereWochen vor Übergabe fertig­
gestellt werden können, hierdurch stellen
wir eine sehr gute Qualität sicher.
Wie geht es mit der Digitalisierung wei-
ter?
Um dieser in unserem Bereich eine
größere Rolle zu geben, muss man an vie­
len kleinen Schrauben drehen. ImGegen­
satz zu anderen Industriezweigen werden
in der Immobilienwirtschaft oft Proto­
typen gebaut. Ich gebe die Hoffnung nicht
auf, dass Länder und Kommunen künftig
gleichlautende Bauvorschriften einführen
werden, um größere serielle Fertigung zu
ermöglichen. Um Digitalisierung voran­
zutreiben, sind klare Prozesse notwendig.
Bei der Herstellung der Prototypen wird
die Digitalisierung in Bälde nicht für
bahnbrechende Verbesserungen sorgen.
Das betrifft Building Information Mo-
deling (BIM)?
Ja. Hier wird sehr viel
pauschalisiert. BIM ist nur bei seriellem
Bauen oder bei komplexenGroßprojekten
sinnvoll. Wenn wir nicht für Vereinheitli­
chung sorgen – etwa beiThemen wie „In­
dividuelle Erfordernisse von Städten“ oder
„Architekturwettbewerbe“ –, werden au­
tomatisierte Arbeitsschritte mittelfristig
ein Ideal bleiben.
Herr Crepulja, aus GRK und formart wird
Instone Real Estate (IRE). Ist das ein
Merger?
Nein, de facto nicht. Deswegen
bleiben auch die rechtlichen Rahmen­
parameter von der Namensveränderung
unberührt – das ist wichtig für unsere
Vertragspartner. Wir haben lediglich die
bestehenden Gesellschaften umbenannt
und die IRE Gruppe mit Managern aus
denTochtergesellschaften besetzt, umeine
Unternehmensführung zu haben. Bevor
diese Entscheidung getroffen wurde, ha­
benwir als Schwesterunternehmen bereits
eng zusammengearbeitet.
Was waren die Gründe für die Verän-
derung?
Ziel war vor allem, die bisher ei­
genständigen Kompetenzen im Neu- und
Altbau unter einer Marke zu bündeln und
eine gemeinsame Führung der IRE Grup­
pe zu installieren. Wir sind überzeugt
davon, dass das Zusammengehen von
GRK und formart für den Transfer von
Know-how das Beste ist, um gemeinsame
Projekte schneller initiieren zu können.
Wir erhoffen uns vor allem Vorteile bei
der Verbindung gemeinsamer Netzwerke.
Antworten Sie mit dieser Konsolidie-
rung auf Erfordernisse des Marktes?
Eine Konsolidierung, etwa was Personal­
ressourcen betrifft, haben wir gar nicht
vor. Beide Unternehmensteile wachsen
stark. Wir stellen sogar Mitarbeiter ein.
War es richtig, sich von bewährten Mar-
kennamen zu trennen?
Ja. So zeigen wir
demMarkt, dass wir als Gruppemehr vor­
haben und das bisherige gute Wachstum
beider Gesellschaften forcieren.
Wie sehen Ihre Ziele für dieses Ge-
schäftsjahr aus?
Wir planen einen Um­
satz als Gruppe von etwa 500 Millionen
Euro und haben die Vision, perspektivisch
alsWohnentwickler die führende Position
in Deutschland zu übernehmen.
„Bei BIM wird viel pauschalisiert ...“
Zwei Projektentwickler
schließen sich zusammen.
Ein Interview mit
Kruno
Crepulja
, CEO der Instone
Real Estate Group, zu den
Unternehmensplänen und
allgemeinen Baustellen,
die es zu beseitigen gilt.
«
Dirk Labusch, Freiburg
„BIM ist nur bei seri-
ellem Bauen oder bei
komplexen Großprojek-
ten sinnvoll. Bei Proto-
typen ist der Aufwand
derzeit zu hoch. “
Foto: Tino Pohlmann
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