IMMOBILIENWIRTSCHAFT 06/2016 - page 40

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
INTERVIEW
Werden beide Portale beibehalten?
Ja,
die Portale bleiben selbstständig, die Tech-
nik wird aber zusammengeführt.
Wird es die Standorte Hamburg und
Nürnberg weiterhin geben?
Ja, wir
werden beide aufrechterhalten und von
beiden Standorten aus unsere Strategie
betreiben. Das Wichtigste sind gute Mit-
arbeiter, die wollen wir halten. Wir sind
weiter auf Wachstumskurs.
Wie waren die Erfahrungen mit den
zwei unterschiedlichen Kulturen?
Inten-
siv. Immonet ist 15 Jahre alt, Immowelt
ist inzwischen gar 25 Jahre alt. Es ist eine
große Herausforderung, zwei Firmenkul-
turen in eine zu wandeln, ohne dass man
die eine der anderen überstülpt. Ich sehe
uns aber hier auf einem guten Weg.
Sind die verschiedenen Systeme inzwi-
schen zusammengebracht worden?
Wir
sind noch dabei. Das ist allerdings eher
eine Geschichte, die im Hintergrund pas-
siert.
Das heißt, die Technologie von Immo-
welt wird sich gegenüber der von Im-
monet durchsetzen?
Es wird von beiden
sozusagen die bessere genommen. Wir
bilden Cluster, die von Entwicklungs-
teams, die in Nürnberg und Hamburg
sitzen, weiterentwickelt werden. Sie
werden Produkte für beide Plattformen
erarbeiten – die Oberflächen behalten
trotzdem ihren eigenen Style. Immowelt
wird auch in näherer Zukunft so ausse-
hen wie Immowelt. Das Gleiche gilt für
Immonet.
Wie weit ist man mit der Anforderung,
für sämtliche Endgeräte Lösungen zu
bieten?
Da sind wir schon ziemlich weit,
im Sommer wird die Entwicklung abge-
schlossen sein. Ganz fertig wird man da-
mit natürlich nie ...
Herr Schlabritz, die Fusion von Immo-
welt und Immonet liegt nun ein Jahr
zurück. Was ist bislang erreicht wor-
den?
Mit „Duo“ haben wir sehr schnell
ein erfolgreiches Produkt auf den Markt
gebracht. Das gemeinsameVermarktungs-
paket für die Portale immowelt.de und
immonet.de hat sich in den vergangenen
Monaten zum Renner der Branche ent-
wickelt. Man inseriert nur einmal und ist
gleichzeitig auf beiden Portalen vertreten.
Wollten die Kunden das bezahlen?
Die
Herausforderung war, die Kunden davon
zu überzeugen, dass sie mit „Duo“ deut-
lich mehr Anfragen erhalten. Das ist uns
inzwischen gelungen.
Gibt es einen durchschnittlichen Wert,
umden sich die Anfragen erhöht haben?
Kunden, die früher nur einen Immowelt-
Vertrag hatten und heute „Duo“-Partner
sind, bekommen 145 Prozent mehr E-
Mail-Anfragen von Immobiliensuchen-
den als zuvor.
Wie kommt es dazu, dass sich die An-
fragen so sehr erhöhen?
Mit „Duo“ errei-
chen Makler nun deutlich mehr Immobi-
liensuchende. Immowelt.de und immonet.
de haben zusammen eine Reichweite von
43 Millionen Visits. Außerdem: Wer sich
für Immobilien interessiert und imInternet
sucht, stößt nun häufiger auf unsere Seiten.
Hat sich der Abstand zu Immobilien-
scout verändert?
Die Marktführerschaft
ist nicht mehr so unangefochten, wie sie
es einmal war. Ein Marktführer müsste
nach meinem Verständnis an jedem Ort
die Nummer eins sein. Dies ist inDeutsch-
land bei Immoscout jedoch nicht der Fall.
Es gibt viele Orte, in denen wir die Num-
mer eins sind. ZumBeispiel Hamburg, wo
Immonet immer schon das meistgenutzte
Immobilienportal war. Das Gleiche gilt für
die Immowelt-Bastion Nordbayern.
„Von beiden das Bessere“
Ein Jahr ist es inzwischen her,
seitdem die Immobilienpor-
tale Immowelt und Immonet
fusioniert sind. Ein Interview
mit
Carsten Schlabritz
, CEO
der Immowelt Holding AG,
über den Status quo.
„Die Marktführerschaft
von Immoscout 24 ist
nicht mehr so unange-
fochten, wie sie es ein-
mal war. Es gibt viele
Orte, in denen wir die
Nummer eins sind.“
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